Fränkische Kliniken berichten von steigenden Corona-Fällen - eine Altersgruppe besonders betroffen
Autor: Isabel Schaffner
Franken, Donnerstag, 19. Oktober 2023
Mehrere fränkische Krankenhäuser verzeichnen aktuell eine Steigerung von Corona-Patienten. Laut dem Robert-Koch-Institut infizieren sich am meisten Menschen einer bestimmten Altersgruppe. So ist die Lage in Erlangen, Nürnberg, Bamberg und Coburg.
Mit dem Herbst steigt nicht nur die Zahl der Grippe-Infektionen, auch Corona-Fälle machen sich wieder in den fränkischen Kliniken bemerkbar. "Das Klinikum bemerkt derzeit einen leichten Anstieg der Zahlen Corona-infizierter Patienten und Patientinnen. Im Sommer kamen Corona-Fälle so gut wie nicht vor, seit Mitte September steigt die Zahl", berichtet beispielsweise das Klinikum Nürnberg auf Anfrage von inFranken.de. Auch die Krankenhäuser in Erlangen, Coburg und Bamberg schildern, wie bei ihnen die Lage ist.
Während die Situation längst nicht so prekär sei wie in den vergangenen Jahren, gebe es weiterhin eine große Nachfrage nach Behandlungen des Post-Covid-Syndroms. Mit der Zeit werde die Therapie jedoch auch immer effektiver.
Fränkische Kliniken behandeln wieder mehr Corona-Patienten - so ist die Lage in Bamberg, Coburg, Nürnberg und Erlangen
"In den vergangenen 24 Stunden haben wir bei uns im Haus acht Corona-Patienten behandelt", teilt die Pressesprecherin des Klinikums Bamberg am Mittwoch (18. Oktober 2023) mit. Jedoch befänden sich keine Corona-Erkrankte auf der Intensivstation. Ein Patient liege derweil mit Corona in Erlangen auf der Intensivstation und in Nürnberg drei. "Derzeit sind 14 Corona-Patienten im Klinikum Coburg - praktisch alle jedoch nur mit einer mehr oder weniger heftigen Erkältungssymptomatik", erklärt das Klinikum Coburg. Die Betroffenen in Nürnberg würden nicht nur aufgrund der Covid-19-Erkrankung intensivmedizinisch behandelt, betont das dortige Klinikum.
Auf der pneumologischen Station in Nürnberg befänden sich im Mittel "gerade meist drei bis vier Erkrankte in stationärer Behandlung, sie benötigen unter anderem eine intensive Sauerstofftherapie. Auch bei ihnen ist häufig eine Corona-Infektion nicht der einzige Grund für die Behandlung: Wegen anderer schwerer Erkrankungen oder einer Immunsuppression erleben sie zusätzlich einen schweren Verlauf von Covid-19", heißt es vonseiten des Klinikums Nürnberg.
Die Infektionen äußerten sich an allen vier Orten überwiegend grippeähnlich. "Die Patienten weisen respiratorische Symptome, Abgeschlagenheit und Kopfschmerzen auf", heißt es aus Bamberg. "Fieberhafte Verläufe sind häufiger als bei Erkältungen. Daneben können Beschwerden auftreten wie Kurzatmigkeit bis hin zu Atemnot und Bauchschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Appetitlosigkeit", fügt die Uniklinik Erlangen hinzu. Die Nachfrage nach Corona-Impfungen ist in Deutschland laut dem Hausärztinnen- und Hausärzteverband weiter zögerlich. Viele Menschen zeigten sich verunsichert und der Beratungsaufwand sei groß.
"Lange Warteliste" für Post-Covid-Behandlung in Erlangen - "vielversprechende" Ergebnisse in Bamberg
Laut dem Robert-Koch-Institut sind in Deutschland Menschen im Alter zwischen 35 und 59 Jahren am meisten von Corona-Infektionen betroffen (Stand März 2023). Bamberg könne dies bei seinem Personal "aufgrund der vielen sozialen Kontakte" bestätigen. Bei den Patient*innen handele es sich aber "eher um ältere Patienten, die aus anderweitigen Gründen zur Behandlung ins Krankenhaus kommen". Bei den schweren Verläufen sehe das Klinikum Nürnberg auch "nur einen engen Ausschnitt der Bevölkerung, vor allem sind es ältere Menschen über 75 Jahre mit Vorerkrankungen". Das Klinikum Coburg spricht sogar von über 80-Jährigen.