Eine mutmaßliche Coburger Reichsbürgerin soll imm Besitz von Waffen sein, darunter einer .44 Magnum
Eine mutmaßliche Coburger Reichsbürgerin soll im Besitz von zwei Schusswaffen sein. Bei einer der Waffen soll es sich nach Informationen des Coburger Tageblatts um eine Pistole vom Typ .44 Magnum handeln. Die Coburger Staatsanwaltschaft bestätigte, dass gegen die Frau der Verdacht der Nähe zu sogenannten Reichsbürgern besteht und dass sie im Besitz von Waffen ist. Nach Angaben der Behörde laufe eine Überprüfung des Waffenbesitz-Status. Die mutmaßliche Reichsbürgerin wollte sich auf Anfrage des Tageblatts nicht äußern.
Überprüfung des Waffenbesitzes
Das Coburger Ordnungsamt sagte dem Coburger Tageblatt auf Anfrage: Ob eine Waffe entzogen wird, fällt in den Verantwortungsbereich der jeweiligen Waffenbehörde - im Fall von Kerstin P. ist dies das Ordnungsamt der Stadt Coburg. Dessen Leiter Kai Holland will sich sowohl aufgrund des Datenschutzes als auch aus ermittlungstaktischen Gründen nicht näher zu konkreten Fällen äußern. Aber er bestätigt auf Anfrage unserer Zeitung, dass immer dann Handlungsbedarf besteht, sobald eine missbräuchliche Verwendung der Waffe befürchtet werden muss.
"Unzuverlässig"
Und seit den tödlichen Schüssen in Georgensgmünd auf einen Polizisten, habe man auf sogenannte Reichsbürger ein besonderes Augenmerk. Denn: "Sie gelten als unzuverlässig", erklärt Kai Holland.
Sobald ein Verdachtsfall vorliegt, wird ein waffenrechtliches Verfahren eingeleitet. Das Ordnungsamt arbeite dabei sehr eng mit Polizei und Staatsanwaltschaft zusammen, so Holland. Am Ende eines solchen Verfahrens könne der Entzug der Waffe stehen, wobei hier noch einmal zwischen zwei Varianten unterschieden werden muss: Entweder erhält der Waffenbesitzer (oder die Waffenbesitzerin) einen Bescheid, wonach die Waffe zurückzugeben ist - oder aber es erfolgt mit der Begründung, dass "Gefahr im Verzug" ist, eine sofortige Sicherstellung der Waffe.
Schützenverein
Die Frau war offenbar Mitglied in der Coburger Schützengesellschaft. Wegen mehrerer Vorfälle, unter anderem ihrer Weigerung, am Schießstand eine Maske zum Schutz gegen Corona zu tragen, sei sie laut Medienberichten bereits im vergangenen September aus dem Verein ausgeschlossen worden. Zu Einzelheiten wollten sich Verantwortliche der Schützengemeinschaft zunächst nicht äußern.
"Ein Unding."
Peter Pytlik, Landesvorsitzender der Gewerkschaft der Polizei in Bayern, sagte auf Anfrage des Coburger Tageblattes: "Es ist ein Unding, dass so eine Person noch Waffen hat. Da kann man nicht ein paar Wochen überprüfe, da muss man sofort handeln."