Herzogenauracher Schüler sammelten auf einer städtischen Streuobstwiese und bei einer mobilen Mosterei wertvolle Naturerfahrungen.
Eine kleine Streuobstwiese an der Ansbacher Straße war am frühen Montagmorgen das Ziel von Schülern und Lehrern der privaten Grund- und Mittelschule Liebfrauenhaus und der Grundschule
Herzogenaurach.
Wie Monika Preinl vom Sachgebiet für Natur-, Umwelt- und Klimaschutz der Herzogenauracher Stadtverwaltung erklärte, haben sich beide Schulen für die Apfelernte beworben. "Nachhaltigkeit und Umwelterziehung spielen sowohl in der Liebfrauenhausschule als auch in der Grundschule Herzogenaurach eine große Rolle", erklärte Monika Preinl, und die Stadtverwaltung unterstütze dies natürlich sehr gerne.
Schulleiter Michael Richter hofft, dass die Liebfrauenhausschule dauerhaft eine Patenschaft für eine städtische Streuobstwiese übernehmen kann. "Wir wollen keine Eintags-Aktionen organisieren, sondern nachhaltig angelegte Umwelt-Projekte in Kooperation mit der Stadt Herzogenaurach in Angriff nehmen", erklärte der Schulleiter. Um die Kinder und Jugendlichen für den Umweltschutz zu motivieren, setzen die Pädagogen auf das aktive Mitarbeiten der Schüler im Kreislauf der Natur.
Auch für Schulleiter Markus Hahn und sein Lehrerkollegium der Carl-Platz-Schule ist es wichtig, die Schüler im praktischen Tun an die Natur heranzuführen. "Wir machen aus den Äpfeln, die wir mitnehmen Apfelmus", erklärte Lehrerin Annelie Prestin-Beck. In diesem Zusammenhang reagierte Monika Preinl etwas ungehalten darüber, dass die unteren Zweige der Apfelbäume bereits abgeerntet waren. "Auch wenn Obstbäume auf einem städtischen Grundstück stehen, kann das Obst nicht einfach geerntet werden", zeigte sich die Umweltbeauftragte etwas verärgert.
Nicht auf eigene Faust ernten
Wenn sich jemand einen Apfel zum Reinbeißen nimmt, dann ist dagegen nicht zu sagen, aber in größerem Stil gehe das nicht. Deswegen wird Preinl im nächsten Jahr wieder Schilder anbringen lassen. Die städtischen Mitarbeiter stiegen dann in die Kronen der Bäume, um die Äste zu schütteln. Mit den städtischen Fahrzeugen wurden die gefüllten Kisten zur mobilen Mosterei in den Weihersbachanlagen gebracht (siehe separaten Artikel auf dieser Seite), und die Kinder konnten die Verarbeitung der Äpfel miterleben sowie den naturtrüben Apfelsaft probieren und mit die Schule nehmen.
Magere Ausbeute
Die diesjährige Apfelernte fällt wegen der frostigen Witterung während der Blütezeit im Vergleich zu den Vorjahren eher mager aus. Deshalb sind das eingesammelte Obst und der daraus gewonnene Apfelsaft besonders wertvoll. Umweltbeauftragte Monika Preinl freut sich über das Engagement der beiden Herzogenauracher Schulen.
"Ohne die Unterstützung durch die Schüler könnten die Äpfel nicht geerntet werden und würden verfaulen. Bei der Aktion erfahren die Kinder eine Wertschätzung für heimische Obstbäume, deren Früchte nicht nur gesund sind, sondern im Frühjahr Bienen eine wertvolle Nahrungsgrundlage bieten." Die Ernteaktionen mit den Schülern sollen auf jeden Fall in den nächsten Jahren weitergeführt werden.