Fachklinik zeigt genähte Gemälde

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Mehrere Bilder zeigen die Erlebnisse der blauen Maus aus dem Kinderbuch "Sind wir bald zu Hause?". Foto: Richard Sänger
Mehrere Bilder zeigen die Erlebnisse der blauen Maus aus dem Kinderbuch "Sind wir bald zu Hause?". Foto: Richard Sänger
Richard Sänger
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Claudine Joho und Anita Leutwiler mit Miriam Imhof (v. l.) Richard Sänger
Claudine Joho und Anita Leutwiler mit Miriam Imhof (v. l.) Richard Sänger
 
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Die Herzogenauracher Kulturpreisträgerin Anita Leutwiler stellt in der Fachklinik ihre Gemälde aus. Zusätzlich gibt es Aquarelle von Claudine Joho zu sehen.

Unter dem Titel "Dialog zwischen Pinsel und Faden" stellen mit Anita Leutwiler und Claudine Joho in der Fachklinik Herzogenaurach zwei Künstlerinnen ihre Werke aus. "Sie erleben mit den beiden Künstlerinnen eine Reise durch die Welt der Fantasie", erklärte die Kulturbeauftragte der Fachklinik, Miriam Imhof, bei der Vernissage. Im ersten Obergeschoss der Fachklinik sind Textilarbeiten und Veröffentlichungen der Kulturpreisträger der Stadt Herzogenaurach, Anita Leutwiler, zu sehen. Die Schweizer Malerin Claudine Joho zeigt Original-Aquarelle aus den Kinderbüchern.
Mit Anita Leutwiler stellte Imhof eine außergewöhnliche Künstlerin mit außergewöhnlichen Fertigkeiten vor. Leutwiler ist Patchworkerin, aber keine gewöhnliche. Sie ist eine Künstlerin, die ihre Bilder mit Nadel und Faden malt, und zwar so genial, dass es der Nähe und des Berührens, und damit des Begreifens im wahrsten Sinn des Wortes bedarf, um festzustellen, dass die von ihr ausgestellten Bilder wirklich genäht und nicht gemalt sind. Dies gilt bis ins kleinste Detail.
Besonders ins Auge fallen die Bilder mit der blauen Maus, nämlich die Originale zum Kinderbuch "Sind wir bald zu Hause?", in dem die Blaue Maus auf ihrem Weg dorthin viel erlebt. So erzählt jedes Maus-Bild eine eigene Geschichte bei der Reise um die Welt.


Tradition und eigene Ideen

Für die in der Schweiz geborenen Anita Leutwiler spielte Amerika die entscheidende Rolle bei ihrer Entwicklung im textilen Schaffen. 1969 bis 1974, als die Familie Leutwiler in den USA lebte, wurden die Kurse, die sie bei der Textilkünstlerin Arline Morrison belegte, zum Auslöser für ihr eigenes Gestalten: "Textil gearbeitet hatte ich ja schon lange, aber jetzt erst lernte ich das freie Sticken, eine Arbeitsweise, bei der ich mehr und mehr eigene Ideen in meine Arbeit fließen lassen konnte."
Tradition und künstlerische Freiheit verbinden sich seither zu ihrem neuen, individuellen Stil. Anita Leutwiler widmete sich bei ihrem Aufenthalt dem Quilten und dem Patchworken. Quasi an der Quelle der Entstehung, denn Patchwork war eine Sparmaßnahme der ersten Siedlerfrauen Amerikas. Man ließ nichts verkommen, auch keine Stoffreste. Dort, in Massachusetts, wurde Leutwiler in Textilgestaltung geschult und begann mit dem klassischen Patchwork.
Themen schöpft Anita Leutwiler aus dem Leben, auch dem eigenen: "Jeder Quilt hat Bezug zu meinem Leben", sagt sie - auch wenn das für Außenstehende niemals sichtbar werde, wie sie betont. In der Anfangszeit waren es die Zeichnungen ihrer beiden Kinder, die sie als Vorlagen nahm. Mittlerweile wird die ausgebildete Kindergärtnerin, die in Lausanne geboren wurde, auch inspiriert von Künstlern wie Hundertwasser oder Paul Klee oder der Literatur, besonders Fabeln: Tiere sind in ihren Quilts allgegenwärtig, denn "mit ihnen lässt sich eben auch viel über Menschen erzählen".
Zurück in Deutschland schlüpfte sie aus dem traditionellen Patchwork heraus und begann, mit Stoff zu malen. In der Ausstellung sind viele dieser Bilder zu sehen.
Auch bei der Malerin Claudine Joho ist ein Stück weit Tausend und eine Nacht zu spüren, und ihre Aquarelle finden sich ebenfalls in Kinderbüchern.
Die genähten Gemälde von Anita Leutwiler und die Aquarelle von Claudine Joho können in der Fachklinik noch bis zum 30. Januar 2018 täglich von 8 bis 19 Uhr unter die Lupe genommen werden.