Die Gemeinde Mühlhausen zeigte stolz ihre Heizzentrale zur Nahwärmeversorgung und die Windkraftanlage am "Pöppelberg". Firmen nutzten die Gelegenheit des Umwelt-, Energie- und Gewerbewochenends, die zahlreichen Besucher zu informieren.
"Mühlhausen hat etwas vorzuweisen" war die Meinung von Gerhard Schmidt. Der Gemeinderat aus dem Nachbarort Wachenroth brachte die Sache auf den Punkt. Als Bio energiegemeinde mit Windkraftanlagen, Nahwärmeversorgung, Biogasanlage, Solar- und Kleinwasserkraftanlagen nimmt Mühlhausen eine Vorreiterrolle ein.
Die Energie-, Umwelt- und Gewerbetage am Wochenende waren ein voller Erfolg. Das war auch die Meinung von Kreisbäuerin Evi Derrer. Sie war begeistert von dem, was die Gemeinde auf die Beine gestellt hatte. Bereits am Donnerstag ging es los im Gewerbegebiet Mühlweiher, als die Baywa die Eröffnung ihres neuen Standorts feierte. Am Samstag fanden parallel zueinander die Einweihung der Windenergieanlage auf dem Pöppelberg oberhalb Mühlhausens und der Kreisbauerntag im Zelt statt.
Höhepunkt der Tage war natürlich der Sonntag.
Bereits gegen Mittag hatten sich in den zwei Zelten und an allen Essensausgaben Menschenschlangen gebildet. Gut beraten war, wer sich in der Ortsmitte ein Plätzchen zum Verzehr von Fischspezialitäten sicherte. Im gesamten Dorf hatten die Geschäfte geöffnet, so dass die Besucher auch beim Schlendern entlang der Hauptstraße auf ihre Kosten kamen. Größere Strecken konnten mit einem Shuttlebus zurückgelegt werden, der zwischen Marktplatz, Gewerbegebiet, Windkraftanlage und dem östlichen Ortseingang seine Runden drehte.
Nicht ganz so schnell gelangten die Besucher zur Biogasanlage, da wegen der zu schmalen Wege der Bus dahin nicht fahren konnte. Eine Pferdekutsche gab es aber für alle, die nicht zu Fuß gehen wollten. Dass vor allem Umwelttechnik hoch im Kurs stand, zeigten die Besucherströme in den entsprechenden Einrichtungen. Vor allem die Heizzentrale der Nahwärmeversorgung zog Menschenmassen an.
Hier hatte die Gemeinde eigene Gästeführer eingesetzt, die die Vorgänge erläuterten. 108 Haushalte sind an das Nahwärmenetz angeschlossen. Versorgt wird es durch die Abwärme einer privaten Biogasanlage bei Simmersdorf und durch eine Hackschnitzelheizanlage. Als Notnagel gibt es für eventuelle Ausfälle auch noch einen Ölkessel. Wie die Windräder kam auch das Heizkraftwerk durch eine Bürgergenossenschaft zustande.
Viele Firmen hatten Stände aufgebaut, und auch einige Behörden nutzten die Gelegenheit, ihre Arbeit vorzustellen. So zeigte das Amt für ländliche Entwicklung, dass Mühlhausen auch in Sachen Dorf- und Flurerneuerung einen Weg in die Zukunft eingeschlagen hat. Bei der Erlanger "Initiative Energiewende" konnte sich jedermann kostenlos über energiesparende Geräte und Leuchtkörper informieren lassen.
Hochbetrieb herrschte auch am Sonntag auf dem Baywa-Gelände, wo unter anderem ein Holzschnitzer seine Kunst zeigte und im Zelt die Wachenrother Blasmusik spielte.