Für die Erneuerung und Verbreiterung von zwei Brücken und einer Unterführung muss der Kreis ERH deutlich mehr bezahlen als ursprünglich geplant.
Der geplante sechsspurige Ausbau der A3 quer durch den Landkreis von Wachenroth bis zum Kreuz Fürth/Erlangen wird das wohl größte Bauprojekt der nächsten Jahre in der Region. Und er schlägt auch schon gewaltig auf die Investitionsplanung des Kreises durch.
Drei Kreisstraßen-Übergänge, die auf diesem Streckenabschnitt die A3 kreuzen, sollen ausgebaut und neu gestaltet werden. Die vom Landkreis zu tragenden Kostenanteile haben sich dabei seit den ersten Berechnungen im Jahr 2012 inzwischen mehr als verdoppelt. Dem Kreisausschuss blieb in seiner Sitzung am Montag nichts anderes übrig, als dem Kreistag die Annahme der ausgearbeiteten Vereinbarungen mit der Autobahndirektion Nordbayern und den neuen Kostenbeiträgen zu empfehlen.
Festbeträge vereinbart
Die Maßnahmen seien absolut notwendig, sagte Landrat Alexander Tritthart (CSU). Aber leider teile der Staat mit, dass die Kosten deutlich in die Höhe gehen. Da ist einmal die Unterführung der Kreisstraße ERH 36 bei Medbach. Laut SPD-Fraktionssprecher Andreas Hänjes und FW-Sprecher und Höchstadter Bürgermeister Gerald Brehm sei die Verbreiterung dieser stark belasteten Unterführung sehr zu begrüßen. 76 Prozent der aktuell auf 3,5 Millionen Euro veranschlagten Kosten trägt die Autobahndirektion, 24 Prozent muss der Landkreis übernehmen. Ursprünglich sei man von 400 000 Euro Kreisanteil ausgegangen, jetzt seien es 870 000, sagte Tritthart. Diese Summe soll aber - wie die bei den anderen Projekten auch - als Festbetrag vereinbart werden.
Dafür wird die neue Unterführung bei Medbach 12,25 Meter breit. Sechs Meter sind für die Fahrbahn vorgesehen, 2,50 Meter für einen Geh- und Radweg, der Rest für Rand- und Trennstreifen.
Wann diese Unterführung und die beiden Brücken gebaut werden, steht noch nicht fest, erklärte am Montag Pressesprecherin Edith Kolarik von der Autobahndirektion Nordbayern auf Anfrage des FT. Wie mehrfach berichtet, sucht der Bund für Bau und Betrieb der A3 zwischen den Kreuzen Biebelried und Fürth/Erlangen einen privaten Partner.
Derzeit laufe noch "das sehr umfangreiche und langwierige Vergabeverfahren, sagt Kolarik. Im Frühjahr werde dann in Absprache mit dem Auftragnehmer festgelegt, was wann gebaut wird. Bis 2024 soll der sechsspurige Ausbau der A3 von Biebelried bis Fürth/Erlangen abgeschlossen sein.
Laut der Pressesprecherin werde es im Landkreis in den nächsten fünf Jahren "große Erdbewegungen und Einschnitte in den Verkehr" geben. Darunter fällt auch die Erneuerung der Brücke der Kreisstraße ERH 16 über die A3 bei Neuhaus. Auf knapp sieben Millionen Euro ist die Brücke inzwischen veranschlagt, die ebenso breit wird wie die Unterführung bei Medbach. Der ursprünglich auf 700 000 Euro kalkulierte Anteil des Kreises ist inzwischen auf 1,7 Millionen Euro gestiegen.