"Alles dicht": 32-Stunden-Vollsperrung auf A3 sorgt für riesiges Verkehrschaos - Polizei mit Update

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Der Verkehr rollt wieder auf der A3 im Kreis Erlangen-Höchstadt. Fast 32-Stunden dauerte die Vollsperrung, die in der Region zu Unfällen und einem Verkehrschaos führte. Die Polizei zieht eine erste Bilanz.

Die Autobahn A3 bei Höchstadt war seit Mittwoch (20. März 2024) in beide Richtungen gesperrt. In der Nacht wurde bei Bauarbeiten eine Starkstromleitung abgerissen, wobei wohl auch ein Mast eingeknickt ist, wie ein Sprecher erklärte.

Die Autobahn war doch noch länger gesperrt, als ursprünglich gedacht. Viele Fahrerinnen und Fahrer wichen auf alternative Routen aus, was nach Polizeiangaben für ein Verkehrschaos sorgte.

Update vom 22.03.2024, 11.28 Uhr: Fahrerfluchten nach Unfällen nach Sperrung der A3

Die fast 32-stündige Sperrung der Autobahn 3 bei Höchstadt an der Aisch (Landkreis Erlangen-Höchstadt) hat in der Region zu einem Verkehrschaos und Unfällen geführt. Auf den alternativen Strecken staute sich der Verkehr. "Auf der Autobahn war es gut, jetzt hier in der Stadt ist es eine Katastrophe", berichtet ein Beifahrer. "Wir brauchen 20 Minuten für 500 Meter." Es bleibe nichts anders übrig, als entspannt zu bleiben und die Situation gelassen zu sehen. "Es ist etwas Außergewöhnliches", berichtet eine Anwohnerin. Sie sei es gewohnt, dass bei Unfällen der Verkehr durch ihren Wohnort werde, aber im Zuge der Vollsperrung sei "alles dicht" gewesen.

In Höchstadt gab es neben mehreren kleineren Unfällen, bei denen sich die Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer selbst geeinigt oder an den Unfallstellen auf die Beamten gewartet hätten, Kollisionen mit Verletzten und Unfallfluchten.

Nach Polizeiangaben fuhr am Donnerstagmorgen gegen 5.50 Uhr ein Sattelauflieger einer Autofahrerin in der Lindenstraße auf, die anschließend über Schmerzen geklagt habe und sich in ärztliche Behandlung begeben hätte. Dabei entstand ein Schaden von rund 2500 Euro. Rund zwei Stunden später beschädigte ein Lkw gegen 7.20 Uhr beim Linksabbiegen ein Verkehrszeichen und beging anschließend Fahrerflucht. Dabei wurde er allerdings von einem Zeugen beobachtet, der die Firmenaufschrift an die Polizei meldete. Gegen 10.15 Uhr kollidierte ein Lastwagen mit Anhänger in der Linden mit einem Verteilerkasten und beging nach einer Begutachtung des Schadens ebenfalls Fahrerflucht. Eine Zeugin meldete das Kennzeichen des Schuldigen, der einen Schaden von mindestens 5000 Euro verursachte. 

A3 im Kreis Erlangen-Höchstadt: Situation auf den Rastanlagen entspannt sich

Zwischen Ailsbach und Unterwinterbach kollidierten gegen 18.55 Uhr an eine Kuppe zwei entgegenkommende Autos an ihren linken Fahrzeugfronten. Die Polizei vermutet, dass eine nicht angepasste Geschwindigkeit der Grund für den Zusammenstoß ist, bei dem ein Schaden von ungefähr 7000 Euro entstand. Gegen 21 Uhr touchierte ein Lkw-Fahrer in der Ortsverbindungsstraße von
Nackendorf in Richtung Etzelskirchen an der Engstelle bei der Pfarrer-Eckert Straße eine Hauswand und riss dabei eine angebrachte Laterne ab. Er schaute sich den Schaden ebenfalls an und fuhr anschließend weiter. Dabei er wurde dabei von Zeugen beobachtet, die das Kennzeichen meldeten. An dem Haus entstand ein Schaden von rund 12.500 Euro. 

Im Zuständigkeitsbereich der Verkehrspolizei Erlangen kam es einer Pressemitteilung zufolge zu drei kleineren Unfällen mit einem Gesamtschaden von geschätzten 4000 Euro im Zusammenhang mit der Autobahnsperrung. Bei einem vierten Unfall auf der A73 auf der A73 bei Erlangen wurde ein Autofahrer bei einem Spurwechsel im zäh fließenden Verkehr leicht verletzt. Dabei entstand ein Sachschaden von rund 10.000 Euro.

Die Unfallzahlen hätten nach Polizeiangaben aber nicht über den üblichen Zahlen gelegen. Im Zuge der Sperrung seien vor allem die Rastlagen überlastet gewesen. Dort beruhige sich die Parksituation allmählich, heißt es. Vor allem Schwertransporte, die nicht auf den Ausweichrouten fahren durften, hätten auf den Parkplätzen warten müssen. 

Update vom 22.03.2024, 06.34 Uhr: Vollsperrung der A3 im Kreis Erlangen-Höchstadt aufgehoben

Die seit Mittwochabend andauernde Sperrung der Autobahn 3 bei Höchstadt an der Aisch (Landkreis Erlangen-Höchstadt) ist am frühen Freitagmorgen gegen 4.15 Uhr aufgehoben worden. Der Verkehr rolle wieder ohne Einschränkungen, teilte die Polizei mit.

Grund für die Sperrung war Angaben zufolge ein Unfall auf einer Baustelle. Bei Bauarbeiten im Bereich der Anschlussstelle Höchstadt sei eine Starkstromleitung abgerissen worden, hieß es in einer Mitteilung der Polizei. Ein Bauarbeiter blieb demnach mit seinem 28 Meter hohen Bohrbagger an den Oberleitungen einer über die A3 führenden Stromtrasse hängen. Zwei der vier Leitungskabel wurden den Angaben zufolge dabei abgerissen. Die verbliebenen Kabel wurden ebenfalls beschädigt und drohten, auf die Autobahn zu fallen. 

Bereits in der Nacht waren die Umleitungsstrecken aufgrund der Vielzahl an Lastwagen "am Limit angekommen", wie ein Sprecher der Autobahnmeisterei mitteilte. Die Vollsperrung sei "mit Sicherheit kein Vergnügen" für Pendlerinnen und Pendler, die sich auf lange Staus einstellen mussten.

Stromkabel über A3 im Kreis Erlangen-Höchstadt abgerissen - Sprecher äußerte sich nicht zu Schadenshöhe

Mit der Reparatur wurde aus Sicherheitsgründen erst begonnen, als es hell war. Ein Spezialgerät und eine große Hebebühne mussten laut Polizei erst an den Unfallort gebracht werden. Durch die Unterstützung des Technischen Hilfswerks (THW) konnte in der Nacht auf Freitag auch in der Dunkelheit gearbeitet werden, hieß es in einer Mitteilung des Netzbetreibers. Bevor die Seile repariert werden konnten, müsse erst der Mast gesichert werden, teilte ein Sprecher von Bayernwerk mit. "Uns ist bewusst, dass jede Minute zählt", sagte der Sprecher. Man sei bemüht gewesen, die Reparatur unter Gewährleistung der Sicherheit für die Arbeiterinnen und Arbeiter "möglichst schnell zu machen".

Verletzt wurde bei dem Betriebsunfall Polizeiangaben zufolge niemand. Die Kabel waren ohne Strom. Stromausfälle gab es den Angaben des Netzbetreibers zufolge nicht. Der Bauarbeiter handelte laut eines Polizeisprechers vermutlich fahrlässig. Ermittlungen seien aber zunächst nicht eingeleitet worden. Zur Höhe des entstandenen Schadens machte der Sprecher zunächst keine Angaben.

Update vom 21.03.2024, 17.30 Uhr: A3-Vollsperrung bei Höchstadt - Das müssen Verkehrsteilnehmer über Umleitungen wissen

Der Verkehr werde "über Hinweistafeln großräumig umgeleitet". Die Ausleitung des Verkehrs der Richtungsfahrbahn Nürnberg erfolgt laut dem Unternehmen an der Anschlussstelle Höchstadt-Nord. Die Auffahrt in Richtung Nürnberg der Anschlussstelle Pommersfelden sei ebenfalls gesperrt. Über die U13 und U15 in Richtung Nürnberg erfolge die Umleitung.

Entsprechende Vorwegweiser seien auf den Staatsstraßen 2263 und vor dem Abzweig auf die St2285 installiert. Die Ausleitung des Verkehrs in Fahrtrichtung Frankfurt erfolge an der Anschlussstelle Höchstadt Ost. Die Umleitung indes über die U84 bis zur Anschlussstelle Pommersfelden.

"Wir bitten für diesen ungeplanten Umstand die betroffenen Anwohner und Verkehrsteilnehmer um Entschuldigung und bitten um Verständnis und erhöhte Aufmerksamkeit in diesem Bereich", heißt es.

Update vom 21.03.2024, 14.15 Uhr: A3-Vollsperrung bis Freitag - Polizei Erlangen gibt Einschätzung

"Die Anzeichen verdichten sich aktuell, dass die Vollsperrung noch nicht um 16 Uhr aufgehoben werden kann", erklärt Christof Schmidt von der A3 Nordbayern GmbH gegenüber inFranken.de. Wenn die Arbeiten an der Starkstromleitung abgeschlossen sind, müsse man noch auf "Informationen vonseiten der Bayernwerke" warten.

Erst dann könne der Verkehr wieder freigegeben werden. Die Verkehrspolizeiinspektion Erlangen spricht von einem Fortbestand der Vollsperrung bis Freitag (22. März 2024) 15 Uhr.

Nach Informationen der Deutschen Presseagentur (dpa) gerät der Verkehr mittlerweile auch auf einigen Umleitungen und Landstraßen im Umkreis ins Stocken. "Der Verkehr staut sich in Etzelskirchen wegen der Vollsperrung der A3 auf allen Umgehungsstraßen", berichtet die dpa

Erstmeldung vom 21.03.2024, 6.47 Uhr: A3 im Kreis Erlangen-Höchstadt gesperrt: Baumaschine bleibt an Oberleitungen hängen

Autofahrerinnen und Autofahrer auf der Autobahn 3 bei Höchstadt (Landkreis Erlangen-Höchstadt) müssen sich am Donnerstag (21. März 2024) auf längere Staus einstellen. Die A3 zwischen Pommersfelden und Höchstadt-Ost, sowie die Auffahrt der Anschlussstelle Pommersfelden in Fahrtrichtung Nürnberg wird voraussichtlich bis Donnerstagnachmittag um 16 Uhr komplett gesperrt bleiben, teilte die Polizei am frühen Donnerstagmorgen mit. Grund dafür sei ein Unfall auf einer Baustelle. Der ADAC empfiehlt Fahrerinnen und Fahrern, das Gebiet weiträumig zu umfahren.

Im Bereich der Anschlussstelle Höchstadt seien Bauarbeiten mit einem Bohrbagger durchgeführt worden, wobei vermutlich eine Starkstromleitung abgerissen wurde, hieß es. "Es ist wohl auch ein Mast eingeknickt", sagte ein Sprecher. Die Leitung hinge nun nur noch an zwei statt vier Sicherungsseilen und drohe auf die Fahrbahn zu fallen, weshalb die Autobahn am Mittwochabend gegen 21 Uhr gesperrt werden musste. An den Stromleitungen könne aus Sicherheitsgründen nur tagsüber gearbeitet werden, weshalb die Vollsperrung bis zum Nachmittag andauern soll. Wie genau die Arbeiten ablaufen werden, konnte ein Sprecher des Polizeipräsidiums Mittelfranken auf Nachfrage von inFranken.de nicht sagen. 

Nach Angaben der Verkehrspolizei Erlangen sei für die Reparatur Spezialgerät und eine große Hebebühne notwendig. Dies müsse erst zur Unfallstelle gebracht werden, hieß es in der Pressemitteilung. Zuvor war am Mittwochabend gegen 18.50 Uhr ein Arbeiter mit seiner 28 Meter hohen Baumaschine an den Oberleitungen der über die Autobahn führenden Stromtrasse hängen geblieben.  Verletzte gab es bei dem Vorfall nicht. Die Kabel seien laut Polizei stromfrei gewesen. Bereits zu Beginn der Woche kam es zu großen Einschränkungen im Verkehr, als ein Lastwagen auf der A3 bei Erlangen umkippte. Weitere Nachrichten aus Erlangen-Höchstadt findest du in unserem Lokalressort.

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