Ihre 24 Meter lange Kerwasfichte stellten die Adelsdorfer Ortsburschen mit Bravour auf. Dabei mussten sie bei ihrer Suche im Wald zunächst befürchten, dass es gar keine Fichte mehr gibt.
"Den längsten Baum in der Gmaa haben wir vielleicht nicht - aber sicher den schönsten!" Josef Willert und die anderen Mitglieder vom Stammtisch "Bewegung 22.März" in Adelsdorf sind sich sicher, dass ihre "Jungs" die Sache mit dem Baumaufstellen genau so gut machen, wie sie das früher getan haben und taten das auch kund am Samstag auf der Kerwa.
24 Meter zu bewältigen hatten die "jungen Wilden" und haben das mit Bravour geschafft. Sie sind schließlich von klein auf mit dabei gewesen - gerade laufen können mussten sie, da haben ihre Väter und Onkel sie schon mit in den Wald zum Kerwasfichteschlagen und später zum Aufrichten mitgenommen. Seit einigen Jahren sind sie jetzt selbst verantwortlich für den Ablauf der Kirchweih und man sah auch dieses Jahr: Sie können es. Die "Vorarbeit" der Älteren hat sich eindeutig bezahlt gemacht.
Fischkal braucht einen Schlag
Der einzige kleine Schönheitsfehler heuer: "Wir mussten lange nach einer Fichte suchen", so die jungen Leute verschmitzt. "Kiefern, Buchen - alles war da, nur keine Fichte. Wir dachten schon, es gibt keine mehr im Wald." Doch dann wurden sie doch noch fündig und das große Ereignis mir Schlagen, Aufladen und anschließender ausgiebiger Brotzeit -Hax'n, Brot, Salat und andere Leckereien - konnte ungestört vonstatten gehen. Eingefahren wurde die Kerwasfichte dann heuer mit dem Bulldog - kein Pferdegespann wie im letzten Jahr.
Als besondere Gäste dabei waren zwei Mädels von der Stadtkapelle Neu-Ulm. Vom Betrieb im Wald bis zum Aufstellen durften Eva und Kathrin Treu live mit dabei sein - eine ganz besondere Ehre für Gäste von außerhalb.
Die jungen Damen haben die Adelsdorfer Ortsburschen ganz prosaisch auf einem Seminar für Vereinssteuerrecht kennengelernt und dort eine Einladung zur Kerwa erhalten. Das wollten sie sich nicht entgehen lassen.
Um den Nachwuchs brauchen sich die "jungen Wilden" wohl auch keine Sorgen zu machen. Die sechsjährige Melina zum Beispiel trug schon stolz ein Kerwa-T-Shirt und auch jede Menge anderer Jungs und Mädels schauten ganz genau hin beim Baumaufstellen, damit sie es später einmal selber können.
Der Bieranstich am Freitag durch Bürgermeister Karsten Fischkal (FW) lief wie geschmiert - ein Schlag und die Durstigen im Zelt konnten das kühle Nass genießen. JAM - Josi und Micha - brachten das volle Zelt mit ihrer Musik dann zum Schwingen. Für jeden war etwas dabei, da konnten Jung und Alt sich wohl fühlen.
Die Adelsdorfer Kerwa war also wieder einmal etwas für alle - Gäste und Aktive hatten ihre Freude.