Gebäudeleittechnik hilft in Adelsdorf beim Stromsparen

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Da kein Gemeinderatsmitglied in den Ortsteilen Weppersdorf, Lauf und Wiesendorf wohnt, wählten die dortigen Bürger Timotheus Scheppe (r.) zu ihrem Ortssprecher. Bürgermeister Karsten Fischkal vereidigte ihn in der Sitzung. Foto: Pauline Lindner
Da kein Gemeinderatsmitglied in den Ortsteilen Weppersdorf, Lauf und Wiesendorf wohnt, wählten die dortigen Bürger Timotheus Scheppe (r.) zu ihrem Ortssprecher. Bürgermeister Karsten Fischkal vereidigte ihn in der Sitzung. Foto: Pauline Lindner

Steuerung der Klassenzimmertemperatur per Mausklick im Sitzungsaal? Dass das geht, bewies den Adelsdorfer Gemeinderäten Norbert Lunz, der in der Gemeinde verantwortlich für die Gebäudeleittechnik (GLT) ist.

Die Software für die technischen Vorgänge in Gebäuden dient hauptsächlich der Überwachung von laufenden Vorgängen. Als Beispiel nannte Lunz den ph-Wert im Schulschwimmbad oder eben die Raumtemperatur.
Klick. Ein Diagramm zeigt alle Räume des Schulhauses: Für jeden lässt sich die aktuelle Temperatur ablesen und auch, ob die Fenster geschlossen sind. Alles im grünen Bereich, bis auf die Schulküche. Da ist das Fenster mit dem Messkontakt geöffnet. Es wurde gerade noch gekocht.

Geheizt wird bedarfsabhängig

Besonders wichtig, so Lunz, ist die GLT beim Adelsdorfer Fernwärmenetz. Nur mit ihrer Hilfe ist es möglich, mit einer Ausgangsleistung von 385 KWh Liegenschaften, die insgesamt 1000 KWh verbrauchen, zu versorgen. Die zeit- und lastenabhängige Steuerung macht das möglich.
"Nur wenn im Schulungsraum der Feuerwehr was los ist, fahren wir dort die Temperatur hoch", sagte er, als für diesen Raum nur 19 Grad angezeigt wurden.
Dasselbe Prinzip gilt für die stromabhängige Technik in der Aischgrundhalle. Lunz hat es mit seiner Technik geschafft, dass dort der Stromverbrauch von 100 000 KWh im Jahr auf 70 000 KWh zurückging. In Euro wirkte sich das nicht aus. Aber die steigenden Strompreise sind wieder ein anderes Kapitel.
Eine ähnliche Leittechnik kann sich der Bürgermeister für die Wasserversorgung vorstellen. In Neuhaus steigt der Druck immer dann stark an, wenn Wasser zum Hochbehälter gepumpt wird, denn das Ortsnetz ist teilweise direkt an diese Leitung angeschlossen. Und das führt immer wieder zu großen Wasserrohrbrüchen wie zuletzt in der Röttenbacher Straße. Dort zerbrachen Schellen, die vor 35 Jahren eingebaut wurden und von denen man inzwischen weiß, dass sie technische Mängel hatten. Allein die Wiederherstellung dieser Straße kostet die Gemeinde 37 000 Euro.
Eine Verbesserung erhofft man sich, wenn der Hochbehälter durch eine Ringleitung über andere Ortsteile sozusagen zweiseitig befüllt werden kann. Hierfür hat die Gemeinde in diesem und im kommenden Haushalt Mittel vorgesehen.