Erlangen: Semesterticket-Panne sorgte für Chaos - VGN bietet jetzt "kulante Lösung" an
Autor: Daniel Krüger
Erlangen, Mittwoch, 06. April 2022
Am Erlanger Hauptbahnhof war es wegen eines Automatenfehlers zu einem Massen-Ansturm auf ein enorm günstiges Semesterticket gekommen. Nun haben sich der VGN und die Studierendenvertretungen auf eine Lösung geeinigt.
- Erlangen/Nürnberg: Riesige Schlangen vor Ticketautomaten am Montag (4. April 2022)
- Studierende stürmen Bahnhöfe: Semesterticket plötzlich zum Spottpreis verfügbar
- "Fehler lag nicht bei uns": VGN mit Erklärung zu "Rabatt" von über 200 Euro
- Haben die Tickets jetzt Gültigkeit? Krisengespräch führt zu Einigung mit Studierendenvertretungen
In Erlangen und Nürnberg war es an mehreren Bahnhöfen am Montagnachmittag (4. April 2022) zu riesigen Schlangen gekommen. Studierende stürmten massenhaft die Ticketautomaten, weil das Semesterticket plötzlich nur noch 2,07 Euro kostete. Normalerweise liegt der Preis für die Zusatzkarte, die Fahrten rund um die Uhr im gesamten VGN-Gebiet ermöglicht, bei 207 Euro für sechs Monate. Dieser "Rabatt" hatte sich schnell herumgesprochen und wurde sogar online beworben. Dabei handelte es sich um einen technischen Fehler, wie ein VGN-Sprecher gegenüber inFranken.de erklärt. Die Störung sei mittlerweile behoben. Am Mittwoch (6. April 2022) gab der VGN bekannt, dass man sich auf eine "kulante Lösung" für die Studierenden geeinigt habe.
Update vom 6.04.2022: VGN spricht von "kulanter Lösung" - wie geht es mit den Semestertickets weiter?
Wegen eines Fehlers im Vertriebssystem der Deutschen Bahn konnten am Montag (4. April 2022) Studierende aus dem Raum Nürnberg die Zusatzkarte zum Semesterticket für 2,07 Euro anstelle von 207 Euro kaufen. Das führte zu einem Massenandrang an mehreren Bahnhöfen in Nürnberg und Erlangen. Die Nachricht hatte sich laut VGN auch in den sozialen Medien "explosionsartig verbreitet". Der Fehler im Vertriebssystem sei "mit der Korrektur des Preises und dem Neustart der betroffenen Automaten am Montag um rund 20 Uhr behoben" worden, teilen die Verkehrsbetriebe nun mit.
Nur ein Automat in Fürth habe "beharrlich die Umstellung bis etwa Mitternacht" verweigert. Wie viele der fehlerhaften Tickets tatsächlich verkauft
wurden, stehe weiterhin noch nicht fest. Auch die Ursache des Fehlers "konnte noch nicht restlos geklärt werden", heißt es. Fest stehe, dass dieser mit einer neuen Version der Gerätesoftware bereits am Freitag, 1. April 2022, aufgespielt worden sei. Das Ticket hätte "so nicht verkauft werden dürfen", erklärt der VGN, es gelte "nur der genehmigte und veröffentlichte Tarif".
"Wir entschuldigen uns in aller Form bei den Studierenden für diesen Fehler. Viele von ihnen standen bei den niedrigen Temperaturen an den Automaten an. Wir bieten nun allen, die ein solches Ticket gekauft haben, Lösungen an, die wir in einer gemeinsamen Runde mit Vertretern der Hochschulen, des Studentenwerks Erlangen-Nürnberg sowie der Studierenden dankenswerterweise erarbeiten konnten", wird Torsten Heider, Leiter Erlösmanagement von DB Regio Bayern in der VGN-Mitteilung zitiert.
Studierende können Fehler-Ticket noch mehrere Wochen nutzen - auch Rückerstattung möglich
Die neue Regelung laut VGN: Käuferinnen und Käufer könnten sich den Kaufpreis von 2,07 Euro bis einschließlich 13. April 2022 in einem DB-Reisezentrum im Gebiet des VGN bei Rückgabe erstatten lassen. Die Alternative: Bis zum Ende der Osterferien, also bis einschließlich 24. April, könnten "Besitzer von Basiskarte und der fehlerhaften Zusatzkarte ohne Einschränkung im gesamten Gebiet des VGN fahren", heißt es. Danach werde die fehlerhafte Zusatzkarte ungültig.
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Studierende, die die Zusatzkarte im gesamten Sommersemester nutzen wollen, werden gebeten, sich zunächst eine reguläre Zusatzkarte zum Preis von 207 Euro zu kaufen. Das sei an den Automaten der DB schon seit Montagabend wieder möglich, heißt es. Danach könnten sie sich bis Ende Mai unter Vorlage der beiden Tickets die fehlerhafte Fahrkarte in den Reisezentren der DB rückerstatten lassen.