Der Markwald liegt zwischen Hallerndorf (Kreis Forchheim) im Norden und Dechsendorf (Kreis Erlangen-Höchstadt) im Süden. Im Osten ist die Grenze das Regnitztal, im Westen reicht er bis Adelsdorf und Röttenbach. Ein Förster gibt Tipps, wie man die schönsten und geheimnisvollsten Plätze findet.
"Gell, hier riecht es wie in Griechenland", grüßt eine Walkerin auf der ausgewiesenen Tour um die Teufelskirche (Startpunkt Schwarzer Weiher an der Straße Baiersdorf - Röttenbach) in einem lichten Föhrenwaldstück. Sie bereise sonst gerne griechische Inseln, die nicht überlaufen sind. Den geliebten Geruch und viel Ruhe finde sie nun in Corona-Zeiten auch hier im Markwald.
Und sie gibt einen Tipp: "An der Kreuzung, wo der Weg nach Osten abbiegt, finden Sie eine blaue Hufeisenmarkierung an Bäumen. Folgen Sie dem Reitweg und Sie werden eine ganz andere Landschaft finden." Sie hat nicht übertrieben. Über Wurzeln kämpft man sich den schmalen Pfad entlang. Unweit bildet sich ein kleines Bächlein. Giftgrünes Moos, Farn und wilde Ranken machen es fast unsichtbar. Dort muss man sich auf Wildpfaden hineinwagen und ein Stück abwärts folgen.
Im Markwald in Ober- und Mittelfranken: das sind die besten Wanderwege
Die Vegetation wird dschungelartig, fast kein Durchkommen mehr. Das Ziel ist ein Waldweiher. Sein Wasser ist nahezu schwarz, so sauer ist es. Mit einer Assoziation an geheimnisvolle nordische Moore und ihre Gefahren liegt man nicht daneben.
Auf der fünf Kilometer langen Route in der Mitte des Markwalds begegnen einem nur wenige Personen. Ähnlich ist es auch im nördlichen Teil, der vom Hirtenbachtal von der Südhälfte abgetrennt ist. Und das, obwohl hier die Beschilderung noch besser ist.
Revierförster Erich Daum von den Bayerischen Staatsforsten hat an allen Weggabeln Wegweiser zu den Orten außerhalb mit genauer Entfernungsangabe anbringen lassen.
Auch für Rollstuhlfahrer geeignet
Die Hauptwege, die Forststraßen, sind sogar für Rollstuhlfahrer geeignet. Daum hat es mit einem Freund, der einen Elektrorollstuhl angewiesen ist, getestet. Er rät zum westlichen Teil des Waldgebiets, der Adelsdorfer Mark. Dort sind die Steigungen recht gering, im Gegensatz zur Ostseite.
"Lüneburger Heide? Nö, Markwald" - diese Variation des neuesten Werbeslogans der Bahn darf sich der Förster zu eigen machen. Denn das Westende seines Reviers sind wie in Niedersachsen magerste Sandböden, auf denen in großem Abstand schmächtige Föhren wachsen. Dazwischen schaffen es nur Heidekraut und Preiselbeeren zu überleben. "Selbst den Heidelbeeren ist es hier zu nährstoffarm. Denn wir stehen hier auf einer eiszeitlichen Sanddüne", erklärt er, als er vom westlichen Parkplatz an der B 470 den Weg nach Weppersdorf eingebogen ist.