Wer eine Armada an Kräften zum Aufbau des Zeltes für den Chinesischen Staatszirkus erwartet hat, muss enttäuscht werden. Eine kleine Mannschaft unter der Führung des Bremer Zeltmeister Karl Köllner baut in drei Tagen das Zelt auf.
Lob, dickes Lob an die Stadt Herzogenaurach. "Das funktioniert hier immer einwandfrei", gibt Zeltmeister Karl Köllner zu. Das sei nicht überall der Fall. Wasserversorgung, die entsprechenden Leitungen für den Strom, der Platz selber - das führe immer wieder mal zu langen Diskussionen mit den Verantwortlichen einer Kommune. Nicht so in Herzogenaurach.
Wobei es aber auch daran liegen könne, dass in diesem Fall kein "kleiner" Zirkus seine Zelte aufstellen will, sondern ein Ensemble des Chinesischen Staatszirkusses. "Wir werden tatsächlich eher mit offenen Armen empfangen", gibt der 41-jährige Zeltmeister zu.
Vom ersten bis zum vierten Oktober treten die Artisten jeweils um 16 und um 20 Uhr im Zeltpalast am Weihersbach auf. Sie bringen die chinesische Vorstellung von Zirkus den Besuchern näher. Denn in dem asiatischen Land ist der Zirkus bis heute ein lebendiger Bestandteil der chinesischen Kultur und Unterhaltungskunst. Auf seiner Deutschlandtournee 2015 gibt er im Rahmen der Herzogenauracher Kulturtage mehrere Gastspiele in seinem fast 1000 Besucher fassenden Zeltpalast.
Dieser wird seit dem Montag aufgebaut. "Bis Donnerstag 10 uhr müssen wir fertig sein, dann ist Abnahme", erklärt Köllner. Sieben Mitarbeiter sind nötig. Angesichts des großen Zeltes eine kleine Zahl. Köllner lacht auf: "Das Zelt wird heute hydraulisch nach oben gezogen, die langen Stangen, die das Zelt halten werden nicht mehr mühevoll mit Muskelkraft in den Boden geschlagen!" Bohrer erleichtern die Arbeit. Das Gastspiel des Staatszirkus findet im Rahmen der Herzogenauracher Kulturtage statt.