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Aurach-Fußweg: Die CSU ist verärgert


Autor: Bernhard Panzer

Herzogenaurach, Samstag, 29. Juni 2019

Weil ein Fußweg angeregt und zugesagt, aber nicht eingeplant wurde, lehnte die Fraktion die Auftragsvergabe ab.
Der Fußweg  (rechts) mündet bisher in die Parkplatz-Zufahrt. Er sollte parallel der Fahrbahn verlängert werden, wünschte Walter Drebinger  bereits vor fast einem Jahr.  Weil diesem Wunsch nicht wirklich entsprochen wurde, lehnte  die CSU der Vergabe der Bauleistungen ab. Bernhard Panzer (Archiv)


Eine Aurach-Promenade soll es werden, für Radfahrer und Fußgänger und mit Sitzgelegenheiten direkt am Ufer. Man verspricht sich eine Aufwertung des Grünzugs inmitten der Stadt und ist sicher, dass die damit verbundenen und arg kritisierten Baumfällungen dann auch bald in Vergessenheit geraten.

Darin sind sich die Stadträte im Grunde mit den Planern einig, alle freuen sich auf die Umsetzung der Maßnahmen, die schon bald, nämlich Ende Juli, beginnen soll. Wie Bürgermeister German Hacker in der Sitzung am Donnerstag sagte, wird der Aurachtalraum für Erholungsuchende sowohl gestalterisch als auch ökologisch aufgewertet. Dazu tragen auch zahlreiche Neupflanzungen bei, die von Bäumen bis hin zur Blühwiese reichen.

Mit den Maßnahmen generell war auch die CSU einverstanden. Dennoch lehnte die Fraktion (neun Anwesende) ab. Denn man war verärgert, und zwar über das Ignorieren einer Anregung, die Walter Drebinger vor fast einem Jahr unterbreitet hatte. In der damaligen Stadtratssitzung war er auch vom SPD-Fraktionsvorsitzenden Curd Blank unterstützt worden.

"Total schade"

Beiden ging es darum, dass am östlichen Ende ein extra Fußweg geschaffen werden sollte. Denn dort mündet der Fußgängerweg in die Parkplatzzufahrt. Da müssen die Passanten quasi auf die Straße. Das sollte man ändern, hatte man damals angeregt und war dahingehend auch beruhigt worden, dass dieser Wunsch in die Planungen mit einfließen solle (FT vom 20. Juli 2018: "Ein Fußweg fließt noch mit ein"). Drebinger schlug damals vor, neben der Fahrbahn einen direkten Gehweg bis zur Bahnhofsstraße weiterzuführen. Blank sah das auch so: "Ich wäre schon fast zweimal umgefahren worden."

Elf Monate später: Der Stadtrat vergab die Bauleistungen, den gewünschten Fußweg aber vermisste Drebinger. Obwohl das zugesagt worden sei, habe man es leider nicht berücksichtigt. "Total schade" sei es außerdem, dass man in der Fraktionssitzung damit abgetan worden sei, dass später für die Fußgänger halt einfach ein Streifen asphaltiert würde und fertig. Auch sein Fraktionsvorsitzender Bernhard Schwab meinte, dass man bei einem Projekt in dieser Größenordnung (1,18 Millionen Euro) schon Nägel mit Köpfen verlangen könne. Auch Schwab fand es "einfach schade", dass es kein Entgegenkommen gebe.

"Den Ball flach halten"

Bürgermeister German Hacker (SPD) hingegen meinte, dass die CSU doch - "in aller Freundschaft" - den Ball flach halten solle. Man könne entlang des Spielplatzes ja auch später noch einen 50 Zentimeter breiten Streifen anlegen. Die Fußgänger würden seit Jahrzehnten dort auf der Asphaltstraße gehen. Wegen dieser Kleinigkeit sollte man jetzt die Planung nicht in Frage stellen. Schließlich habe man eine abgestimmte Beschlusslage zugrundeliegen, aufgrund deren die Ausschreibung erfolgte.

Mit der CSU lehnte auch der Grüne Peter Maier ab, der einen starken Radverkehr auf der Flaniermeile als "nicht optimal" betrachtete. So erfolgte die Zustimmung im Stadtrat letztlich mit 18 zu zehn Stimmen. Der Auftrag ging an die Firma Raab.