Weidhausen: Traditionsbetrieb F+S Polstermöbel muss schließen - fast 90 Mitarbeiter verlieren Job
Autor: Ralf Welz
Weidhausen bei Coburg, Dienstag, 09. Mai 2023
Der oberfränkische Traditionsbetrieb F+S Polstermöbel muss aufgeben. Weil es keinen Investor für das insolvente Unternehmen gibt, wird die Produktion in Kürze eingestellt. Knapp 90 Menschen verlieren ihren Arbeitsplatz.
- Weidhausen: Aus für F+S Polstermöbel - Unternehmen muss schließen
- Insolventer Möbelfabrikant aus dem Kreis Coburg findet keinen Investor
- "Auftragsbücher bis zuletzt gut gefüllt": Produktion wird dennoch eingestellt
- Fast 90 Beschäftigte verlieren Stelle - "Keine Lösung für eine Weiterbeschäftigung"
Mit dem wirtschaftlich angeschlagenen Polstermöbelhersteller F+S Polstermöbel mit Sitz in Weidhausen geht es nicht weiter. Bis zuletzt war für die insolvente Firma aus dem Landkreis Coburg eine Sanierungslösung gesucht worden - schlussendlich jedoch ohne Erfolg.
Update vom 09.05.2023: Aus für F+S Polstermöbel in Weidhausen verkündet - insolventes Unternehmen findet keinen Investor
Der traditionsreiche Möbelproduzent F+S Polstermöbel steht vor der Schließung. Weil kein Investor für das insolvente Unternehmen gefunden wurde, wird die Herstellung am Firmensitz in Weidhausen zeitnah eingestellt. Am 13. Februar 2023 hatte die F+S Polstermöbel GmbH Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gestellt. Zum vorläufigen Insolvenzverwalter wurde Florian Wittmann, Fachanwalt für Insolvenz- und Sanierungsrecht, bestellt.
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"Im Rahmen des vorläufigen Insolvenzverfahrens konnte der Geschäftsbetrieb zwar stabilisiert und über mehrere Wochen vollumfänglich aufrechterhalten werden", berichtet die Kronacher Rechtsanwaltskanzlei Wittmann am Dienstag (9. Mai 2023) in einer Pressemitteilung. "Allerdings ergab sich trotz intensiver Investorensuche keine Lösung für eine Weiterbeschäftigung der knapp 90 Mitarbeiter und eine dauerhafte Aufrechterhaltung der Produktion am Firmensitz des Traditionsunternehmens in Weidhausen."
Die Gespräche in Hinblick auf eine mögliche Übernahme wurden demnach bis vor wenigen Tagen geführt. Noch zum Zeitpunkt der Insolvenzeröffnung am 1. Mai 2023 seien durch den Insolvenzverwalter und sein Team Verhandlungen mit möglichen Investoren geführt worden, die laut Kanzlei sowohl an der Marke als auch an einzelnen Modellserien Interesse gezeigt hätten.
"Das Aus für F+S Polstermöbel ist umso bedauerlicher, da die Auftragsbücher bis zuletzt gut gefüllt waren"
"Unter anderem auch aufgrund der derzeitigen gesamtwirtschaftlichen Lage kam es letztendlich jedoch zu keinem Angebot für eine Übernahme des Unternehmens oder auch nur einzelner Teile", heißt es in der aktuellen Mitteilung weiter.
Die Beschäftigten des Ende der 1970er-Jahre gegründeten Traditionsunternehmens wurden demzufolge am 4. Mai im Rahmen einer Betriebsversammlung über die anstehende Schließung informiert. "Das Aus für F+S Polstermöbel ist umso bedauerlicher, da die Auftragsbücher bis zuletzt gut gefüllt waren", konstatiert die Rechtsanwaltskanzlei Wittmann. Dieser Umstand ermögliche es aber zumindest, dass es nicht zu einem sofortigen Stillstand und Freistellungen der Arbeitskräfte kommen müsse.