Herzogenauracher Kandidaten zeigen Sportsgeist
Autor: Richard Sänger
Herzogenaurach, Dienstag, 07. Januar 2020
Die fünf Bewerber um das Herzogenauracher Bürgermeisteramt erklären bei der TSH, wie sie die Arbeit der Ehrenamtlichen noch besser fördern wollen.
"Sport in Herzogenaurach, wie sieht die Zukunft aus?" Die fünf Bewerber für das Amt des Bürgermeisters der Stadt Herzogenaurach stellten sich dieser Frage in einer Diskussionsrunde am Dreikönigstag im Anschluss an den Ehrungsmarathon der Turnerschaft Herzogenaurach 1861. Bei dem Podiumsgespräch saßen Bürgermeister German Hacker (SPD), Sabine Hanisch (CSU), Manfred Welker (FW), Georgios Halkias (Grüne) sowie Steffen Moroskow (Die Partei) erstmals zusammen auf dem Podium, um sich die Sorgen und Nöte der Sportler, insbesondere der TSH, anzuhören. Und die Not ist groß, besonders aus Sicht der Ballsportler, die dringend eine Halle brauchen.
Alle fünf Kandidaten lobten erst einmal die vielfältige Sportlandschaft in der Stadt und insbesondere das Angebot der TSH für Jung und Alt. Auf diesem Gebiet werde hervorragende Arbeit geleistet. Sportliche Anreize für die Jugend zu setzen, das sei enorm wichtig. Einig waren sich die Kandidaten auch darin, dass die Vereine wegen einer zusätzlichen Halle unter Druck stehen, wobei Bürgermeister German Hacker darauf verwies, dass es auch noch freie Hallenkapazitäten gibt, aber ein Neubau dringend erforderlich sei.
"Wieviel Stadt braucht die TSH aus Deiner Sicht?", war die zentrale Frage des Vorsitzenden Gerd Ankermann an alle Kandidaten. "Die Stadt braucht die TSH und umgekehrt braucht die TSH die Stadt", darin waren sich die Kandidaten weitgehend einig. Nach Auffassung von Georgis Halkias muss Herzogenaurach beweisen, dass es seiner Darstellung als "Sportstadt" gerecht wird und die Sportförderung weiter erhöhen.
Auch Sabine Hanisch möchte als Bürgermeisterin die Sportförderung intensivieren und die geplante Dreifach-Halle am Gymnasium möglichst schnell verwirklichen. Den Forderungen von Halkias und Hanisch wollte Bürgermeister German Hacker nicht so ohne Weiteres zustimmen. "Wir fangen nicht bei null an, sondern sind in voller Fahrt" erklärte er und verwies auf das Sportstättenmanagement, den Vereinssportrat und die zunehmende Professionalisierung der Ehrenamtlichen im Bereich Sport, die von der Stadt maßgeblich unterstützt werde. Auch werde die Sportförderung immer wieder angepasst, aber der Bürgermeister gab zu bedenken, dass in der Stadt über 160 Vereine aktiv seien.
Turner haben spezielle Wünsche
Außerdem stehe die geplante Halle im Haushalt 2020 und werde auch gebaut werden. Den Wunsch des Cheftrainers Peter Müller, ein Drittel der Halle ständig für die Turnabteilung zu reservieren, konnte der Bürgermeister durchaus verstehen, aber die neue Halle soll beim Hallensport den Wettkampfbedingungen entsprechen, was nicht der Fall sei, würde ein Drittel der Fläche wegfallen.
Müller klagte, dass die nicht leichten Geräte nach den Übungseinheiten immer wieder weggeräumt werden müssen, was Zeit und Kraft koste. Die Stadt habe zwar leichtere Geräte angeschafft, trotzdem würden ideale Bedingungen anders aussehen. Eine Erweiterung der Halle um ein weiteres Drittel wäre zwar finanziell kein Problem, aber ein Platzproblem. "Bringt mir einen Architekten, der das schafft, und es kann ein weiteres Drittel angehängt werden", erklärte der Bürgermeister.
Die Frage nach der zukünftigen Förderung der ehrenamtlich aktiven TSH-Mitglieder, die an Manfred Welker ging, wurde weder von ihm noch von den anderen vier Teilnehmern zufriedenstellend beantwortet. Ankermann fragte daraufhin einfach die anwesenden Vereinsmitglieder, ob mit (mehr) Geld Übungsleiter zu motivieren seien. Keiner hob die Hand. "Motivation bleibt also unser Job", schlussfolgerte der Vorsitzende.