Dreiste Vorfälle bei Lidl machen Mutter fassungslos - "frage mich jedes Mal"

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Coburg: Dreiste Drängler bei Lidl - Wocheneinkauf wird zur Geduldsprobe
Dreiste Drängler bei Lidl versuchen, jedes Mal aufs Neue noch vor Melanie Becker aus Coburg zu zahlen, wenn sie ihren Wocheneinkauf bezahlen will.
Coburg: Dreiste Drängler bei Lidl - Wocheneinkauf wird zur Geduldsprobe
Melanie Becker

Bei jedem Einkauf erlebt Melanie Becker die gleiche Szene: Dreiste Drängler wollen noch vor der dreifachen Mutter ihre Waren bezahlen. Dann greift die Coburgerin zur Stoppuhr.

Wer seinen Wocheneinkauf erledigen will, kennt vermutlich die Situation: Man legt die Artikel aus dem prall gefüllten Einkaufswagen aufs Band an der Supermarktkasse, als plötzlich ein anderer Kunde mit einem deutlich weniger Produkten kommt und sich vordrängeln will. Diesen Moment erlebt Melanie Becker aus Coburg beinah jedes Mal, wenn sie ihre Besorgungen in einer Lidl-Filiale macht. 

"Wir haben immer recht viel einzukaufen", schildert die dreifache Mutter im Gespräch mit inFranken.de. Nicht selten komme es dann vor, dass Menschen, obwohl Becker nicht einmal am Band steht, sich vordrängeln. Bei der Coburgerin stößt das Verhalten auf Sprachlosigkeit und Unverständnis. Sie wollte es genau wissen und startete die Stoppuhr. 

Coburgerin sorgt im Netz für Drängler-Debatte: "Ich verstehe viele Menschen auch nicht"

Zweimal pro Woche geht Melanie Becker einkaufen. "Es ist schon eine Menge", erklärt sie. "Ich brauche schon mehr Platz, als das Band hergibt". Das passt einigen Kunden offenbar nicht. "Ich geh dann mal vor. Ich hab ja nicht so viel", begründeten diese dann. Oder aber: "Bei Ihnen dauert es ja länger, dann geh ich schnell vor". Die Coburgerin kann dann nicht anfangen, ihren Einkauf aufzulegen. Dann komme es auch vor, dass dann Menschen hinter den Dränglern, anfangen zu "maulen".

Die Menschen gäben der Mutter dreier Kinder im Alter von 7, 10 und 14 nicht einmal die Möglichkeit anzubieten, dass sie vor ihr auflegen dürften. "Es kommt gar nicht erst die Frage: 'Darf ich schnell vor?'", berichtet Becker. "Das ist wie eine Kettenreaktion: Wenn der erste fragt, hören wir sehr oft: 'Dann geh ich auch schnell noch vor'". 

Unter ihrem Facebook-Beitrag berichten auch andere Nutzer von ähnlichen Erlebnissen. Eine Frau schildert: "Noch nerviger: Wenn die Person hinter mir schon auflegt, obwohl mein Wagen noch fast voll ist und deshalb nichts mehr aufs Band passt, sodass sich alles türmt". Bei den meisten stößt das Verhalten der Drängler auf Kopfschütteln: "Ich verstehe viele Menschen auch nicht", so eine Nutzerin. "Muss schlimm sein, so ein hektisches, getriebenes Leben zu führen, dass man nicht mal eine kurze Minute verschnaufen kann", vermutet ein anderer. 

Wegen Dränglern: Coburgerin startet beim Einkauf die Stoppuhr

Ähnlich sieht das auch Melanie Becker: "Ich frage mich jedes Mal, was sie dadurch gewonnen haben, zwei Minuten früher aus dem Laden zu kommen". Sie finde es "schade, dass die Leute von meinem Einkauf so gestresst sind". Daher wollte sie wissen, wie viel Geduld andere aufbringen müssen. Bei einem ihrer letzten Einkäufe in einer Lidl-Filiale startete die Coburgerin die Stoppuhr. Sie benötigte nur eine Minute und vier Sekunden, um alle Artikel aufs Band zu legen. Anschließend dauerte es zwei Minuten 15 Sekunden, bis alles abkassiert war. In Summe: drei Minuten 19 Sekunden - und damit keine fünf Minuten Geduld, die gefragt gewesen wären. 

Melanie Becker sei noch nie auf die Idee gekommen, sich wegen der ein oder anderen Minute vorzudrängeln. Da nutze sie die Wartezeit lieber damit, sich nochmal umzuschauen: "Das find ich viel interessanter." Für ihre Kinder sei es indes zum Spaß geworden: "Die lachen schon darüber". Die Familie schließe auf dem Weg zur Kasse inzwischen Wetten ab, "wie viele Leute, sich heute schnell vordrängeln wollen", erzählt die dreifache Mutter lachend. 

Sie nimmt die Situation mit Humor. "Ganz lustig ist es, wenn gerade bei denen, die sich vorgedrängelt haben, am Ende ein Barcode nicht funktioniert oder sie mit Kleingeld zahlen". Das dauere dann "deutlich länger, als mein Einkauf", schildert Melanie Becker.