Auch die kleinste Wehr ist wichtig

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Zahlreich waren Kommandanten und Führungskräfte der Feuerwehren nach Wachenroth gekommen. Fotos: Evi Seeger
Zahlreich waren Kommandanten und Führungskräfte der Feuerwehren nach Wachenroth gekommen.  Fotos: Evi Seeger
Das neue Logistikfahrzeug der Wachenrother Wehr und die Aktiven Rüdiger Schmitt (links) und Andreas Dresel (rechts)
Das neue Logistikfahrzeug der Wachenrother Wehr und die Aktiven Rüdiger Schmitt (links) und Andreas Dresel (rechts)
 

Kommandanten aus dem ganzen Landkreis Erlangen-Höchstadt trafen sich in Wachenroth. Kreisbrandrat Harald Schattan will die Ehrenamtskarte einführen, die Aktiven Vergünstigungen gewährt.

"Rührt mir nicht an die kleinen Feuerwehren", mahnte bei der Kommandanten-Dienstversammlung Landrat Eberhard Irlinger (SPD). Wohl wissend, dass immer wieder Bürgermeister und Gemeinderäte nach "Synergieeffekten" durch Zusammenlegung von kleinen Ortsteilwehren schielen. Irlinger hingegen sieht in dem System viele Vorteile.
81 freiwillige Feuerwehren und eine Werksfeuerwehr gebe es derzeit im Landkreis, informierte er. Lege man einige davon zusammen, werde die Zahl der Aktiven vermutlich sinken. Bei den Kommandanten und Führungskräften der Feuerwehren, die sich in der Ebrachtalhalle zur Dienstversammlung eingefunden hatten, rannte der Landrat damit offene Türen ein. Um verstärkt Nachwuchs für die Feuerwehren zu gewinnen, will Irlinger an den Schulen Aktionen starten.
3120 aktive Feuerwehrleute gibt es laut Statistik, die Kreisbrandrat Harald Schattan bekannt gab.
Hinzu kommen mehr als 10 000 passive und fördernde Mitglieder, darunter 388 Ehrenmitglieder. Eine ganze Reihe davon konnte Kreisbrandinspektor Hubert Johna bei der Veranstaltung willkommen heißen. Aber auch viele Bürgermeister und die Polizei zeigten durch ihre Anwesenheit ihre Verbundenheit mit den Wehren.

Rettung mit der Drehleiter

Nach der Statistik, die Thomas Birkner vorlegte, gab es 2012 im Landkreis insgesamt 2119 Einsätze, das waren 480 weniger als im Vorjahr. Die meisten davon, 1140 galten der technischen Hilfeleistung, 138 waren Brandeinsätze und 319 sogenannte "First Responder-Einsätze", also Einsätze, bevor die Rettungsdienste vor Ort waren. 15 Personen konnten mit der Drehleiter gerettet werden, 64 bei der technischen Hilfeleistung. Jedoch seien auch zwei Feuerwehrleute bei Einsätzen verletzt worden.
Ein Anliegen von Kreisbrandrat Harald Schattan ist die Einführung einer Ehrenamtskarte für Männer und Frauen, die über viele Jahre ehrenamtlich in der Wehr sind. In anderen Städten habe sich die Ehrenamtskarte bereits bewährt, berichtete er. Sie ermögliche Ehrenamtlichen zum Beispiel vergünstigte Eintritte in Schlössern, Burgen, Museen und vielen anderen Einrichtungen.
Neben den staatlichen Auszeichnungen sei zusammen mit dem Landkreis eine eigene Auszeichnung für besondere Dienste in der Feuerwehr geschaffen worden. Zudem wurde eine Ehrenmedaille des Kreisfeuerwehrverbandes für Personen aufgelegt, die sich als besondere Förderer und Gönner der Feuerwehren verdient gemacht haben.
Die Vorbereitungen für die Handhabung mit dem neuen Digitalfunk sind nach Schattans Worten jetzt abgeschlossen. Über einen Großauftrag seien 800 Endgeräte bestellt worden. Sobald diese einträfen, könne mit dem Unterricht begonnen werden. Es sei ein Irrglaube, anzunehmen, man könne einfach den Schalter umlegen und sofort digital funken. Zunächst werde es daher nötig sein, sowohl mit analogem als auch mit digitalem Funk zu arbeiten.
Schattan wies auch auf die Gesetzesneuregelung für Rauchmelder hin, die am 1. Januar in Kraft getreten ist. Nachrüstpflicht bestehe bis Ende 2017. Bis dahin müssten alle Eigentümer von Wohnungen dieser gesetzlichen Verpflichtung nachgekommen sein. Dank sagte der Kreisbrandrat allen Ausbildern, die - unter der Leitung von Manfred Schattan - die Lehrgangsplanung und -durchführung in die Hände nehmen.
"Das Thema Feuerwehrführerschein ist endlich vom Tisch", freute sich Schattan berichten zu können. Zwischen Gemeinden und Fahrschulen gebe es eine Regelung für die Anwärterprüfung. Die Kosten würden von den Kommunen getragen. Hausherr Bürgermeister Friedrich Gleitsmann (CSU) erläuterte, dass erst vor einer Woche die Wachenrother Wehr ein neues Fahrzeug vom Typ Gerätewagen Logistik 2 bekam.