Auch im Höchstadter Kreiskrankenhaus St. Anna wird den Besuchern nahe gelegt, sich beim Betreten und Verlassen des Hauses die Hände zu desinfizieren. Für das Personal gelten besonders strenge Regeln.
Wer die Eingangshalle des Höchstadter Krankenhauses betritt, kann die mobile Anlage zur Desinfektion der Hände gar nicht übersehen. Und sie steht nicht als Staubfänger da, sondern wird auch überraschend gut genutzt. Wie vom Personal an der Pforte beobachtet, desinfizieren sich bereits rund 80 Prozent der Besucher beim Betreten und Verlassen des Krankenhauses die Hände.
Das ist bereits ein guter Wert, doch am liebsten wäre es Pflegedienstleiterin Bianca Dotterweich und Verwaltungschef Albert Prickarz, wenn dies alle Besucher täten. Die beiden legen ein besonderes Augenmerk auf die Hygiene im Krankenhaus, das sich wie viele andere Kliniken an der Aktion "Saubere Hände" beteiligt. "Keine Chance den Krankenhausinfektionen", ist das Motto der Aktion.
"Die Hände sind die Keimüberträger Nummer eins", sagt Pflegedienstleiterin Dotterweich.
Zwingen kann sie die Besucher zwar nicht, dafür appelliert sie eindringlich, sich beim Kommen und Gehen die Hände zu desinfizieren. Damit wird beispielsweise das Risiko, die gefährlichen MRSA-Keime (Methicillin-resistente Staphphylococcus aureus) ins Krankenhaus einzuschleppen, deutlich reduziert.
Die MRSA-Keime, die von Menschen und Tieren übertragen werden und die auch viele Menschen an sich tragen, können Gesunden wenig anhaben. Bei geschwächten Patienten können sie aber Wundinfektionen und Entzündungen der Atemwege verursachen. Zu diesen "Krankenhauskeimen", die bereits gegen bestimmte Antibiotika resistent sind, legt das Krankenhaus in den nächsten Tagen ein spezielles Hygiene-Merkblatt auf.
Nur wennes schäumt, desinfiziert es "Es gibt immer mehr Resistenzen", stellt Bianca Dotterweich fest.
Mit einem pro-aktiven Hygienemanagement will sie im Krankenhaus dagegen angehen. Für Verwaltungschef Prickarz ist das "Bewusstsein in der Bevölkerung noch lange nicht so, wie es sein sollte". Es gebe immer neue Erkenntnisse. So sei vielen nicht bekannt, dass Seife nur dann desinfiziert, wenn es richtig schäumt.
Für Pflegepersonal und Ärzte gelten besonders strenge Hygienevorschriften. Vor und nach jedem Patientenkontakt müssen die Hände desinfiziert werden. Wie das richtig und effektiv geht, wird geschult, das Ergebnis unter Schwarzlicht überprüft. Pflegedienstleiterin Dotterweich hat aus jeder Station einen Mitarbeiter auf einen jeweils vierwöchigen Kurs geschickt. Das Hygiene-Verhalten der Mitarbeiter wird immer wieder beobachtet und protokolliert. Zur Hygiene im Krankenhaus gehört aber nicht nur die Desinfektion. So kommt aus den Wasserhähnen besonders heißes Wasser, weil das auf einer Temperatur gehalten werden muss, die Bakterien abtötet.