Frauenauracher Saitenmusik lässt es ruhig angehen

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Die Frauenauracher Saitenmusik ist mit schwerem Gepäck zum nächsten Auftritt unterwegs. Von links: Christiane Müller, Wiebke Jamin, Werner Obermayer, Oskar Donhauser Foto: privat
Die Frauenauracher Saitenmusik ist mit schwerem Gepäck zum nächsten Auftritt unterwegs. Von links: Christiane Müller, Wiebke Jamin, Werner Obermayer, Oskar Donhauser  Foto: privat

Seit 1986 interpretiert die Frauenauracher Saitenmusik hiesige und alpenländische Stücke. Gefragt sind die Auftritte des Quartetts unter anderem in Altersheimen, wo die Bewohner in Ruhe zuhören wollen.

Sie haben zu schleppen, die vier Mitglieder der Frauenauracher Saitenmusik, wenn sie zu einem Auftritt wollen. Denn unzweifelhaft haben eine Harfe und ein Kontrabass eine gewisse Größe. Deswegen hat die Saitenmusik seit langem ein Proben stammlokal: den schwarzen Adler in Frauenaurach. Dort ist Harfenistin Christiane Müller die Wirtin. "Die wöchentliche Probe ist für mich sehr wichtig", sagt Oskar Donhauser, der Herr des Kontrabasses und Sprecher der Gruppe.
Seit 1986 gibt es sie, zuerst in der Besetzung mit zwei Zithern und den Begleitinstrumenten Gitarre und Bass. Heute ist die Variationsbreite größer. Denn Müller spielt neben der Harfe auch das Hackbrett und Wiebke Jamin greift neben dem Hackbrett auch in die Steirische Ziehharmonika. Der vierte im Bunde ist Gitarrist Werner Obermayer.

Ein Vierteljahrhundert lang ist die Saitenmusik ihrem Musikstil treu geblieben: viel fränkische Volksmusik und alpenländisch-bayerisches. "Wir sind immer ein wenig fremdgegangen, weil es für unsere Besetzung nicht so viel gibt", bekennt Donhauser. Ihre Besetzung, das heißt vor allem die leisen Töne. "Deshalb spielen wir am liebsten dort, wo die Leute zuhören", sagt Donhauser. Zu Weihnachten sei man sehr gefragt; in Altersheimen spiele man gern und natürlich bei Sänger- und Musikantentreffen der Arbeitsgemeinschaft Fränkische Volksmusik. Fröhliche Feiern stehen nicht so auf dem Programm. "Da sind die Leute zu unaufmerksam", weiß Donhauser.
Obwohl, sein Lieblingsstück ist recht munter. Der "Schnapseinbringer" heißt es. "Aber wir hatten bisher wenig Erfolg damit", sagt der Bassist schmunzelnd. Nur einmal hätte man danach einen Schnaps bekommen. "Es hört sich halt nicht wie Hansi Hinterseer an", hängt er mit distanzierendem Unterton an.
Den Dirndl-Look findet er "nicht so schlecht" und hält ihn durchaus für einen Weg zum Brauchtum zurück. Bei der Interpretation und Spielweise ist er da viel puristischer und schwört auf authentischen Vortrag. Kurz vor Weihnachten war er in Nürnberg bei einem Konzert "Alpenländische Weihnacht". Alles sei Playback gewesen. "Da können die Musiker ganz entspannt schauen und wir machen ein grimmiges Gesicht, weil wir uns auf unsere Noten konzentrieren", klagt er über die ungleichen Bedingungen. Und will weitermachen wie bisher.