Mehrere Fliegen mit einer Klappe will die Gemeinde Hemhofen mit der Überplanung des noch unbebauten Areals östlich der Staatsstraße im Baugebiet "Zobelstein Nord" schlagen. Derzeit läuft das Verfahren zur Änderung des Bebauungsplans, der dort ursprünglich ein Mischgebiet mit drei Parzellen vorsah.
Der ungeliebte Erdwall entlang der Staatsstraße 2259 soll weg. Die Feuerwehren Hemhofen und Zeckern brauchen ein neues Gelände für ihre beschlossene Zusammenlegung. Und die Wohnbebauung am Zobelstein muss gegen die Geräusche von der Staatsstraße geschützt werden.
Den Entwurf für den neuen Feuerwehrstandort samt Schallschutzberechnung legte Städteplaner Leonhard Valier in der Sitzung des Gemeinderats am Donnerstag vor.
Länge und Höhe sind festgelegt Ganz unproblematisch ist das Vorhaben nicht, wie in der Diskussion deutlich wurde. Nach den Worten des Planers ist das Konzept sogar "mit heißer Nadel gestrickt". Damit es "schallschutztechnisch funktioniert", sind Bedingungen festgezurrt, an denen nicht zu rütteln ist.
In der Schallschutzberechnung sei alles genannt, sagte Valier. Die Feuerwehren wüssten also, "worauf sie sich einlassen". "Zwingend festgesetzt" sei das Feuerwehrgebäude mit einer Länge von 52 Metern und einer Höhe von 9,50 Metern auf der festgesetzten Baulinie. Nur so funktioniere der Schallschutz.
Im Norden und Osten benötigt das lang gestreckte Areal eine fünf Meter hohe Schallschutzwand, die bis zum Feuerwehrhaus reichen muss. Die Wand soll Geräusche, die von der Staatsstraße und vom Feuerwehrgelände ausgehen, von der Wohnbebauung und vom Altenheim abhalten. Nur damit seien die Lärmschutzrichtlinien einzuhalten, erklärte der Planer. Denn an seiner "Kopfseite" hat das Seniorenheim keine Schallschutzfenster, wohl aber Wohnräume für die Senioren. Genau gegenüber sind 44 Parkplätze für die Feuerwehr angeordnet. Die Übungsflächen für die Wehren finden sich im Süden des Areals.
Mauer ist "kein Blickfang" "Wir quetschen uns da rein mit Hängen und Würgen und mit vielen Auflagen", kritisierte Jürgen Müller (FW). Das 9,50 Meter hohe Feuerwehrgebäude ist für ihn "eine ordentliche Hausnummer". Auch die fünf Meter hohe Mauer sei beim Einfahren in den Zobelstein kein Blickfang. Keine Probleme werde es hingegen bei künftigen Erweiterungen des Fahrzeugparks geben. Die Planung sei in die Zukunft - "auf 25 bis 30 Jahre" - ausgerichtet, gab Valier Bescheid.
Dritter Bürgermeister Reimer Hamm (CSU) konnte das Konzept nicht gutheißen und versagte ihm als einziger seine Stimme. Hamm missfiel vor allem die Schallschutzmauer im Norden und Osten. Er forderte, noch eine weitere Variante zu prüfen.
In der Diskussion ging es vor allem darum, das Gebäude weiter nach Norden zu rücken. Dies sei nicht möglich, da sich das Grundstück in diese Richtung verjünge und ein 20 Meter breiter Streifen frei von Bebauung bleiben müsse, erklärte der Planer. Ein wenig rage das Gebäude ohnehin schon in die anbaufreie Zone.
"Einen anderen Standort können wir vergessen", stellte Geschäftsleiter Horst Lindner fest. Festgelegt und bereits mit dem Straßenbauamt abgestimmt ist die Zufahrt von der Staatsstraße, die etwa in der Mitte des Feuerwehrgeländes geplant ist.