Brigitte McNeill begeistert mit fränkischen Gschichtli

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Brigitte McNeill las nicht nur ihre Gschichtli und Gedichtli vor, sondern spielte mit Ehemann Killen auch einige Dialoge nach. Foto: Johanna Blum
Brigitte McNeill las nicht nur ihre Gschichtli und Gedichtli vor, sondern spielte mit Ehemann Killen auch einige Dialoge nach.     Foto: Johanna Blum

"Heit kennerts geh" - unter diesem Titel las am Donnerstag die Kabarettistin und Autorin Brigitte McNeill in Adelsdorf Gschichtli und Gedichtli.

Die ehemalige Grundschullehrerin brachte mit ihren kurzweiligen Geschichten aus dem prallen fränkischen Leben die vielen Zuhörer gekonnt zum Schmunzeln und Lachen. Zuerst ging es auf den Keller. Anfang April denkt sich so mancher Kellerfreund: "Heit kennerts geh!" Und dann wor der Omd aufm Keller wirkli schee. "Heit is ganga!"

Gschichtn von Dauerwellen und Schnittlauchhoor, von der Teenagerzeit und dem Mädchenschwarm Gus Backus, von Klassenfeiern im Jahr 1967 am Gymnasium, "wo alle hi därfn nur ich net", vom Sunndoch ohne Klöß, vom Gastwirt, einem Original, bei dem es noch Schnitzel so groß wie Abortdeckel gibt und mehr erzählte Brigitte McNeill in ihren Gschichtli und bekam immer wieder begeisterten Applaus.

Ihr Mann Killen, ebenfalls Autor und Kabarettist, spielte mit ihr zusammen einige lustige humoristische Dialoge, zum Teil mit Gitarre, wie den Tofuschnitzelwalzer, wo bald alle den Refrain mitsangen. Die Story vom "Telefonsex", wo es um die Sehnsucht nach gutem fränkischem Essen in Italien am Campingplatz geht oder wie sie kabbelnd eine Trauerkarte entwerfen - alles war einmalig schön gespielt. "Man merkt halt, dass die beiden auch Kabarett machen", meinte eine begeisterte Zuhörerin am Ende.

Schulgeschichten weckten Erinnerungen an die eigene Kindheit und in "Lehrers Traumreise" erträumt sich die ehemalige Lehrerin einen wunderschönen Schultag. Das Gedicht von der "Desuuparty" erzählt von Tangas, Strings und Minimizer und unter Schwestern wird heftig über Hängebusen, Fettarsch und Schwabblfett gelästert.

Lästereien am Grab

Aber auch am Grab können manche Frauen ihr loses Mundwerk nicht halten: "Über an Totn soll mer ja auch nix schlechts song, aber mit rote Fingernägel lecht mer si net in Sarg. Des ghertsi net!" Zum Schluss "tadelt" sie den Schauspieler Tom Hanks im Film "Verschollen": "Etz schmasst der doch glatt auf der einsamen Insel des Taschenlämpla mitsamt der Batterie wech. Wos solln sich etz die Jugendlichn denkn, denn wenn der Hanks so a pazifische Insel versaut, dann kenna die ihr McDonaldspapierli erst recht einfach wechschmeißn!"

Es war wirklich ein Abend voller Höhepunkte, abwechslungsreich, vergnüglich und alle Geschichten waren lebensecht fränkisch. Etliche Zuhörer hatten Lust auf mehr Gschichtli und Gedichtli bekommen und nahmen das Büchlein gerne mit nach Hause, nicht ohne es vorher von der Autorin signieren zu lassen.