Bayerns Landwirtschaftsminister Helmut Brunner und die Deutsche Christbaumkönigin Katharina Püning eröffneten im Wachenrother Ortsteil Oberalbach die Christbaumsaison und warben für Bäume aus der Region.
Es ist ein Irrglaube, dass ein Weihnachtsbaum desto länger hält, je später er geschlagen wird. Diese These vertrat am Dienstagnachmittag im Wachenrother Ortsteil Oberalbach der Vorsitzende des Verbandes der bayerischen Christbaumanbauer, Thomas Emslander.
Er hatte sich für die Eröffnung der Christbaumsaison in Bayern in diesem Jahr den Betrieb von Dieter Rippel und Wilhelm Beßler in Oberalbach ausgesucht. Und die freuten sich über die viele Prominenz, die den Weg in die Provinz fand. Allen voran Bayerns Landwirtschafts- und Forstminister Helmut Brunner (CSU) und die Deutsche Weihnachtsbaumkönigin Katharina Püning aus dem Münsterland. Die beiden frisch gewählten Landtagsabgeordneten Alexandra Hiersemann (SPD) und Walter Nussel (CSU) waren ebenso der Einladung gefolgt wie Landrat Eberhard Irlinger (SPD). Ganz im Sinne einer großen Koalition verstand sich Irlinger zwischen den Tannen ganz besonders mit seinem Duzfreund Brunner, den er noch aus gemeinsamen Zeiten im Landtag kennt.
Vor einer größeren Schar von Medienvertretern rührte der Minister die Werbetrommel für Weihnachtsbäume aus Bayern. Er empfahl, sich einen Baum "aus der Nachbarschaft" zu holen. Mit einem Weihnachtsbaum aus Bayern bleibe die Wertschöpfung im eigenen Land, sagte Brunner, klimaschädliche Ferntransporte quer durch Europa würden vermieden.
Zunehmende Nachfrage nach Bäumen aus der Region
Brunner sieht in Bayern eine zunehmende Nachfrage nach regional erzeugten Weihnachtsbäumen. Von den rund vier Millionen im Freistaat jährlich verkauften Christbäumen komme die Hälfte aus heimischen Kulturen. Mit einem Anteil von 72 Prozent sei die Nordmanntanne die beliebteste Baumart, gefolgt von der Blaufichte. Die Preise bewegen sich auf Vorjahresniveau, was für den Endverbraucher 18 bis 22 Euro pro Meter Weihnachtsbaum bedeutet.
Minister Brunner, selbst Land- und Forstwirt, schlägt seinen Baum im eigenen Wald und nimmt zum Aussuchen die Familie mit. Er unterstützt dabei die These vom Christbaumanbauer-Vorsitzenden Emslander. Danach hängt die Haltbarkeit des Baumes vom Zeitpunkt ab, an dem er geschlagen wurde. So sei heuer am 14. November der Tag der Mondphasenbäume gewesen. An diesem Tag geschlagene Bäume sollen ihre Nadeln am längsten behalten.
Dieter Rippel und Wilhelm Beßler erzählten ihren Gästen, dass sie in der Region auf rund 190 Hektar Weihnachtsbäume anbauen. Das ganze Jahr über arbeiten in dem Betrieb sieben Vollzeit- und zwei Teilzeitkräfte. Jetzt in der Hauptsaison sind 35 Leute damit beschäftigt, Bäume zu fällen und zu verladen.
Königin Püning - Studentin der Landwirtschaft, wenn sie nicht hoheitlich unterwegs ist - sieht die vielen Christbaumkulturen in der Region durchaus positiv. Sie seien ideale Rückzugsräume für Wild und viele Vogelarten.
Tipps vom Experten
Ewald Rohrmoser von der niederbayrischen Firma Krinner - dem Erfinder der Christbaumständer mit Rundum-Einseil-Technik - erklärte am Rande der Christbaumsaison-Eröffnung in Oberalbach, wie man einen Baum lange frisch hält.
Sobald man seinen Weihnachtsbaum gekauft hat, sollte man einen bis eineinhalb Zentimeter vom Stamm abschneiden und ihn schon beim Lagern bis zum Fest in einen Eimer Wasser stellen. Das Anschneiden ist wichtig, weil die Schnittfläche, wenn sie nicht im Wasser steht, verharzt. Wenn der Baum dann aufgestellt wird, sollte man einen Christbaumständer verwenden, den man mit Wasser befüllen kann.