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Erlanger Bergkirchweih: Autofahrer folgt Rettungsdienst und kracht in Betonabsperrung - "nicht unerheblich alkoholisiert"


Autor: Redaktion

Erlangen, Dienstag, 14. Juni 2022

In der Nacht zum Dienstag ereignete sich ein aufsehenerregender Zwischenfall bei der Erlanger Bergkirchweih. Ein Mann war mit seinem Auto in eine Anti-Terror-Absperrung gerast. Nun erklärt die Polizei, wie es zu dem Unfall gekommen ist.
Ein Autofahrer ist in der Nacht gegen eine Absperrung am Gelände der Erlanger Bergkirchweih gefahren.


In der Nacht auf Dienstag (14. Juni 2022) - kurz nach Mitternacht - ist laut Angaben des Polizeipräsidiums Mittelfranken ein Auto in die Anti-Terror-Absperrung der Erlanger Bergkirchweih gekracht.

In einem Interview mit News5 berichtet Jürgen Satzinger, Mitarbeiter einer Sicherheitsfirma, der vor Ort war, dass die Anti-Terror-Absperrung Betonblöcke seien, die zur Absicherung der Bergkirchweih-Besucher vor schnell heranfahrenden Fahrzeugen dienen. Die Angaben aus dem Interview sind noch nicht von der Polizei bestätigt worden und Satzinger betont, dass er selbst kein Augenzeuge des Geschehens gewesen sei. Der Unfallfahrer sei "mit hoher Geschwindigkeit" in der 30er-Zone gegen die Absperrung gefahren. Vermutet wird allerdings, dass er das Absperrungsseil zwischen den Betonblöcken nicht gesehen habe. Der 44-jährige Unfallfahrer konnte selbst über die Heckklappe aus dem verkeilten Auto klettern, wie ein Polizeisprecher am Dienstag sagte. 

Betrunkener Autofahrer übersieht Sperrseil: Zwischenfall bei Bergkirchweih in Erlangen

Auf Nachfrage bei der Polizei Mittelfranken bestätigte ein Pressesprecher, dass der Autofahrer alkoholisiert einem Notarztfahrzeug hinterhergefahren sei. Für besagten Rettungsdienst wurde die Absperrung geöffnet und dann mit einem Absperrseil zwischen den Betonblöcken für nicht autorisierte Personen wieder verschlossen. Obwohl ihm der Security-Mitarbeiter noch Handzeichen zum Anhalten gab, fuhr der 44-Jährige weiter und blieb mit dem Auto an dem Sicherungsseil hängen. "Er hat wohl geglaubt, er kann da noch mit durchfahren und war nicht unerheblich alkoholisiert", sagte Rainer Seebauer von der Polizei Mittelfranken.

Auf die Nachfrage von News5, ob der Fahrer möglicherweise mit Absicht durch die Absperrung brechen wollte, dementierte Seebauer diese Spekulationen gleich: "In keinster Weise! Es handelte sich um einen ganz normalen Verkehrsunfall."

Die aufgestellten Betonpoller blockierten beide Türen und so konnte der Fahrer nur durch die Heckklappe leicht verletzt aus dem Fahrzeug geborgen werden. Dies habe der Unfallfahrer nicht gesehen und sei deshalb in die Absperrung gekracht. Der Unfall sei also eine "gewöhnliche Trunkenheitsfahrt" gewesen.

Fünfstelliger Sachschaden - Fahrer hatte mehr als ein Promille

Die Verkehrspolizei hat den Unfall aufgenommen und den Führerschein des 44-Jährigen sichergestellt. Am Auto und der Absperrung ist nach ersten Schätzung ein Sachschaden von etwa 15.000 Euro entstanden, teilte die Polizei Mittelfranken mit. Außer dem Fahrer selbst wurde niemand verletzt. Ein Atemalkoholtest ergab bei dem 44-Jährigen den Ermittlern zufolge mehr als ein Promille. Zu dem Zeitpunkt seien noch Besucherinnen und Besucher der Bergkirchweih in der Stadt unterwegs gewesen. 

mit dpa