Wer am Ende im Wasserschloss Mitwitz auftritt

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Gerhard Drechsler liest sich vor dem Casting noch einmal seinen Text durch. Foto: Daniela Pondelicek
Gerhard Drechsler liest sich vor dem Casting noch einmal seinen Text durch. Foto: Daniela Pondelicek

Im Arcadia Hotel in Coburg sind Talente gesucht worden, die für den ARD Märchenfilm "Die Drei Federn" im Wasserschloss in Mitwitz ihr schauspielerisches Können zeigen. Gerhard Drechsler aus Burggrub war dabei.

34 komplett verschiedene Menschen aus Coburg und Umgebung treffen im Arcadia Hotel in Coburg aufeinander. Junge, Alte, Unerfahrene und Profis verbindet an diesem Tag nur eines: der Wunsch, im Märchenfilm "Die Drei Federn" an der Seite von Sky Du Mont spielen zu dürfen.
Für Gerhard Drechsler aus Burggrub ist es sein erstes Casting. Deswegen sei er besonders aufgeregt. "Ich habe eigentlich gar keine Bühnenerfahrung. Nur bei den Schlossführungen in Mitwitz habe ich mitgemacht", sagt er. Er habe keine Ahnung, was genau auf ihn zukommt. Mit einem Augenzwinkern fügt er hinzu: "Für die Hauptrolle wird es wohl nicht reichen. Wahrscheinlich werde ich nur Hintergrunddekoration."
Gerhard Drechsler ist nicht der einzige, der mit der Nervosität kämpfen muss. Auch Markus Popp ist ziemlich aufgeregt, obwohl er schon in vier Filmen als Statist mitgewirkt hat. In seinem ersten Film "Masserberg" habe er sogar eine kleine Rolle spielen dürfen.
Bei den drei Musketieren in Bamberg und bei Rubinrot in Bayreuth sei er ebenfalls dabei gewesen. Er wohne nur zwei Ortschaften von Mitwitz entfernt, deshalb sei der Film für ihn besonders interessant. "Die Nervosität gehört einfach dazu", sagt er.
"Ohne Aufregung fehlt etwas", fügt Verena Varisha Grebner hinzu. Sie sei auch vor jedem ihrer Auftritte nervös, sagt die Tänzerin. In Film und Theater habe sie allerdings noch nie mitgewirkt. "Ich bin neugierig, was auf mich zukommt. Früher habe ich Schultheater gespielt, aber das lässt sich nicht vergleichen", sagt sie. Die Situation sei für sie total neu, denn bei Tanzcompetitions sitze sie normalerweise in der Jury.
Nach zwei Minuten ist sie schon erlöst. Es sei sehr entspannt gewesen. "Ich musste einen Hofknicks machen und einen Walzer tanzen. Dann haben sie mich noch fotografiert und das war's schon", erzählt sie.
Moritz Weyh, zehn Jahre alt, ist erleichtert, denn er hat sein Casting auch schon hinter sich. Fleißig habe er am Vortag geprobt. "Es war sehr viel Text, aber ich musste ihn heute nur noch nachspielen", erklärt er. Seit der zweiten Klasse habe er an seiner Schule Theater gespielt, mit "Ein Sommernachtstraum" und "Schneewittchen" sei er im Rahmen der Schultheatertage sogar schon einmal in der Reithalle aufgetreten. Auch an zwei Weihnachtsstücken habe er teilgenommen. Das Casting sei eine völlig neue Erfahrung für ihn. "Ich fand es total spannend, weil ich nicht wusste, was auf mich zukommt. Aber es war total locker und hat Spaß gemacht", sagt er stolz.
Für den Produzenten Marcus Roth ist es immer besonders angenehm, Kinder zu casten, sagt er: "Die meisten sind noch natürlich und ungekünstelt." Wichtig sei es, dass sie den Hauptdarstellern ähnlich sehen, da sie diese in einer Rückblende verkörpern sollen. "Wir achten darauf, dass die Augenfarbe passt und sie gut spielen können", sagt Marcus Roth. Doch auch Lakaien, Mägde und Fanfarenbläser seien gesucht. Hierbei habe man kein besonderes Schönheitsideal. "Wir suchen interessante Gesichter, die in ein Mittelaltersetting gut hineinpassen." Überzeugend sei auch das schauspielerische Talent der Teilnehmer. Zudem fehle noch ein Mitglied im Cast, das sowohl reiten als auch spielen kann. "Er muss auf dem Pferd ernst schauen, ohne dabei zu lachen", erläutert er. Eine Woche müssen die Castingteilnehmer warten, bis sie erfahren, ob und was sie in "Die Drei Federn" in Mitwitz spielen dürfen.