Kindernotfall nach Brand auf A3: Notarzt kommt nicht durch Rettungsgasse

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A3 bei Erlangen: Baby sitzt stundenlang im Auto fest - Rettungsgasse blockiert
A3 bei Erlangen: Infolge eines stundenlangen Staus auf der Autobahn brauchte ein Baby dringend Hilfe. Die nur schlecht funktionierende Rettungsgasse erschwerte allerdings den Einsatz der Helfer.
A3 bei Erlangen: Baby sitzt stundenlang im Auto fest - Rettungsgasse blockiert
Sharon McCutcheon (Symbolbild Unsplash), Bauernfeind (Originalbild News5) / Collage: inFranken.de

Auf der A3 bei Erlangen ist es infolge eines Staus zu einem Kindernotfall gekommen. Der Notarzt kam nicht durch, weil die Rettungsgasse auf der Autobahn blockiert war.

  • A3 bei Erlangen nach Lkw-Brand stundenlang gesperrt
  • Vollsperrung führt zu Kindernotfall: Baby benötigt Hilfe 
  • Doch Rettungsgasse ist blockiert: Notarzt kommt nicht durch
  • Feuerwehr und Polizei schildern problematischen Einsatz

Auf der A3 bei Erlangen kam es am Freitag (22. April 2022) zu einem folgenschweren Lkw-Brand. Ein mit Stroh beladener Anhänger hatte Feuer gefangen und brannte vollständig aus. Die A3 musste in der Folge über eine Dauer von mehr als sechs Stunden komplett gesperrt. Weil die Rettungsgasse blockiert war, gelangte ein Rettungswagen nicht zu einem Kindernotfall.

A3 bei Erlangen: Baby braucht Hilfe - blockierte Rettungsgasse erschwert Einsatz von Helfern

Zwischenzeitlich wurden die Einsatzkräfte von Feuerwehr und Polizei zu einem Kindernotfall im Stau gerufen, der von einem Rettungswagen nicht erreicht werden konnte. Grund war eine unzureichend gebildete Rettungsgasse. Der ausschließlich für Einsatzkräfte vorgesehene Fahrweg wurde von Lastwagen und Autos wiederholt blockiert.

Die Arbeit der Helfer wurde durch die unzureichende Rettungsgasse unnötig erschwert. "Das Problem können wir bestätigen", erklärt Rüdiger Thiem von der Verkehrspolizeiinspektion Erlangen am Dienstag (26. April 2022) inFranken.de. Die Kräfte von Feuerwehr und Polizei mussten demnach teilweise zu Fuß zu ihrem Einsatzort gelangen, weil sie mit ihrem Wagen nicht vorwärtskamen.

Laut Verkehrspolizei und Feuerwehr musste eine Frau zusammen mit einem Baby über Stunden hinweg in ihrem Auto ausharren. "Die Fahrerin wollte ursprünglich nur eine kurze Strecke zurücklegen und nicht lange mit dem Säugling unterwegs sein", sagt Thiem. Rettungskräfte versuchten schließlich, Frau und Kind aus ihrer brenzligen Lage zu befreien. Der verständigte Rettungswagen gelangte auf der gesperrten Autobahn wegen der unzureichenden Rettungsgasse jedoch nur sehr zögerlich ans Ziel. 

Kindernotfall auf A3: Baby wird auf Autobahn erstversorgt

"Aus diesem Grund haben sich dann Kollegen der Feuerwehr und der Polizei mit einem kleineren Streifenwagen auf den Weg gemacht", schildert Christian Seitz, Einsatzleiter der Feuerwehr Erlangen, inFranken.de das weitere Vorgehen. Das Baby wurde demnach noch an Ort und Stelle erstversorgt.

"Das Problem war, dass das Kind so lange in seinem Kindersitz sitzen musste." Die gute Nachricht: Trotz der widrigen Umstände war der Säugling laut dem Einsatzleiter der Feuerwehr wohlauf. Auch der Rettungswagen traf wenige Minuten später ein - Minuten, die im Ernstfall gleichwohl über Leben und Tod entscheiden können. 

Einsatzkräfte eskortierten Frau und Baby schließlich von der Autobahn. Zu einem ähnlichen Einsatz kam es an einem anderen Fahrzeug. "Auch eine weitere Familie musste dringend raus, weil Essen und Trinken fehlten", erklärt Seitz. Die lange Vollsperrung der A3 sei aufgrund der Einsatzmaßnahmen infolge des Lkw-Brands indes erforderlich gewesen, betont der  Erlanger Feuerwehrsprecher.

Einsatzleiter der Feuerwehr beklagt unzureichende Rettungsgasse auf A3

"Leider haben viele Lastwagen- und Autofahrer nicht verinnerlicht, die Rettungsgasse auch dann schon freizumachen, wenn der Verkehr noch langsam vorangeht", gibt Seitz zu bedenken. "Die Fahrer hätten das eigentlich rechtzeitig bemerken müssen. Die Rauchwolke war schließlich schon aus zwei Kilometer Entfernung zu sehen."