Kinder von Fremden angesprochen: Polizei überwacht "betroffene Bereiche"

2 Min
Höchstadt: Kinder von Fremden angesprochen - Polizei bestätigt mehrere Fälle
In den vergangenen Tagen gingen bei der Polizei Höchstadt mehrere Meldungen ein, wonach Kinder von Fremden aus dem Auto heraus angesprochen worden sein sollen.
Schüler mit Schulranzen, Schulweg, Grundschule
Arne Dedert/dpa (Symbolbild)

Im Raum Höchstadt soll es in den vergangenen Tagen zu mehreren Fällen gekommen sein, bei denen Kinder von Fremden aus dem Auto heraus angesprochen wurden. Die Polizei Höchstadt will die betroffenen Bereiche jetzt "präventiv überwachen".

Aktuell häufen sich die Meldungen, wonach im Raum Höchstadt in den vergangenen Tagen Schulkinder an verschiedenen Orten von Fremden angesprochen worden sein sollen. Wie die Polizei Höchstadt bereits am Dienstag (24. September 2024) auf Nachfrage von inFranken.de bestätigt hatte, soll es sowohl an der Schule in Lonnerstadt, als auch an der Bushaltestelle Schwedenschanze in Höchstadt zu Vorfällen gekommen sein, bei denen Kinder aus Transportern heraus angesprochen und sogar "mit Süßigkeiten angelockt" worden sein sollen. 

Wie die Polizei Höchstadt am Mittwoch (25. September 2024) mitteilt, sollen sich zudem am Donnerstagmorgen (19. September 2024) in der Kellerstraße und am Dienstagnachmittag (24. September 2024) in der Albrecht-Dürer-Straße zwei ähnliche Vorfälle ereignet haben.

Update vom 25.09.2024: Polizei Höchstadt berichtet von zwei weiteren Vorfällen - und warnt vor unkontrollierter Verbreitung im Netz    

Wie die Polizei Höchstadt berichtet, seien die Kinder jeweils "unter einem Vorwand durch einen Fremden angesprochen worden, woraufhin diese sich entfernten und ihre Eltern informierten". Die betroffenen Kinder gaben demnach an, "aus einem dunklen bzw. weißen Van heraus angesprochen worden zu sein". Weitere Hinweise, die zur Ermittlung der Fahrzeuge führen könnten, liegen der Polizei zum jetzigen Zeitpunkt jedoch nicht vor.

"Die örtlich zuständige Polizeiinspektion ermittelt in diesen Fällen und hat bereits Kontakt mit der Schulleitung der betroffenen Kinder aufgenommen", heißt es vonseiten der Polizei. Darüber hinaus seien die eingesetzten Beamten sensibilisiert worden und "überwachen aufgrund der verständlichen Besorgnis der Eltern präventiv die betroffenen Bereiche".

Nach Angaben der Polizei seien "die Vorfälle bereits ausführlich in sozialen Medien und Whatsapp-Gruppen thematisiert" worden. Auch Gerüchte über eine versuchte Kindesentführung im Fürther Einkaufszentrum "Flair" machen aktuell im Netz die Runde. Hiervon rät die Polizei jedoch "dringend ab, da hierdurch weder der Verbreitungsgrad noch der Inhalt weiterer Verbreitungsnachrichten bestimmbar ist". Hinweise und Beobachtungen werden durch die Polizeiinspektion Höchstadt unter der Rufnummer 09193 63940 entgegengenommen.  

Im Ernstfall richtig handeln: Polizei mit wichtigen Tipps für Eltern

Wie die Polizei Höchstadt erklärt, sollten Eltern mit ihrem Kind im Alltag üben, "wie es sich in bedrohlichen Situationen verhalten soll, damit es im Notfall richtig reagieren kann". Zudem rät die Polizei davon ab, Kindern Angst zu machen. "Panik ist in jeglicher Hinsicht ein schlechter Begleiter", heißt es vonseiten der Polizei. 

Darüber hinaus gibt die Polizei folgende Verhaltensratschläge:

Im Akutfall:

  • Wenn Ihr Kind von einem Vorfall berichtet, bemühen Sie sich zunächst, Ruhe zu bewahren. Hören Sie Ihrem Kind aufmerksam zu und nehmen Sie es ernst.
  • Loben Sie ihr Kind, dass es sich Ihnen anvertraut hat und vermeiden Sie zu detaillierte Nachfragen.
  • Verständigen Sie in Akutsituationen sofort über Notruf 110 die Polizei.

Zur Vorbeugung:

  • Besprechen Sie mit Ihrem Kind, wo es sich gegebenenfalls auf dem Schulweg/Spielplatz Hilfe holen kann (Geschäfte, sog. Sicherheitsinseln).
  • Schicken Sie Ihr Kind, wenn möglich, in Laufgemeinschaften zusammen mit anderen Kindern zur Schule oder zum Spielplatz.
  • Beschriften Sie Kleidungsstücke oder die Schultasche nicht von außen sichtbar mit dem Namen. Lassen Sie Aufkleber auf den Autoscheiben mit dem Namen ihres Kindes weg. Spricht ein Fremder das Kind mit Vornamen an, wird eine Vertrauensbasis suggeriert.
  • Kinder sollen lernen, weiterzugehen und Distanz zu halten, wenn sie angesprochen werden.
  • Benennen Sie die Personen namentlich, zu denen ihr Kind in das Auto einsteigen darf.
  • Kinder dürfen gegenüber Erwachsenen Grenzen setzen und Nein sagen.
  • Kinder sollen lernen, Erwachsene zu siezen.
  • Kinder sollten im Alltag Respekt und Selbstvertrauen erfahren, um Selbstbewusstsein entwickeln zu können. Trauen Sie ihren Kindern im Alltag zu, Konflikte selbst zu lösen und stehen Ihnen als Ratgeber und Rückfallebene zur Verfügung. Täter sprechen bevorzugt unsicher wirkende Kinder an. Selbstbewusstsein und ein gutes Bauchgefühl sind ein wirksamer Schutz.