Einsatzkräfte "massiv gefordert": Feuerwehrmann birgt Leiche aus Wohnhaus - und kollabiert

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In einem brennenden Wohnhaus in Spardorf ist ein toter Mensch entdeckt worden. "Das Ganze ist natürlich dramatisch", sagt der Bürgermeister. Das Rote Kreuz berichtet von einem Feuerwehrmann, der bei der Leichenbergung einen Kollaps erlitten hat.

  • Spardorf: Leichenfund nach Brand - Person in Wohnhaus tot aufgefunden
  • "War dabei, Toten herauszuschaffen": Feuerwehrmann erleidet Kollaps
  • Rauchentwicklung kilometerweit sichtbar - Einsatzkräfte "massiv gefordert"
  • "Ist natürlich dramatisch": Bürgermeister bei Löscharbeiten persönlich vor Ort

In Spardorf (Landkreis Erlangen-Höchstadt) ist es am Sonntagabend (3. September 2023) zu einem verheerenden Brand gekommen. In einer Doppelhaushälfte wurde eine Leiche entdeckt. Die Feuerwehr war mit einem Großaufgebot vor Ort. Ein Feuerwehrmann erlitt bei den Rettungsarbeiten einen Kollaps, wie ein Sprecher des Roten Kreuzes gegenüber inFranken.de schildert. Laut Spardorfs Bürgermeister waren insbesondere viele junge Einsatzkräfte bei den Löscharbeiten beteiligt. "Das Ganze ist natürlich dramatisch", erklärt er mit Blick auf das Feuer und seine Folgen.

Update vom 04.09.2023, 12.57 Uhr: Tote Person bei Wohnhausbrand in Spardorf gefunden: Feuerwehrmann kollabiert bei Leichenbergung 

Zum folgenschweren Brand am Sonntagabend in der Spardorfer Straße "Am Tennenbach" liegen inFranken.de neue Informationen vor. Wie der Rettungsdienst des Bayerischen Roten Kreuzes (BRK) Erlangen-Höchstadt berichtet, waren die Feuerwehren des Umkreises mit einem Großaufgebot am Einsatzort. Durch einen Rettungstrupp der Feuerwehr konnte demnach eine Person aus dem Haus geborgen werden, "für die aber leider jegliche Hilfe durch Notarzt und Rettungsdienst zu spät kam". Ein Feuerwehrmann erlitt bei den Rettungsarbeiten einen Kollaps.

"Er war gerade dabei, den Toten aus der Wohnung zu schaffen", schildert BRK-Rettungsdienst-Leiter Thomas Heideloff am Montagvormittag (4. September 2023) im Gespräch mit inFranken.de. Hierbei habe der Feuerwehrmann einen Schwächeanfall erlitten. "So etwas ist sehr, sehr anstrengend." Erheblich erschwert wurden die Löschmaßnahmen demnach durch die "Beschaffenheit des Wohnhauses". Laut Angaben der Kreisbrandinspektion Erlangen-Höchstadt behinderten größere Mengen an Unrat das Vordringen zum Brandherd. Im Einsatzbericht ist von einer "massiv geforderten" Feuerwehr die Rede.

Der bei der Leichenbergung zusammengebrochene Feuerwehrmann wurde schließlich durch das BRK versorgt. "Die Kollegen der Feuerwehr sind einer schweren Belastung ausgesetzt", hält Heideloff fest. "Sie tragen schweren Atemschutz - mit Pressluftatmer und Atemschutzvollmasken. Allein dadurch schwitzen sie schon unter normalen Umständen." Die hohen Temperaturen in einem brennenden Gebäude stellten für die Einsatzkräfte in ihrer umfangreichen Montur eine zusätzliche Anstrengung dar. "Dem betroffenen Feuerwehrmann geht es inzwischen aber wieder so weit gut", gibt Heideloff Entwarnung.

"Ist natürlich dramatisch": Bürgermeister bei Löscharbeiten persönlich vor Ort

Die Identität der in der Doppelhaushälfte aufgefundenen Leiche ist derweil noch immer nicht geklärt. "Vor Ort konnten wir das nicht feststellen", berichtet der Rettungsdienst-Leiter. Auch der Pressesprecher des Kreisfeuerwehrverbands Erlangen-Höchstadt, Sebastian Weber, konnte inFranken.de zur vor Ort entdeckten Person vorerst keine weiteren Informationen geben. Laut einem Sprecher des Polizeipräsidiums Mittelfranken sollen gleichwohl womöglich am Nachmittag entsprechende Angaben folgen. Gegenwärtig liefen noch die Ermittlungen des zuständigen Fachkommissariats der Kriminalpolizei, teilte der Polizeisprecher am Montagvormittag mit.             

Vieles deutet allerdings schon jetzt darauf hin, dass es sich bei der Leiche um den Bewohner des Brandhauses handelt. "Wir vermuten, dass es der Eigentümer beziehungsweise Bewohner ist", sagt Spardorfs Bürgermeister Andreas Wasielewski am Montagmittag im Gespräch mit inFranken.de. "Das ist mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit so."

Auch der Bürgermeister verweist auf die immensen Strapazen für die vor Ort tätigen Feuerwehrleute. "Viele von ihnen sind noch sehr jung", betont Wasielewski. "Für viele war es auch der erste Einsatz dieser Art - und dann einer mit so einer schlimmen Belastung." 

Alle Einsatzkräfte sollen nun psychologischer Unterstützung erhalten, kündigt der Spardorfer Bürgermeister mit Blick auf das tragische Ereignis in der kleinen Gemeinde unweit von Erlangen. "An etwas Vergleichbares kann ich mich nicht erinnern in den letzten Jahrzehnten", hält Wasielewski fest. Er selbst war laut eigenen Angaben am Abend großenteils vor Ort. "Das Ganze ist natürlich dramatisch", sagt er mit Blick auf den "schlimmen Unfall". 

Erstmeldung vom 04.09.2023, 10.35 Uhr: Leiche in brennendem Haus in Spardorf entdeckt - Einsatz "sehr erschwert"

Brand in Spardorf endet tödlich: Am Sonntagabend (3. September 2023) ist im Landkreis Erlangen-Höchstadt ein Wohnhaus in Brand geraten. In dem durch das Feuer teilweise zerstörten Anwesen fanden Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehr eine tote Person.

Mehrere Nachbarn meldeten kurz vor 19 Uhr ein Feuer an einem Wohnhaus in der Straße "Am Tennenbach" in Spardorf. Einsatzkräfte der Polizeiinspektion Erlangen-Land und der Feuerwehr stellten kurz darauf fest, dass eine Doppelhaushälfte in Brand stand. Den Feuerwehren aus Spardorf, Uttenreuth, Dormitz, Rosenbach, Adlitz, Marloffstein und Buckenhof gelang es, den Brand unter Kontrolle zu bringen und zu löschen.

Feuer in Spardorf ausgebrochen: Tote Person in Haus gefunden

Ein 36-jähriger Nachbar versuchte noch vor dem Eintreffen der Einsatzkräfte das in Brand stehende Haus zu betreten, um etwaige Personen ins Freie zu retten. Hierbei zog er sich mutmaßlich eine Rauchgasvergiftung zu. Der Mann kam mit dem Rettungsdienst in ein Krankenhaus, meldet das Polizeipräsidium Mittelfranken.

Während des Einsatzes mit rund 60 Feuerwehrleuten wurde in der durch den Brand teilweise zerstörten Gebäudehälfte eine Leiche gefunden. Beamtinnen und Beamte des Kriminaldauerdienstes Mittelfranken übernehmen die ersten Ermittlungen am Brandort.

"Die Gegebenheiten im Gebäude waren allerdings sehr erschwert, durch viele Gegenstände und auch Unrat, teilweise einen Meter hoch gestapelt, sodass der Brandherd schwierig gefunden wurde", berichtet Sebastian Weber, Pressesprecher der Kreisbrandinspektion Erlangen-Höchstadt, im Gespräch mit News5. Die Rauchentwicklung sei zudem sehr stark gewesen.

Was das Feuer ausgelöst hatte, sei ebenso wie die Identität des Toten noch unklar, fügt die Polizei an. Die weiteren Ermittlungen werden vom zuständigen Fachkommissariat der Erlanger Kriminalpolizei übernommen.

Vorschaubild: © NEWS5/Oßwald