Druckartikel: Adidas: Bald kommen die Sneaker aus dem Drucker

Adidas: Bald kommen die Sneaker aus dem Drucker


Autor: Peter Groscurth

Herzogenaurach, Donnerstag, 08. Oktober 2015

Bald könnten die Sportschuhe aus dem Drucker kommen: Der Sportartikelhersteller aus Herzogenaurach arbeitet an einem individualisierbaren Turnschuh aus dem 3D-Drucker.
Foto: adidas.com


Die ehrgeizigen Pläne von Adidas-Vorstandschef Herbert Hainer nehmen Gestalt an. Er hatte vergangene Woche angekündigt, die Fertigung weiter automatisieren zu wollen, mehr Produkte in Deutschland herzustellen. Jetzt gab der Konzern bekannt, an einem individualisierbaren Turnschuh aus dem 3D-Drucker zu arbeiten.

Mit dem Futurecraft-3D-System sollen Läufer ihre Treter künftig an ihre persönlichen Bedürfnisse anpassen können. Eine ähnliche Idee hatte jüngst auch die Konkurrenz in den USA veröffentlicht. Vor wenigen Tagen erklärte Nike-Topmanager Eric Sprunk, dass die Sneaker seines Unternehmens künftig aus dem 3D-Drucker kommen und direkt an die Vorstellungen des Kunden angepasst werden könnten.



Der Konkurrent Adidas ist mit seinem Futurecraft 3D-Konzept anscheinend schon einen Schritt weiter.

Bald sollen Kunden in Adidas-Shops einige Runden auf dem Laufband drehen und dann einen Maßschuh mit nach Hause nehmen können. Zumindest die Mittelsohle soll im 3D-Drucker entstehen. Ihre Form und Federung könnte an den Fuß des Kunden angepasst werden.

In einer Pressemitteilung erklärt Adidas-Vorstand Eric Liedtke, Futurecraft 3D sei ein Prototyp und "ein klares Statement für die Zukunft". "Wir nutzen diese einzigartige Kombination aus Fertigung und Materialien auf völlig neue Weise", fügt Liedtke an.
"Unsere aus dem 3D-Drucker stammende Mittelsohle ist nicht nur Grundlage für einen guten Laufschuh, sie ermöglicht uns auch das Aufnehmen wichtiger Daten, um den Ansprüchen der Sportler gerecht zu werden."


Wann Futurecraft 3D für alle verfügbar sein wird, steht noch nicht fest.

Gegenüber der Internetseite FastCoDesign verriet Adidas, dass die neue Futurecraft-3D-Sohle weniger Material benötige und somit leichter als vergleichbare Zwischensohlen sei. Unterstützung bei der Produktion der Sohlen erhält der Sportartikel-Konzern (53.000 Mitarbeiter, 14,5 Milliarden Euro Umsatz) von dem belgischen Hightech-Unternehmen Materialise.