Bald wieder ein Lebensmittelmarkt im Stadtsüden

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Sondergebiet SO2, städtischer Teil: Auf dem Hartplatz des Gymnasiums soll eine Dreifachsporthalle gebaut werden.
Sondergebiet SO2, städtischer Teil: Auf dem Hartplatz des Gymnasiums soll eine Dreifachsporthalle gebaut werden.
Sondergebiet SO1, Bereich der Lebenshilfe: Auch der Parkplatz (links) kann für genügend Stellplätze sorgen. An der Beethovenstraße sollen ein Lebensmittelmarkt, ein Wohnheim mit Café und eine Kindertagesstätte gebaut werden. Fotos: Bernhard Panzer
Sondergebiet SO1, Bereich der Lebenshilfe: Auch der Parkplatz (links) kann für genügend Stellplätze sorgen. An der Beethovenstraße sollen ein Lebensmittelmarkt, ein Wohnheim mit Café und eine Kindertagesstätte gebaut werden.  Fotos: Bernhard Panzer
 

Renate Schroff, Zweite Bürgermeisterin und Anwohnerin, freut sich über die Bemühungen im Stadtsüden. Es gibt aber auch Skepsis: Das dauert noch Jahre!

Als eine "sehr stimmige Lösung" bezeichnete Bürgermeister German Hacker (SPD) die Planungen für ein freies Grundstück an der Beethovenstraße. Auch die Mitglieder des Planungsausschusses zeigten am Montagabend Gefallen: Die Aufstellung des erforderlichen Bebauungsplans wurde einstimmig genehmigt.

Auf dem Areal will zum einen die Stadt eine Dreifachsporthalle bauen, und zwar auf dem bisherigen an die Mensa des Gymnasiums angrenzenden Hartplatz. Zum anderen interessiert sich die Lebenshilfe für die Bebauung des südlichen Teils des knapp ein Hektar großen Geländes. Ein Wohnheim mit Café soll entstehen, dazu eine kleine Kindertagesstätte und vor allem ein Lebensmittelmarkt. Letzterer sei ein großer Wunsch der Bevölkerung im Stadtsüden von Herzogenaurach seit vielen Jahren, verdeutlichte Zweite Bürgermeisterin und Anwohnerin Renate Schroff (SPD).

Geplant sei ein kleiner Vollsortimenter mit einer Verkaufsfläche von etwa 400 Quadratmetern, wie Planungsamts-Leiterin Anja Wettstein in der Sitzung ausführte. Für Retta Müller-Schimmel ("Ich finde das Projekt ganz toll") ist es begrüßenswert, dass in dem Markt auch Menschen mit Behinderten einen Arbeitsplatz finden sollen. Das sei ein gutes Beispiel für die Inklusion, sagte die Grüne.


Auch etwas Skepsis

Auch Kurt Zollhöfer (CSU) lebt "schon gute 30 Jahre dort." Er wollte aber noch nicht in Euphorie ausbrechen. Bisher habe es schon mehrere Märkte gegeben, die allesamt aufhörten. Auch wies er darauf hin, dass die Planungen ihre Zeit brauchen. Vor fünf Jahren werde sich dort wohl nichts tun.
Curd Blank (SPD) fragte nach Verkehrslärm und Energieversorgung. Obwohl der dortige Lärmschutzwall wegfällt, sei nicht mit zusätzlicher Belastung zu rechnen, antwortete Bürgermeister Hacker. Denn direkt an die Wohnhäuser angrenzend befinde sich künftig nur der Garten. Der Lärm der parkenden Autos, des Anlieferverkehrs und von der benachbarten Sportanlage würde durch den Baukörper selbst abgefangen werden. Geprüft werden soll eine kombinierte Energiezentrale für alle Vorhaben.


Genügend Parkplätze?

Die Parkplätze sprach Bernhard Wilfer (SPD) an. Er wollte nicht glauben, dass die Fläche genug Stellplätze hergibt: "Die Botschaft versteh ich wohl", zitierte er. Hacker wollte ihm auch den Glauben daran geben. Er sehe bei den Parkplätzen kein Problem. "Das muss gelingen", sagte er, Platz sei genügend vorhanden. Auch gebe es ja bereits einen Parkplatz direkt an der Beethovenstraße für 40 Autos.

"Endlich bekommen wir eine Nahversorgung", betonte Renate Schroff (SPD). Das bringe auch eine Verkehrsentlastung, denn die Bürger müssten zum Einkaufen nicht mehr in den Norden oder zu den Klingenwiesen fahren. Mit der jetzt vorgesehenen kleinen Lösung könnten die Anwohner gut leben, sagte Schroff. Sie betonte auch, dass die Märkte "nicht geflüchtet" seien, sondern es andere Gründe gab. "Das lag nicht an der Bevölkerung", ergänzte sie. Denn die Bürger wollen einen Markt ihrer Meinung immer noch - eine Nahversorgung, kein Luxussortiment.

Bürgermeister Hacker dankte noch dem Geschäftsführer der Lebenshilfe. Josef Hennemann habe da sehr viel Energie reingesteckt. Jetzt sei der Schlüssel zu einem passenden Geschäftsmodell wohl gefunden.

Am Dienstag, 20. März, ist für die Bürger im Stadtsüden eine Informationsveranstaltung angesetzt. Sie findet um 19.30 Uhr im Sitzungssaal statt.