Eberhard Fröbel, Sportamtsleiter
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Der Kunstrasenplatz in der Wiesenstraße sei einer der meist frequentierten in Coburg, mit über 30 000 Nutzern im Jahr, sagt Fröbel. Das Parkplatz-Problem sei lange bekannt. "Die Regeln stellen die Behörden auf, aber was soll man tun, wenn sich kein Mensch an die Schilder hält? Die kommunale Parküberwachung kontrolliert verstärkt. Letztlich wird sich nichts ändern, wenn jeder der Sportbegeisterten der Meinung ist, er müsste direkt am Zaun parken." Fröbel kritisiert auch die Aggressivität mancher Autofahrer: "Was meinen Platzwarten und Hausmeistern an den Kopf geworfen wird, kann man gar nicht laut sagen. Heutzutage gelten offensichtlich Autoritäten nichts mehr. Für die Anwohner ist es manchmal heftig. Uns ist das bewusst, wir sind in Kontakt mit dem Hauptnutzer FC Coburg, mit der Polizei und dem Ordnungsamt."
Kai Holland, Leiter Ordnungsamt
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Die Stadt versuche, die Wiesenstraße mit eigenen Kräften zu überwachen, sagt Holland. Die Verkehrsüberwachung sei angewiesen, die Wiesenstraße regelmäßig und auch während der Trainingszeiten zu kontrollieren. "Der Spielbetrieb auf der Stocke-Anlage liegt aber meistens außerhalb der Dienstzeiten der Verkehrsüberwachung. Wenn wir diese ausdehnen wollten, bräuchte es einen politischen Beschluss. Wir wollen die Polizei noch mal ansprechen, können ihnen aber natürlich nicht vorschreiben, wann sie wo kontrollieren sollen." Den Anwohnern habe das Ordnungsamt das Angebot gemacht, Falschparker anzuzeigen, sagt Holland.
Das Problem sei, "dass die Stocke-Anlage als Schulsportanlage fungiert und nicht für größere Sportereignisse ausgelegt ist. Deshalb gibt es dort auch nicht so viele Parkplätze".
Stefan Probst, Polizei-Pressesprecher
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Auch bei der Polizeiinspektion Coburg ist die "Problemzone" Wiesenstraße bekannt. Die kommunale Parküberwachung der Stadt Coburg ist bis 20 Uhr zuständig, danach ist die Polizei gefragt. "Die Wiesenstraße ist für uns nur im Rahmen der Streife zu überwachen", sagt Probst. "Wir haben nicht die Möglichkeit, genau dann dort zu sein, wenn falsch geparkt wird, etwa wenn die Fußballer Training haben. Wir haben dort schon mehrfach Verwarnungen wegen Parkverstößen ausgesprochen, aber das ist nur die Bekämpfung der Symptome. Man sollte bei der Ursache ansetzen - bei den Fußballern und den Eltern." Probst sieht hier aber "primär die Stadt Coburg in der Verantwortung, Maßnahmen zu ergreifen".
Sein Tipp für Besucher der Stocke-Anlage: "Der Badparkplatz! Aber laufen will ja keiner."
Alexander Pietsch, Zweiter Vorsitzender des FC Coburg
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"Wir haben Verständnis für die Anwohner, aber der FC Coburg kann es nicht alleine richten. Wir sind dort selbst nur Mieter", sagt Pietsch. "Es stehen schlicht nicht genügend Parkplätze zur Verfügung. Wir haben pro Trainingstag bis zu 120 Kinder an der Anlage, dass da viel Bewegung ist, ist klar. Bei den Heimspielen funktioniert es jetzt besser, aber die Hälfte der Besucher sind Auswärtige, die kennen sich hier nicht aus. Wir informieren vorher alle gegnerischen Vereine über die Parksituation und weisen auf Alternativen hin." Allerdings könne man niemanden zwingen, diese auch zu nutzen, sagt Pietsch.
"Wir wurden aber auch mit Beschwerden konfrontiert, wo wir nachweisen konnten, dass das keine Mitglieder des FC Coburg gewesen sind. Es gibt auch noch andere Vereine, die die Anlage nutzen!"
Jürgen Heeb, Vorsitzender des Sportverbands Coburg
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Jürgen Heeb hat ebenfalls volles Verständnis für die Anwohner. In der September-Sitzung des Stadtrats hatte Heeb den Antrag gestellt, ein zusätzliches Umkleidehaus nicht auf der Stocke-Anlage zu errichten, sondern am gegenüberliegenden Itz-Ufer, wo die Stadt ein Grundstück für die einst geplante Floßanger-Halle besitzt. "Damit würde der Parksuchverkehr in den Floßanger verlagert. Wenn das Umkleidehaus dahin kommt, wo es jetzt geplant ist, verschärfen wir die Parksituation in der Wiesenstraße noch mehr." Heeb schwebt eine Fußgängerbrücke vor, über die man vom Floßanger direkt zur Stocke-Anlage kommt und die Umkleiden könnte man später in die Halle integrieren, wenn sie denn noch kommt. "Das Gelände im Floßanger ist ausreichend groß - eine benutzte Brache, auf der zur Zeit Autos stehen."