Gutachter entdeckt Mängel beim Brandschutz in Schule in Herzogenaurach

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In den Jahren 2013 und 2014 wurde die Schule am Burgstaller Weg generalsaniert. Foto: Bernhard Panzer
In den Jahren 2013 und 2014 wurde die Schule am Burgstaller Weg generalsaniert.      Foto: Bernhard Panzer
 

In der Schule am Burgstaller Weg sind offenbar falsche Bauteile eingebaut worden. Die Fehler müssen korrigiert werden. Zunächst folgen Vorsichtsmaßnahmen.

Mehr durch Zufall stießen Fachgutachter der Stadt jetzt auf Mängel beim Brandschutz der erst vor wenigen Jahren sanierten Schule am Burgstaller Weg. Diese haben nun zwar nicht zur Folge, dass ein Unterricht deshalb gefährdet wäre. Aber es müssen doch Maßnahmen eingeleitet werden, um die Mängel zu beseitigen.

Das sagte Bürgermeister German Hacker gemeinsam mit der designierten Bauamtsleiterin Silke Stadter im Pressegespräch. Entdeckt wurden die Mängel, als der Gutachter handwerkliche Fehler im Elektrobereich inspizierte, die die Stadt seit der Fertigstellung vor dreieinhalb Jahren umtreiben.


"Härteste Bandagen angelegt"

"Es gab drei Jahre lang ein Hin und Her mit einer Firma", berichtet Hacker. Da nun die Gewährleistungsfrist ausläuft und man kein Ergebnis erzielen konnte, habe die Stadt "härteste Bandagen" angelegt. Es wurde ein eigener Fachgutachter eingesetzt, der sich selbst ein Bild von den Mängeln machen sollte. Da ging es laut Hacker vor allem um fehlerhafte Darstellungen bei den Displays.

Solche Nachbesserungen seien bei einem Großprojekt, wie es die Sanierung der Schule nun mal war, nichts Außergewöhnliches. Immerhin hatte das Vorhaben ein Gesamtvolumen von 14 Millionen Euro.
Jetzt aber wurden noch weitere Mängel entdeckt, ausgerechnet beim Brandschutz. Da ging es dann um den Feuerwiderstand bei bestimmten Gebäudeteilen. Das Rathaus setzte einen zweiten Sachverständigen ein. Der habe nachgewiesen, dass Teile eingebaut worden sind, die offenbar einen zu geringen Widerstand hatten. Statt F90 sei teilweise F30 verwendet worden, sagte Hacker. F90 bedeutet, dass ein Teil im Falle eines Vollbrands 90 Minuten standhalten muss.


Es muss nachgebessert werden

Freilich könnte man mit zusätzlichen Maßnahmen die geringere Widerstandsdauer ausgleichen, wie zum Beispiel mit Sprinkleranlagen. Der Prüfsachverständige habe das sanierte Gebäude damals jedenfalls abgenommen. Die Brandmeldeanlage funktioniere, die Fluchtwege seien auch vorhanden. Nachgebessert werden müsse jetzt dennoch.

Konkret bedeutete das für die Stadtverwaltung zunächst, dass die Schule und die Feuerwehr informiert wurden. Man hätte das auch ohne Pressemitteilung regeln können. Doch weil es sich eben um eine Schule handelt, hielt Hacker auch eine öffentliche Information für angemessen.

In der Pressemitteilung heißt es unter anderem wörtlich: "Um Gefahren für die Nutzer sicher ausschließen zu können, werden derzeit verschiedene Maßnahmen geprüft. Bis zur Klärung der Notwendigkeit, der Art und des Umfangs dieser Maßnahmen werden nach Absprache mit dem Sachverständigen verschiedene Vorsichtmaßnahmen ergriffen, um bis zu einer Klärung und Umsetzung dieser Maßnahmen einen sicheren Betrieb der Schule zu gewährleisten."


Evakuierungsübungen an Schule

Unter anderem werden, wie es weiter heißt, an der Schule Evakuierungsübungen stattfinden und die Lehrkräfte und das Hauspersonal Sicherheitsunterweisungen erhalten. Selbstverständlich werde auch die Feuerwehr intensiv eingebunden.

In der besagten Firma stößt man jetzt offenbar auf Entgegenkommen, das Unternehmen mache mit, sagte Hacker. Die Mängel seien auch eindeutig zuzuordnen. Welche Maßnahmen man anwendet, um den Feuerwiderstand der betroffenen falschen Bauteile zu erhöhen, wird derzeit geprüft. Manches könnte durchaus aufwändig werden, ergänzte Silke Stadter und sprach von einer "Sanierung der Sanierung."