Verfolgungsjagd mit dem Smart: Adelsdorfer Bürgermeister stellt Schmierer

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Der Verfasser dieser Aufschrift ist ermittelt ermittelt und muss sich nun strafrechtlich verantworten. Foto: Christian Bauriedel (Archiv)
Der Verfasser dieser Aufschrift ist ermittelt ermittelt und muss sich nun strafrechtlich verantworten.  Foto: Christian Bauriedel (Archiv)
Im Bereich der "Mühltürli" in Höchstadt gibt es auch jede Menge Schmierereien, die kein Kavaliersdelikt mehr sind. Foto: Andreas Dorsch
Im Bereich der "Mühltürli" in Höchstadt gibt es auch jede Menge Schmierereien, die kein Kavaliersdelikt mehr sind.  Foto: Andreas Dorsch
 

Ein 17- und ein 18-Jähriger treiben in Höchstadt und Adelsdorf ihr Unwesen. Ihnen drohen Strafen und Schadensersatz.

Ein Drehbuchautor hätte es spannender nicht schreiben können: Adelsdorfs Bürgermeister Karsten Fischkal (FW) verfolgt und stellt Vandalen. Ihnen wurden inzwischen auch die Schmierereien am steinernen Karpfen "Fridolin" in Höchstadt und an der alten Aischbrücke nachgewiesen.

Es war am 25. September, als sich eine Zeugin bei Fischkal meldete und von zwei jungen Männern berichtete, die in Adelsdorf an der Bushaltestelle am Marktplatz Papierkörbe beschmieren und Laternenmasten mit diversen Aufklebern verunzieren. Fischkal sprang in seinen Smart, raste zum Ort des Geschehens, entdeckte die Vandalen, verfolgte sie in sicherer Entfernung - auch über Radwege - und rief die Polizei. Die Beamten waren schnell zur Stelle und nahmen einen 17- und einen 18-Jährigen fest.

Schmierer sind auch für Karpfen-Beschädigung verantwortlich

Wie Höchstadts Polizeichef Stefan Hehn am Mittwoch in einer gemeinsamen Pressekonferenz mit den Bürgermeistern Fischkal und Gerald Brehm (JL) erklärte, stellte sich bei den Ermittlungen heraus, dass die Schmierereien an einem Adelsdorfer Papierkorb vom selben Täter stammen müssen, wie die am Karpfenkreisel in Höchstadt und an der alten Aischbrücke. Als Hauptverdächtiger wurde der schon polizeibekannte 17-Jährige ausgemacht.

Man habe Durchsuchungsbeschlüsse erwirkt und unter anderem Handys sichergestellt, die jetzt ausgewertet werden, sagte Hehn. Die jungen Männer müssen sich nun strafrechtlich verantworten und dann den Schaden ersetzen. Höchstadts Bürgermeister will auf jeden Fall Schadensersatzansprüche geltend machen. Er fordert "eine gewisse Härte des Gesetzes".

Kein Kavaliersdelikt

Fischkal und Brehm betonen, dass solche Schmierereien und auch das Bekleben von Laternenmasten und Schildern keine Kavaliersdelikte mehr sind. Sie haben dafür kein Verständnis. Der Jugend möchte Fischkal mitgeben: "Passt auf, ihr werdet auch erwischt."

Die Bürgermeister appellieren nicht nur an die Jugend, solche Taten zu unterlassen, sie fordern alle Bürger auf, Vorfälle sofort zu melden. Brehm kann sich auch nicht vorstellen, dass das Beschmieren der Aischbrücke und des Karpfens niemandem aufgefallen ist. Polizeichef Hehn berichtete, eine Streife habe die Malaktion am Karpfen nur um wenige Minuten verpasst. Die Farbe sei noch gelaufen.

"Es gibt solche und solche", stellt Brehm bei jugendlichen Vandalen immer wieder fest. Zeigt sich jemand einsichtig, würden beide Bürgermeister einen Strafantrag auch schon einmal zurücknehmen.