Die erstmals von der neuen Kulturgemeinschaft ausgerichtete Mühlhäuser Kirchweih war ein voller Erfolg. Die Besucher kamen in Scharen in die Ortsmitte.
"Die Kerwa g'hört ins Dorf!" Wie Recht der waschechte Mühlhäuser beim Bieranstich mit diesem Spruch hatte, dürften die meisten Besucher der Mühlhäuser Kirchweih empfunden haben. Die Idee und die Ziele der Kulturgemeinschaft fanden am Wochenende wunderbare Bestätigung.
Denn was wäre die Kerwa ohne das Gasthaus im Herzen der Ortschaft am Marktplatz? Ohne Flair, ohne Besucher - tote Hose vermutlich. Doch die Anfang des Jahres gegründete Kulturgemeinschaft kam dem zuvor: Sie erwarb den Gasthof und hielt jetzt ihre erste Kirchweih in eigener Regie. Ein voller Erfolg, der den Aktiven allerdings auch sehr viel abverlangte. Seit dem Auftakt am Donnerstag kamen die Besucher in Massen und genossen die Atmosphäre einer echt fränkischen Kirchweih.
Der offizielle Bieranstich durch Bürgermeister Klaus Faatz fand traditionsgemäß am Freitag statt.
Drei Schläge und der Zapfhahn saß, ohne dass ein Tropfen daneben ging. Beim dritten Schlag allerdings löste sich der Schlegel vom Stiel. Ein gutes Omen vielleicht, sofern man daran glaubt, dass es Glück bringt, wenn etwas entzwei geht. Das erste Fass war natürlich Freibier, das Vorsitzender Hermann Gamperling gerne an seine Gäste verteilte.
"Vierzig Maß ..."
Ein Highlight, das viele Besucher miterleben wollten, war das Aufstellen der Kerwasfichte am Samstag. Über einen Mangel an Kerwasjugend kann sich Mühlhausen wirklich nicht beklagen. Schon am Vormittag machten sie sich auf den Weg, um die Fichte zu schlagen und Kränze zu binden. Zu den Klängen der Weingartsgreuther Blaskapelle wurde der stattliche Baum in den Ort gefahren und unter den Kommandos von "Osser" aufgestellt. Mit den Kerwasliedla übertrumpften sich die Burschen gegenseitig. Sehr spezielle Liedla übrigens und nicht ganz druckreif. Stellte sich noch die Frage nach der Länge des stattlichen Baumes. Die Antwort kam prompt: "Vierzig Maß ..."