Diese Bilder hat die Höchstadter Töpfla-Wirtin von ihrer Heimat gezeigt

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Hier sitzt Töpfla-Wirtin Mirjam Wellein am liebsten und genießt ihre Heimat: An dem Springbrunnen am Graben. Foto: Franziska Rieger
Hier sitzt Töpfla-Wirtin Mirjam Wellein am liebsten und genießt ihre Heimat: An dem Springbrunnen am Graben. Foto: Franziska Rieger

Am Montag war die Töpfla-Inhaberin Mirjam Wellein im Fernsehen: Sie hat sich Gedanken über ihre Heimat Höchstadt gemacht und diese mit Fotos festgehalten.

Töpfla-Wirtin Mirjam Wellein sitzt auf einer Bank am Springbrunnen "Am Graben" und liest Zeitung, ab und zu grüßt sie jemanden. Hier ist ihr Lieblingsplatz, hier ist für sie Heimat. Deshalb hat sie von dem Platz ein Foto für ihre Heimatbilder gemacht.

An Pfingstmontag sendete das Heimatmagazin des Bayerischen Rundfunks (BR) "Wir in Bayern" einen Beitrag über die Höchstadterin. Im Rahmen der Sende-Reihe "Heimatfotos" hat sie sich Gedanken über ihre Heimat gemacht und diese auf Fotos festgehalten.

Natürlich habe es nicht lange gedauert, bis sie von den ersten Freunden und Höchstadtern auf ihren Fernseh-Auftritt angesprochen wurde, erzählt Wellein einen Tag nach der Ausstrahlung. "Alle waren begeistert, fanden es authentisch und interessant", sagt sie. Dabei ging es der Töpfla-Wirtin nicht darum, ein idyllisches, weiß-blaues Heimatbild von Höchstadt entstehen zu lassen. Sondern bewusst zu machen, dass Heimat viel mehr bedeuten kann.


Positive Reaktionen

Rund zehn Minuten dauert der Beitrag, in dem Wellein und eine weitere Wirtin aus Straubing mehr über ihre Heimatfotos erzählen. Davor wurden beide Frauen kurz vorgestellt.
Was ist für Sie Heimat? Für Wellein vor allem ein Gefühl: Das erste Foto, das sie in dem Fernseh-Beitrag zeigt, ist ihr Lieblingsplatz "Am Graben": "Da sitze ich und schaue einfach vor mich hin. Das ist ein Gefühl von Dasein", sagt die Wirtin.

Dann legt die Wirtin noch ein zweites Foto daneben. Darauf zu sehen: Der orientalische Supermarkt, der in der Höchstadter Hauptstraße eröffnet hat. Der ist Gespräch in Höchstadt, erklärt sie der anderen Wirtin im Fernseh-Beitrag. "Das ist für mich auch Heimat. Heimat ist nichts starres. Das zeigt sich hier auch wieder", sagt Wellein. Wenn Gäste in ihrer Wirtschaft gegen das Geschäft wettern, geht sie dazwischen, bleibt nicht stumm. Ganz bewusst habe sie das Foto zu der Frage geschossen. "Wir leben nicht allein auf dieser Welt", bekräftigt die Wirtin.


Falsch verstandene Traditionen

Was ist das Gegenteil von Heimat? Über diese Frage musste Wellein lange nachdenken. Letztlich hat sie sich für ein Bild von einer Mauer entschieden. Diese stehe symbolisch für "intellektuelle und emotionale Grenzen". "Das paradoxe an Heimat ist, dass sie oft mit Traditionen verbunden ist. Diese können ausgrenzen und das ist falsch", betont die Wirtin. "Falsch verstandene Traditionen", beschreibt sie es im Fernseh-Beitrag. Als Beispiel nennt sie die Kruzifix-Debatte.

Was würden Sie mitnehmen, wenn Sie Ihre Heimat verlassen müssten? Zu dieser Frage haben die Wirtinnen kein Foto gemacht. Beide würden ihre Freunde mitnehmen und die sollten nicht unbedingt im Fernsehen gezeigt werden. "Die, die ich mitnehmen würde, wissen es", sagt die Töpfla-Inhaberin und lacht. Lange habe sie über ein passendes Foto gegrübelt, zuerst seien ihr viele Sachen einfallen, die mit müssen, erklärt Wellein. Einige der sechs Fragen seien für sie leicht zu beantworten gewesen - ein Foto war schnell gemacht. So riecht Heimat für die Wirtin beispielsweise nach einem Jauchefass und klingt nach fränkischem Dialekt. Ein historisches Ereignis ist für Wellein natürlich der Bau des Töpfla-Hauses im Jahr 1723.

Die Reihe "Heimatfotos" im BR
Die Idee Zwei Menschen aus Bayern, die sich nicht kennen, bekommen eine analoge Kamera in die Hand, einen Film mit 24 Bildern und sechs Fragen zum Thema Heimat. Zu den Fragen machen sie Fotos - ihre Heimatbilder.

Die Fragen Was ist für Sie Heimat? Was würden Sie mitnehmen, wenn Sie Ihre Heimat verlassen müssten? Welches historische Ereignis hat für Sie mit Heimat zu tun? Was ist das Gegenteil von Heimat? Wie riecht, wie fühlt sich Heimat an? Wie klingt, wie spricht Heimat?

Ausstrahlung Das Heimatmagazin "Wir in Bayern" sendet von Montag bis Freitag zwischen 16.15 und 17.30 Uhr Geschichten aus und über Bayern. Die Sendung wurde an Pfingstmontag ausgestrahlt. Wer keine Zeit hatte, findet den Beitrag in der BR-Mediathek unter www.br.de/br-fernsehen/sendungen/wir-in-bayern fr