Jutta Köhler und Johannes Funke lösen ihre Fraktion Pro Adelsdorf auf und schließen sich den Freien Wählern an.
Die Arbeit als Gemeinderat ist "sehr mühsam", wenn man keinen Partei-Unterbau hat. Diese Feststellung musste Adelsdorfs Zweite Bürgermeisterin Jutta Köhler in den vergangenen drei Jahren machen und zieht jetzt zusammen mit ihrem Mitstreiter Johannes Funke die Konsequenzen.
Die beiden bildeten im Rat bisher die Fraktion "Pro Adelsdorf" und lösen diese nun auf, wie sie gestern in einem Pressegespräch erklärten. Neue politische Heimat für Köhler und Funke sind die Freien Wähler, deren Fraktion sie im Adelsdorfer Gemeinderat künftig verstärken werden.
Die beiden Wechsler kommen aus der SPD. Die 62-jährige Zweite Bürgermeisterin war von 2008 bis 2014 Mitglied der SPD-Fraktion. "Ich habe es viele Jahre ausgehalten, doch irgendwann platzt einem der Kragen", blickt sie heute auf die Arbeit in der SPD-Fraktion zurück. Im März 2015 erklärte sie ihren Austritt, im Januar 2016 folgte ihr Johannes Funke.
Parteiausschluss drohte
Als ihnen dann ein Parteiausschlussverfahren angedroht wurde, traten sie auch aus der SPD aus. Für die sitzt jetzt nur noch Einzelkämpfer Jörg Bubel im Adelsdorfer Gemeinderat.
Nachdem die Geschäftsordnung des Rats seit 2014 die Fraktionsbildung schon ab zwei Mitglieder erlaubt, gründeten Köhler und der 33-jährige Funke, der 2014 in den Gemeinderat einzog, die Fraktion Pro Adelsdorf.
"Wir wollten uns nach dem Austritt aus der SPD nicht sofort neu orientieren", begründet Köhler die Gründung der neuen Fraktion. Für den Neuling Funke wäre der Bruch zu stark gewesen. Er vermisste im Laufe der Zeit aber Mitstreiter, mit denen er diskutieren konnte und die ihm auch mal die Meinung sagen.
Das alles findet er jetzt bei den Freien Wählern. Mit den zwei Neuzugängen haben diese künftig zehn Vertreter im 20-köpfigen Adelsdorfer Gemeinderat und stellen die stärkste Fraktion. Zusammen mit ihrem Bürgermeister Karsten Fischkal erreichen sie sogar die absolute Mehrheit.