Haushaltsvolumen in Herzogenaurach erstmals über hundert Millionen Euro

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Sind angesichts der Haushaltszahlen entspannt: Stadtkämmerer Manfred Hofmann (links) und Bürgermeister German Hacker.
Sind angesichts der Haushaltszahlen entspannt: Stadtkämmerer Manfred Hofmann (links) und Bürgermeister German Hacker.

Dem Stadtrat wird am 1. Februar der Haushalt für 2018 vorgelegt, der sich erneut durch eine hervorragende Situation auszeichnet.

Es ist ein Etat, der sich angesichts der positiven Zahlen nahtlos ins Bild der vergangenen Jahre einfügt. Und doch ist es der Haushalt für ein besonderes Jahr. Denn 2018 ist das Jahr, in dem die Belegschaft des Rathauses wohl bereits mit dem Umzug in ein Ausweichquartier beginnt, da dann ja der Abriss des Gebäudes aus den 60-er Jahren ansteht, das einem Neubau Platz macht. 2018 ist außerdem das Jahr, in dem Bürgermeister German Hacker (SPD) den zehnten Etat in seiner Amtszeit vorstellen kann. Und es ist das Jahr, in dem das Gesamtvolumen erstmals die 100-Millionen-Euro-Grenze übersteigt. Darauf machte Kämmerer Manfred Hofmann aufmerksam.

Beide, Hacker und Hofmann, werden den Haushalt am kommenden Donnerstag dem Stadtrat vorstellen. 1700 Seiten umfasst das ausführliche Werk, wie der Kämmerer nebenbei erwähnte. Und es beinhaltet Zahlen, wie sie laut Hofmann wohl keine andere Stadt in dieser Größenordnung aufweisen kann.

Beispielsweise der Gesamtumsatz, der einhundert Millionen Euro übersteigt und allein an reinen Investitionen 37,6 Millionen Euro vorsieht. Zusammen mit den städtischen Töchtern komme man fast auf 150 Millionen Euro., sagte der Kämmerer.


Mehr Arbeitsplätze als Bewohner

An Einnahmen fällt die Gewerbesteuer zu Buche (22 Mio. werden angesetzt), dazu kommt unter anderem der Anteil an der Einkommenssteuer von 19 Millionen. Hacker zeigte sich ebenso überrascht wie begeistert über die neusten Zahlen über Bewohner und Beschäftigte, die jetzt vorliegen. So sei die Zahl der sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplätze von 22 556 im Jahr 2016 auf 23 921 in 2017 gestiegen. Damit übersteigt die Summe der Beschäftigten sogar die Einwohnerzahl (23 790).
Auch gibt es mehr Einpendler: 18 847 in 2017 nach 17 556 ein Jahr zuvor. Der Bürgermeister wertet das als wichtiges Zeichen dafür, den ÖPNV auszubauen und die Stadt-Umland-Bahn einzurichten.


Stabil gute Lage

Für Hacker sind das alles bemerkenswerte Angaben, die auf eine stabile wirtschaftliche Lage der Stadt hinweisen würden. Ebenso wie die Entwicklung der Gewerbesteuer-Einnahmen. Auch 2017 hatte man knapp über 20 Millionen angesetzt, 35 sind daraus geworden. Und im Zehn-Jahres-Mittel steigen diese Einnahmen ebenfalls zusehends: So lag der Durchschnittsbetrag im Jahr 2016 bei 31 Millionen und betrug zum Jahresende 2017 34,3 Mio. Euro. 2008 hatte die Stadt noch 20,3 Mio. Euro im Jahresdurchschnitt verzeichnet. Anzunehmen, dass der niedrige Ansatz von 22 Millionen auch 2018 übertroffen wird. Dauerhaft steigend sind ebenfalls die Einnahmen aus der Einkommenssteuer: 2008 betrugen sie 12,7 Mio., 2017 schon 18,6 Mio. Euro.

Der Stand der liquiden Mittel könnte sich 2018 deutlich verringern, wenn all die beabsichtigten Investitionen (37 Mio. Euro) auch so getätigt werden, sagte Hofmann. Von 70,7 Millionen sinkt der Betrag wohl um 25 Mio. auf 45,5 Mio. zum Jahresende. Um die Hälfte geringer wäre der Abbau, wenn man die Zuwendungen an die stadteigenen Herzo Werke wegließe. Hier gewährt die Stadt Darlehen und eine Aufstockung des Eigenkapitals von fast 13 Millionen Euro.


Entspannt

Bürgermeister Hacker sieht die Rücklagen-Situation trotzdem als sehr gut an. Auch sei keine Konjunkturschwäche der Firmen zu erwarten, wofür die Zahlen der Arbeitgeber ein deutliches Indiz seien. "Wir sind sehr entspannt", sagte Hacker. "Die großen Projekte sind gut finanzierbar." Und das ohne Schulden