Vor 25 Jahren haben Waltraud und Werner Bär ihren Garten angelegt. Wie sie ihn im Lauf der Zeit verändert haben, zeigen sie am Tag der offenen Gartentür.
"Das ist wie autogenes Training", sagt Werner Bär und meint damit die wohlige Entspannung, die er in seinem Garten findet. Ein herrlicher Garten mit allem, was dazu gehört: lauschige Ecken, umgeben von Hecken, Blumen und Stauden, daneben Salat und Gemüse. Dazu viel Dekoratives, das der Hausherr und seine Frau Waltraud größtenteils selbst geschaffen haben. Der Garten in Frimmersdorf ist einer der Gärten, die am Tag der offenen Gartentür, am Sonntag, 26. Juni von 10 bis 17 Uhr besichtigt werden können.
900 Quadratmeter groß ist das Grundstück der Familie Bär, das Haus eingeschlossen. Im Durchschnitt eine Stunde täglich arbeiten die Besitzer in ihrem grünen Paradies. Da kann man schon verstehen, dass die beiden es sich in den letzten Jahren ein bisschen (pflege-)leichter gemacht haben.
Vor 25 Jahren haben sie den Garten angelegt. "Mit der Zeit hat er sich gewandelt", sagt Waltraud Bär.
Gartenprofis haben die beiden dazu nicht gebraucht: Wenn man die Arbeit gerne macht, entwickle sich der Garten mit der Zeit. Manche Ideen haben sie sich auch in anderen Gärten oder bei Gartenausstellungen "abgeguckt".
Es blüht das ganze Jahr
Ihr Ziergarten ist im Grunde ein Staudengarten, in dem immer etwas blüht. Lavendel und Frauenmantel, Spornblumen, Salbei, Akelei, Lilien, Spireas, Glockenblumen und Phlox, Mohn, Rhododendren, Hortensien und anderes mehr - je nach Jahreszeit.
Stauden sind winterhart und treiben im Frühjahr neu aus. Das heißt auch, dass im Herbst und beginnenden Winter die meiste Arbeit ansteht - das Entfernen des abgestorbenen Grüns. Dann müssen auch die vielen Dekorationen aus Terrakotta unter das Dach gebracht werden. Hacken müssen die Gartenbesitzer ihren Ziergarten glücklicherweise nicht mehr. Dafür sorgt die Einstreu aus groben Hackschnitzeln.
Kommt zwischen den Stauden dann doch mal ein Unkräutlein hoch, lässt es sich ganz leicht herausziehen.
Mit einer Buchshecke eingerahmt, dennoch aber gut einsehbar liegt der Gemüsegarten inmitten des Rasens. Die gelben Rüben stehen schon hoch, der Salat, Zwiebeln, Bohnen und Zucchini sind saftig grün. Den Tomaten hat Werner Bär wegen der drohenden Braunfäule ein Dach aus Baustahl "verpasst", das durch eine Gewebefolie wasserdicht ist.
Das Wetter hat den Hobbygärtnern in diesem Jahr viel Arbeit abgenommen. Es musste fast nicht gegossen werden, sagt Werner Bär. Der Gemüsegarten ist sein Reich. Im Ziergarten kennt er sich nicht so gut aus. Er könnte daher leicht ein Pflänzlein ausrupfen, das er nicht kennt.
Dafür kann er andere Dinge besonders gut.
Treppen aus Pflastersteinen anlegen, zum Beispiel, den Hang hinter dem Haus mit Steinen befestigen oder aus Schachtringen Zisternen für das Regenwasser bauen. Besonders gerne gestaltet Werner Bär kleine Kunstwerke aus Eisen. Von rostiger Patina überzogen, hat er sie malerisch im Garten verteilt. Skulpturen aus gebogenen Eisenstangen oder Baustahl, kleine Tische aus alten Sägeblättern oder ein alter Pflug, der wie vergessen hinter hohen Stauden hervor lugt. Im metallenen Innenleben einer ausrangierten Matratze haben die Rosetten von Dachwurz einen Platz gefunden, Efeu bedient sich der Matratzenfedern als Rankhilfe.
Jetzt freuen sich die beiden schon auf viele Besucher am Tag der offenen Gartentür. Auch wenn dadurch der Rasen ein wenig leiden wird - "der erholt sich schon wieder", sagen Werner und Waltraud Bär.