Anwohner ärgern sich über Bäume in Höchstadt

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Diese Eiche auf städtischem Grund in der Danziger Straße hätten die Anlieger gerne entfernt. Foto: Andreas Dorsch
Diese Eiche auf städtischem Grund in der Danziger Straße hätten die Anlieger gerne entfernt. Foto: Andreas Dorsch
In der Zeisigstraße wünscht ein Anlieger die Fällung dieser Ulme. Foto: Andreas Dorsch
In der Zeisigstraße wünscht ein Anlieger die Fällung dieser Ulme. Foto: Andreas Dorsch
 
Am Spielplatz in der V.-v.-Scheffel-Straße stört die Nachbarn diese Birke. Foto: Andreas Dorsch
Am Spielplatz in der V.-v.-Scheffel-Straße stört die Nachbarn diese Birke. Foto: Andreas Dorsch
 
Eine Eiche am Buchenweg in Etzelskirchen ist den Anliegern zu mächtig. Foto: Andreas Dorsch
Eine Eiche am Buchenweg in Etzelskirchen ist den Anliegern zu mächtig. Foto: Andreas Dorsch
 

Gleich mehrere Anwohner fühlen sich in Höchstadt durch Bäume auf öffentlichem Grund gestört und geschädigt. Die Stadt sucht nach einer grundsätzlichen Regelung.

Egal ob in Höchstadt-Süd, den Ortsteilen Etzelskirchen und Weidendorf oder im Zentrum von Höchstadt - überall gibt es Anwohner, die über das gleiche Problem klagen und drastische Maßnahmen fordern: Die auf öffentlichem Grund stehenden Bäume vor ihren Grundstücken müssen weg.

Aber ganz so einfach lassen sich die meist schon vor Jahrzehnten gepflanzten Eichen, Birken, Ulmen oder Schwarzkiefern nicht wieder entfernen. Es muss schon triftige Gründe geben, um einen ehemals auf einer extra dafür vorgesehenen Fläche gepflanzten Baum wieder zu Fall zu bringen.

Kreuz und quer durch die Stadt

Was solche Gründe sein könnten, darüber machten sich die Mitglieder des Höchstadter Bauausschusses zu Beginn ihrer Sitzung am Montagabend ein Bild.
Knapp zwei Stunden lang reisten die Stadträte mit Bürgermeister Gerald Brehm (JL) dem städtischen Gartenbautechniker Hermann Zehn und Bürgerbüro-Leiter Gerhard Leicht kreuz und quer durchs Stadtgebiet, um insgesamt sieben Standorte von Bäumen zu begutachten.

Sechs Anwohner hatten Anträge auf die Entfernung einzelner Bäume gestellt, ein siebter machte sich Sorgen, weil eine Schwarzkiefer in der Franzensbader Straße eine beträchtliche Höhe erreicht hat und bei stärkeren Winden eventuell umgeworfen werden könnte.

Vor dem Anwesen Danziger Straße 1 stört eine Zerreiche. Hier klagt die Anwohnerin über das viele Laub, im Garten keimende Eichen und den Eichenprozessionsspinner, dessen Härchen Menschen gefährlich werden können. Vor der Zeisigstraße 3 bereiten die Wurzeln einer Ulme dem Anwohner Sorgen. Auf dem Spielplatz in der Victor-von-Scheffel-Straße fühlen sich Nachbarn durch die Hinterlassenschaften einer Birke beeinträchtigt. Am Buchenweg 12 in Etzelskirchen, am Treibweg 4 und in Weidendorf 10 sorgen jeweils Eichen für Ärger.

Die Ausschussmitglieder hörten sich die Klagen der Anwohner an und zeigten mehr, meist jedoch weniger Verständnis. Zusagen für Baumfällaktionen gab es am Montagabend aber keine. Es müsse erst eine generelle Lösung gefunden werden, meinte Bürgermeister Brehm. Er bot teilweise auch an, den Grund, auf dem der Baum steht, an die Anlieger zu verkaufen oder eine Patenschaft zu übernehmen.

Entscheidung vertagt

Diskussion und Entscheidung über die Anträge wurden vertagt. Zunächst will man eine generelle Linie finden, wie die Stadt mit Bäumen auf öffentlichem Grund, die die Anwohner stören, verfährt.

Die Rechtslage ist klar. Grundsätzlich müsse in solchen Fällen die Gemeinde entscheiden, sagt dazu Hannah Reuter, Pressesprecherin des Landratsamtes. Das Landratsamt mische sich erst mal nicht ein. Reuter verweist auf ein Urteil des Landgerichts Bonn vor einem Jahr, nachdem der Nachbar als Privateigentümer die Entfernung von Bäumen auf öffentlichem Grund nicht verlangen kann.

Die Gemeinde müsse im Interesse aller Bürger entscheiden und dabei Rücksicht auf das Gemeinwohl nehmen, erklärt die Pressesprecherin und verweist auf die vom bayerischen Justizministerium herausgegebene Broschüre "Rund um die Gartengrenze". Das Infoblatt liegt im Landratsamt Höchstadt auf.