Vor 50 Jahren wurde das Sportheim des SC Adelsdorf eingeweiht. Fridolin Haagen war der erste Pächter und ging erst 2000 in den Ruhestand. Der SCA-Vorstand hofft jetzt nach einigen Wechseln auf ruhigere Zeiten.
Bereits vor 60 Jahren, am 23. April 1955, wurde bei einer außerordentlichen Mitgliederversammlung des SC Adelsdorf im Gasthof Feiler der Wunsch nach einem eigenen Heim geäußert. Es folgte erst einmal ein Umzug von der Gaststätte Mönius in die Gaststätte Ganzmann. Das Fernziel, der Bau eines eigenen Sportheimes, wurde aber - neben dem Bau einer Turnhalle - in der Vereinschronik festgehalten.
Der Startschuss zu dem Bauvorhaben "Sportheim" fiel am 29. Juli 1962 bei einer Ausschusssitzung im damaligen Schulhaus (heute Rathaus). Die Bemühungen des Vorsitzenden, Bürgermeister Alfons Trapp, ein Grundstück neben der früheren Bundesstraße (im Bereich der heutigen Kaspar-Lang-Straße) zu erwerben, blieben erfolglos. Der Architekt Hahn aus Erlangen fand schließlich eine Lösung. Durch eine Sportplatzverschiebung nach Osten wurde so viel Platz gewonnen, dass darauf das neue Sportheim errichtet werden konnte.
Die Finanzierung erwies sich aber als recht schwierig. Trotz der Zuschüsse von Verband, Kreis und Gemeinde, trotz Verkauf und Kauf von "Bausteinen" und Anteilscheinen blieb dem Verein noch eine beträchtliche Finanzierungslücke. 1964 begann man mit dem Bau. Unter der Leitung des damaligen Vorsitzenden Ludwig Zenger und durch intensive und mühevolle Mitarbeit des Bauausschusses unter der Regie von Hans Hörrlein, aber auch aller Mitglieder, wurde das Sportheim im August 1965 feierlich seiner Bestimmung übergeben.
Im Jahr 1981 erfolgte ein nötiger Umbau des Heimes. 1987/88 mussten die drei Sportheimdächer generalsaniert werden; aus den Flachdächern wurden Spitzdächer. Zahlreiche freiwillige Helferstunden senkten die relativ hohen Kosten. In den Jahren 1994 und 1996/97 erfolgte schließlich die komplette Erneuerung der Wirtschaftsküche, der schalldichten Gastraum-trennwand, der Brauchwasseranlage und des Duschraumes.
Vom ersten Tag der Sport-heimeröffnung im August 1965 bis Dezember 2000 war der heute 78-jährige Fridolin Haagen - der "Frido" - ein treuer und zuverlässiger Vereinswirt, der mit seiner Arbeit auch keinen schlechten Einnahmeposten für den Verein darstellte. "Ich war schon als Jugendlicher Fußballer beim SCA, spielte in der Mittelfranken-Auswahl, in der Bayern-Auswahl und sogar zwei Mal in der deutschen Amateurauswahl", erzählt er stolz. "Ich war so gut, dass mich sogar der Club abwerben wollte", fügt er an. Dann wollte er nach Bamberg wechseln und hatte bereits beim dortigen FC unterschrieben. "Die Adelsdorfer sahen das aber gar nicht gern, und so hab ich halt einen Rückzieher gemacht und blieb."
Als dann das Sportlerheim gebaut wurde, fragte man ihn, ob er sich vorstellen könne, das Heim zu pachten. Es wurde nicht lange überlegt, und Frido sagte zu. Inzwischen war er mit seiner Elsa verheiratet, und los ging es. Die ersten Jahre stand beiden noch eine Köchin zur Seite. Aber bald übernahm Elsa den Kochlöffel. Frido war hinter der Theke, und obwohl er weiter Fußball spielte, öffnete er pünktlich um 9 Uhr das Lokal. Damals standen nämlich um diese Zeit schon die Brotzeitleute vor der Tür und hatten Hunger.
Die Nächte waren kurz Nachts dauerte es manchmal auch lang, bis der letzte Gast gegangen war. "Oft hab ich mich schnell nach einem Spiel geduscht und umgezogen, dass ich wieder in der Wirtsstube sein konnte", erzählt er. "Aber schön war es." Seine beiden Töchter Gisela und Gabi haben natürlich im SCA-Heim ihre Hochzeit gefeiert, und sie halfen immer gerne mit, wenn Not am Mann war. Ende des Jahres 2000 ging er in den Ruhestand. Für Frido war die Führung des SCA-Heims mehr als nur ein Job. Im Jahr 2008 wurde er zum Ehrenmitglied des SCA ernannt.
Danach gab es über einige Jahre mehrere Pächterwechsel, und vier Mal mussten die Mitglieder, an vorderer Stelle Hanne Lausen und Ingrid Galster, die Geschäfte im Sportheim führen. Als offizieller Wirt fungierte in diesen Zeiten aber immer der Vorsitzende Lorenz Galster, der extra bei der IHK einen Lehrgang für den "Betrieb einer Schank- und Speise-Wirtschaft" absolviert hatte. Seit Juli 2012 sind Grigory und Ilona Kappas am Ruder, deren Pachtvertrag erst kürzlich bis 30. Juni 2020 verlängert wurde.