Neue Baugebiete sind da, aber ein Betreuungsproblem könnte sich durch die steigende Zahl von Kindern ergeben. Bürgermeister Fischkal will räumlich vorsorgen.
"Unser einziges Problem ist, dass wir keinen Platz mehr haben, die Leute hier unterzubringen", so kommentierte Adelsdorfs Bürgermeister Karsten Fischkal (FW) den aktuellen Zuwachs in seiner Gemeinde. Rund 60 Bürger waren am Montagabend zur vierten und letzten Bürgerversammlung in diesem Jahr in die Adelsdorfer Aischgrundhalle gekommen und informierten sich über die neuesten Entwicklungen in ihrem Ort.
Und dort tut sich momentan ja bekanntlich so einiges. Fischkal berichtete nicht nur über stabile Einwohnerzahlen und veranschaulichte deren Verteilung auf die verschiedenen Ortsteile, sondern erläuterte auch den planmäßigen Schuldenabbau der Gemeinde sowie Ausgaben für verschiedene Unterhaltsmaßnahmen in Adelsdorf.
85 000 Euro seien beispielsweise für die technische Sanierung der Schwimmhalle auf dem örtlichen Schulgelände ausgegeben worden.
Dem Gemeinderat liegt dieses Thema besonders am Herzen, wie Fischkal erklärte. Satte 800 000 weitere Euro möchte man deshalb in den kommenden Jahren in die Halle investieren.
Fischkal sieht diese Summe sinnvoll angelegt. "Wir wollen, dass unsere Kinder jede Woche zum Schwimmunterricht gehen können", betonte das Gemeindeoberhaupt mit Nachdruck. Besonders im Kindesalter sei Ertrinken noch immer eine viel zu häufige Todesursache.
Dass die Gemeinde stetig wächst, zeigt sich aktuell an der Entstehung immer neuer Baugebiete. "Aischtalblick" in Aisch und "Am Reuthsee" in Adelsdorf sind bereits beschlossene Sache. Die Vermarktung des Reuthsee-Gebietes habe sich durch den zuständigen Investor nun aber auf Dezember verschoben, wie Fischkal berichtete.
Kürzlich beschlossen habe der Gemeinderat außerdem die Erschließung von Gewerbeland am Baugebiet Grabenäckerstraße am südlichen Ortsrand in Höhe von 285 000 Euro. Schließlich wird die Gemeinde auch gewerbetechnisch wachsen in den kommenden Monaten. Das neue Soldangelände wird bereits fertiggestellt, und auch die Dunstabzugshaubenfirma Falmec sowie die Bäckerei Burkard werden sich in Adelsdorf ansiedeln. "Der Zuzug kommt zu uns", weiß Fischkal und ist froh über diese Entwicklung.
Lediglich ein Problem tut sich ganz offensichtlich auf. Noch reichen die Kindergarten- und Tagesstättenplätze im Moment aus. Durch den Zuzug von Familien in die Baugebiete könne es zu Engpässen in Sachen Kinderbetreuung kommen. Hier gelte es, am Ball zu bleiben. "Am Kindergarten Sancta Maria wird deshalb noch ein weiterer Neubau entstehen", verkündet Fischkal.
Zunächst würden aber erst einmal zwei neue Krippen für insgesamt 34 Kinder dort entstehen. Die Überlegung, diese Maßnahme schon jetzt durchzuführen, beruhe auf den aktuell so hohen Zuschüssen. Mindestens 75 Prozent erhält die Gemeinde, wenn sie den Neubau heuer beantragt und im kommenden Jahr durchführt. Zu einem späteren Zeitpunkt würde sich dieser Zuschuss verringern. Adelsdorf sieht sich mit dieser Investition rechtzeitig für die Zukunft gewappnet.
Marode Straßen ein Ärgernis Im Anschluss an die rund einstündige Präsentation war es dann an den anwesenden Bürgern, Fragen, Wünsche und Anregungen vorzutragen. Genau wie in den Ortsteilen zuvor, ging es auch hier in erster Linie um die Verkehrssituation im Ort. Beklagt wurde sich beispielsweise schriftlich über lose Pflastersteine am Marktplatz.
"Was Straßen angeht, haben wir momentan aber ganz andere Probleme", musste Fischkal eingestehen. Nach Ablauf der Kreditsperre im Jahr 2015 möchte man das Problem marode Straßen konsequent angehen.
Jugendbeauftragter Hans Kuhn wollte wissen, ob die Gemeinde auch nach der durch Behörden erzwungenen Auflösung des Fördervereins hinter ihrem Jugendforum stehe. "Wir werden selbstverständlich auch weiterhin in unsere Jugend investieren und entsprechende Mittel in den Haushalt einstellen", versprach Fischkal abschließend.