Es bleibt spannend, wie die Pommersfeldener  abstimmen werden. In Limbach ist   die Bürgerinitiative  sicher: Die Logistikhalle soll  verhindert werden.
                           
          
           
   
          "Klar, viele bestellen bei Amazon. Auch die Limbacher", sagt Roland Seubert von der Bürgerinitiative gegen das geplante Verteilzentrum in Limbach. Doppelmoral? Er kenne das Argument:  Bestellen ja, Halle hinterm Dorf  nein. Auch er sei Kunde gewesen, bis er sich näher mit den Strukturen des Onlinehandelsriesen beschäftigt habe. 
       
Die Halle, die in Pommersfelden gebaut werden soll, sei aus seiner Sicht gerade in Zeiten, in denen Nachhaltigkeit und Flächenschonung beschworen werde, ein Unding. "Ich sehe keinen vernünftigen Grund, die Lieferung eines Päckchens von zwei  auf einen Tag zu reduzieren. Dafür werden immerhin Unmengen an wertvoller Gewerbefläche geopfert", so  Seubert. 
Die "One-day-Lieferungen" seien für Amazon der einzige Grund, solche kleineren Verteilzentren zu bauen. In Eggolsheim, wo seit kurzem   eines der größeren Sortierzentren angesiedelt ist, sei die Situation nicht befriedet - anders als von Amazon behauptet.  Massen an Lkw seien immer noch ein Problem. Hier werde etwas "verniedlicht". Seubert: "Die Zustände in Eggolsheim haben sie bei weitem nicht im Griff." Für Limbach zweifle er die von Amazon angegebenen Zahlen zu den Lieferwagen an (siehe  unten). Er rechne damit, dass  in Spitzenzeiten viel mehr vom Hof rollen werden. 
Verkehrsgünstig gelegen
Anders sehen  das natürlich die  Projektverantwortlichen. In   Limbach würde es nie so viel  Lieferverkehr geben wie in Eggolsheim, weil es sich um einen kleineren Stützpunkt handle, sagt Nadiya Lubnina, Sprecherin von Amazon.    Zu Limbach betont sie:  "Wir wollen diesen Standort haben." Das Gewerbegebiet neben A3 und B505 liege ideal. Über diese Achsen solle auch der meiste Lieferverkehr fließen, was die Limbacher  gar nicht  tangiere. Man wolle genau dort in ein Verteilzentrum investieren, da der "Bedarf an Kapazitäten  vorhanden" sei. 
"Viel Auswahl gibt es in der Region nicht, das muss man dazusagen", betont Sönke Kewitz, Geschäftsführer von P3 Logistic Parks.  Die Firma führt für Amazon die Planungen aus. "Wir wollen nicht die Bad Guys sein." Man nehme die Sorgen der Bürger ernst, aber wolle mit Fakten überzeugen (siehe unten). Amazon  sei um Transparenz  sowie "eine gute Nachbarschaft" bemüht, sagt Sprecherin Lubnina. 
Die Nachbarn, Seubert und seine Mitstreiter, kritisieren die Änderung des Bebauungsplans, über die nun abgestimmt wird. Es gehe um die Streichung der vorgesehenen Ringstraße, die eine so große Halle nicht ermöglicht hätte,  darum, dass Amazon höher bauen dürfte als bisher vorgesehen, und um die  schiere Größe des Projekts. "Ob da Amazon oder DHL draufsteht, ist uns egal", sagt Seubert. 
Lieber kleines Gewerbe
Vor Jahren habe es Anfragen kleiner Betriebe gegeben, die abgelehnt worden seien. Nun gebe die Gemeinde "dem Riesen" den Zuschlag. Dafür habe die Initiative kein Verständnis. Seubert würde sich  "kleines, interessantes und vor allem produzierendes Gewerbe" wünschen. 
 
ist doch völlig egal, das geld fällt vom himmel, strom kommt aus der steckdose usw also weiter mit party
Man sollte bei allen verständlichen Bedenken in gerade der aktuellen allgemeinen Situation die Bedeutung und den Nutzen von 400 neuen Arbeitsplätzen für diese Region und für die Menschen, die vielleicht gerade so einen Job gerade in diesen Zeiten der Umbrüche dringend brauchen (werden), nicht unterschätzen.