Das Projekt der Lebenshilfe im Stadtsüden steht mangels Förderzusage nur auf der Warteliste. Auf der Herzo Base soll 2020 die Planung für einen Supermarkt beginnen.
Das Projekt steht in den Startlöchern, doch es kommt nicht zum Zug. "Es fehlt die Förderzusage", sagte Bürgermeister German Hacker (SPD) in der Sitzung des Stadtrates. "Ohne Förderung können wir aber nicht starten."
Gemeint ist das geplante Vorhaben der Lebenshilfe in der Beethovenstraße mit einem kleinen Einkaufsmarkt nebst Café sowie einem Wohnheim für Menschen mit Behinderung und einem integrativen Kindergarten. Mindestens bis zum August 2020 wird man auf einen Spatenstich warten müssen, denn erst danach erfolgt die nächste Förderwelle durch den Freistaat.
Ein zweites Nahversorgungs-Projekt ist da schon etwas weiter, allerdings werden auch da noch zwei bis drei Jahre bis zur Fertigstellung ins Land ziehen. Auf der Herzo Base soll, nahe dem Novina Hotel, ein Supermarkt gebaut werden. Realisiert wird das nicht von der Stadt, sondern von Adidas selbst auf dem eigenen Gelände. Im Januar soll die Planung beginnen, sagte Hacker.
Der Bürgermeister beantwortete damit zwei Anfragen, die von der CSU-Fraktion zum Thema Nahversorgung gestellt worden waren.
Lädchen für alles
Der kleine Markt im Stadtsüden, der von der Kette Tegut gestellt und von Mitarbeitern der Lebenshilfe betrieben werden soll, wäre da zeitlich gar nicht das Problem, sagte Hacker. Entscheidend für das ganze Projekt sei das Wohnheim. Im August, dem jährlichen Termin der Förderzusagen, sei schon zum zweiten Mal mitgeteilt worden, dass das Herzogenauracher Vorhaben noch nicht auf der Liste steht. Es gebe bayernweit wohl sehr viele konkurrierende Projekte. Die Stadt wolle zusammen mit der Lebenshilfe jetzt einen weiteren Vorstoß unternehmen, um die Regierung von der Bedeutung des Projekts zu überzeugen. Wenn die Förderzusage vorliegt, könne der Bauantrag gestellt werden. Dann werden laut Hacker aber mindestens zweieinviertel Jahre ins Land ziehen, bis das komplexe Gesamtvorhaben fertiggestellt ist.
Zweite Bürgermeisterin Renate Schroff wies erneut auf die Bedeutung eines Marktes im Stadtsüden hin. Früher habe es solche Angebote gebeben, die allesamt aufgegeben worden seien. Allerdings nicht mangels Nachfrage, betonte die SPD-Stadträtin.
Somit sind es trübe Aussichten, dass frühestens im August 2020 wieder gehofft werden dürfe, wie CSU-Stadtrat Frank Gäbelein anmerkte. Der Bürgermeister bestätigte, es sei denn, man bekomme außer der Reihe schon vorher eine Zusage. Es kann aber auch noch länger dauern. "Wir wissen nicht, wann die Förderung kommt", sagte Hacker.