Uniklinik Erlangen warnt vor üblen Anrufen: "Ihre Tochter schwer krebskrank"
Autor: Isabel Schaffner
Erlangen, Freitag, 21. Februar 2025
Betrüger benutzen aktuell das Uniklinikum Erlangen, um Privatpersonen hohe Geldsummen zu entlocken. Nicht ein schwerer Unfall, sondern eine Krankheit ist hier Inhalt der Schockanrufe.
Immer wieder denken sich Kriminelle neue Betrugsmaschen aus. Auch, wenn die Strategien inzwischen vielen bekannt sind, fallen manche dennoch darauf herein. Ende Januar übergab ein Senior aus dem Kreis Bamberg etwa mehrere Tausend Euro an einen Betrüger. Jetzt gibt es neuartige Schockanrufe: In den vergangenen Tagen wurde das Uniklinikum Erlangen zweimal über solche informiert, wie es erklärt.
Es kommt ein Anruf von einer unbekannten Nummer - am anderen Ende meldet sich ein "Professor Kopf", angeblich Arzt am Uniklinikum Erlangen. Mit ernster Stimme teilt er mit: "Ihre Tochter liegt schwer krebskrank in der Klinik."
Angeblicher Erlanger Arzt fordert Vermögen - "auf keinen Fall darauf eingehen!"
Diese Nachricht bietet sich zweifelsfrei dafür an, das Gegenüber in einen Schock zu versetzen. Dann fügt der vermeintliche Mediziner hinzu: "Das für die Behandlung notwendige Medikament kostet 180.000 Euro. Die Kosten werden von der Krankenkasse nicht übernommen. Stellen Sie uns bitte die Summe zur Verfügung, damit wir Ihre Tochter behandeln können." In beiden gemeldeten Fällen war die Tochter wohlauf, der Anrufer augenscheinlich ein Betrüger. Birgit Gerlach, Leiterin der Stabsabteilung Justiziariat des Uniklinikums Erlangen, warnt: "Bei diesen Anrufen handelt es sich um eine Betrugsmasche."
Ihre klare Empfehlung: "Auf keinen Fall darauf eingehen oder gar Geld überweisen!" Weiter erklärt Gerlach: "Das Uniklinikum Erlangen würde niemals per Telefon zu einer Geldzahlung - schon gar nicht in dieser Höhe - auffordern." Wer sich unsicher ist, solle sich zuerst bei seinem oder seiner Angehörigen erkundigen, ob alles in Ordnung ist, oder den vermeintlichen Arzt fragen, ob man mit seinem Familienmitglied sprechen kann und wo genau es liegt.
Erst vor wenigen Tagen war der Polizei in Erlangen eine weitere neue Masche aufgefallen. Sie nennt sich "Traveller Stranded Scam". Das Uniklinikum Erlangen verweist auf das Bundeskriminalamt, das Hinweise gibt, wie man sich bei Verdacht auf einen Betrugsversuch verhalten soll. Weitere Nachrichten aus Erlangen-Höchstadt findest du in unserem Lokalressort.