Versuchter "Ehrenmord" in Coburg? Mutmaßlicher Auftraggeber kommt mit Bewährung davon

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Im Fall eines niedergestochenen Mannes in Coburg hat das Landgericht ein Urteil gefällt. Zuvor hatte die Staatsanwaltschaft dem 34 Jahre alten Angeklagten versuchten Mord vorgeworfen.

In Coburg hatte sich am 14. Mai 2023 ein folgenschweres Gewaltverbrechen ereignet. Ein 38 Jahre alter Mann erlitt an jenem Sonntagmittag bei einem Überfall vor seiner Wohnung lebensgefährliche Verletzungen.

Das Polizeipräsidium Oberfranken berichtete von einem versuchten Tötungsdelikt. Nun ist ein erstes Urteil vor Gericht gefallen - im Prozess wurde das wahrscheinliche Motiv der grausamen Tat klar. Weitere lokale Nachrichten und Service-Themen aus der Region gibt es in unserem Coburg-Ressort.

Update vom 23.03.2024: Neuer Partner überlebte knapp - Ehemann soll Messerstecher beauftragt haben

Ein 34-Jähriger ist am Freitag (23. März 2024) wegen gefährlicher Körperverletzung und Bedrohung seiner von ihm getrennt lebenden Ehefrau zu einer Bewährungsstrafe von zwei Jahren verurteilt worden. Das Urteil der 1. Großen Strafkammer des Landgerichts Coburg ist noch nicht rechtskräftig, wie ein Sprecher mitteilte. 

Die Staatsanwaltschaft hatte dem Angeklagten ursprünglich versuchten Mord vorgeworfen, weil er versucht haben soll, den Partner seiner von ihm getrennt lebenden Ehefrau zu töten. Begangen wurde die konkrete Tat nach Überzeugung der Staatsanwaltschaft aber nicht vom Angeklagten selbst, sondern von zwei Komplizen.

Im Mai 2023 soll der Angeklagte mit den beiden Männern zur Wohnung des Mannes gefahren sein. In der Nähe der Wohnung soll er die Männer, wie zuvor abgesprochen, herausgelassen und dann dort gewartet haben. Anschließend gingen die Männer laut Anklage zur Wohnung, versetzten dem Mann zwei Messerstiche und verletzten ihn mit Schlägen und Tritten schwer. Ihr Opfer ließen sie demnach zurück und flüchteten im Auto des Angeklagten. Der schwer verletzte Mann überlebte den Angaben zufolge nur deshalb, weil ein Arbeitskollege ihn schnell ins Krankenhaus nach Coburg brachte.

"Entweder bleibt ihr am Leben oder ich": Mann soll Überlebendem und Ehefrau mit Ehrenmord gedroht haben 

Als Motiv für die Tat ging die Staatsanwaltschaft davon aus, dass sich der Iraker durch eine vermeintliche Liebesbeziehung des Mannes mit seiner Frau in seinem Ehrgefühl verletzt sah. Als der Angeklagte zudem erfahren hatte, dass der Mann den Angriff überlebt hatte, soll er wenige Tage später ins Coburger Krankenhaus gegangen sein.

Im Eingangsbereich soll er dort auf seine Frau und ihren Bekannten getroffen sein und zu ihnen gesagt haben: "Entweder bleibt ihr am Leben oder ich." Zudem soll er eine Kopf-ab-Geste gemacht und gesagt haben, wenn er es selber mache, schneide er dem Mann die Kehle durch.

Einer der Komplizen muss sich nach dem Vorfall in einem separaten Verfahren verantworten, die Identität des zweiten Komplizen ist bislang unbekannt.

Update vom 13.03.2024, 10.35 Uhr: Nach brutaler Attacke auf Nebenbuhler - 34-Jähriger bedroht Opfer im Krankenhaus

Ein 34-Jähriger steht seit Dienstag (12. März 2024) wegen versuchten Mordes vor dem Landgericht Coburg, weil er versucht haben soll, den Partner seiner von ihm getrennt lebenden Ehefrau zu töten. Begangen wurde die konkrete Tat nach Überzeugung der Staatsanwaltschaft aber nicht vom Angeklagten selbst, sondern von zwei Komplizen.

Im Mai 2023 soll der Angeklagte mit den beiden Männern zur Wohnung des Mannes gefahren sein. In der Nähe der Wohnung soll er die Männer, wie zuvor abgesprochen, herausgelassen und dann dort gewartet haben. Anschließend gingen die Männer laut Anklage zur Wohnung, versetzten dem Mann zwei Messerstiche und verletzten ihn mit Schlägen und Tritten schwer. Ihr Opfer ließen sie demnach zurück und flüchteten im Auto des Angeklagten. Der schwer verletzte Mann überlebte den Angaben zufolge nur deshalb, weil ein Arbeitskollege ihn schnell ins Krankenhaus brachte.

Als Motiv für die Tat geht die Staatsanwaltschaft davon aus, dass sich der Tatverdächtige durch eine vermeintliche Liebesbeziehung des Mannes mit seiner Frau in seinem Ehrgefühl verletzt sah. Zu den Vorwürfen machte der Angeklagte am Dienstag laut einem Gerichtssprecher zunächst keine Angaben.

Mann unter anderem wegen versuchtem Mord angeklagt

Als der Angeklagte zudem erfahren hatte, dass der Mann den Angriff überlebt hatte, soll er wenige Tage später ins Coburger Krankenhaus gegangen sein. Im Eingangsbereich soll er dort auf seine Frau und ihren Bekannten getroffen sein und zu ihnen gesagt haben: "Entweder bleibt ihr am Leben oder ich." Zudem soll er eine Kopf-ab-Geste gemacht und gesagt haben, wenn er es selber mache, schneide er dem Mann die Kehle durch

Der 34-Jährige ist deshalb wegen Mittäterschaft bei versuchtem Mord, gefährlicher Körperverletzung und Bedrohung angeklagt. Einer der Komplizen muss sich in einem separaten Verfahren verantworten, die Identität des zweiten Komplizen ist bislang unbekannt. Ein Urteil könnte am nächsten Verhandlungstag, dem 22. März, verkündet werden.

Update vom 13.12.2023, 10.25 Uhr: Nach Attacke auf Mann in Coburg - Verdächtiger sitzt in U-Haft 

Nach dem lebensgefährlichen Angriff auf einen Mann in Coburg hat die Staatsanwaltschaft Ende November Anklage gegen einen Tatverdächtigen erhoben. Der Mann soll mit mindestens einem Komplizen an einem Sonntag (14. Mai 2023) einen 38-Jährigen an seinem Wohnort mit einer Stichwaffe verletzt haben. Das Opfer befand sich erst nach einer anschließenden Notoperation außer Lebensgefahr. Die Tatverdächtigen kenne der 38-Jährige nicht, erklärte Rainer Erfurt, Pressesprecher des Polizeipräsidiums Oberfranken, im Mai im Gespräch mit inFranken.de.

Im Zuge der Ermittlungen nahm die Kripo Coburg einen 34-Mann fest, der aktuell in Untersuchungshaft sitzt. Gegen ihn erhob die Polizei nun Anklage wegen des Verdachts des versuchten Modes. Nach einem 23-Jährigen, der ebenfalls an der Tat beteiligt gewesen sein soll, wird aktuell gefahndet. Die Identität eines möglichen dritten Tatbeteiligten ist bislang nicht bekannt.

Update vom 16.05.2023: Mann in Coburg mit Stichwaffe attackiert - Polizei äußert sich zu Gesundheitszustand

Nach der Gewalttat im Bereich der Coburger Hutstraße am vergangenen Sonntag geht die Suche nach den mutmaßlichen Tätern auch am Dienstag (16. Mai 2023) weiter. Laut Polizeiangaben verletzten zwei Männer den 38-Jährigen an seiner Wohnadresse lebensgefährlich mit einer Stichwaffe. Für das Opfer war demnach eine sofortige Notoperation notwendig. Der Mann ist der Polizei zufolge inzwischen außer Lebensgefahr. Der Gesundheitszustand des Coburgers stellt die Ermittler gleichwohl vor Herausforderungen.

"Die Vernehmung bleibt schwierig", erklärt Rainer Erfurt, Pressesprecher des Polizeipräsidiums Oberfranken, am Dienstagvormittag im Gespräch mit inFranken.de. "Das Opfer ist zwar ansprechbar, kennt die Tatverdächtigen aber nicht." Rückschlüsse auf das etwaige Motiv des Überfalls seien aus diesem Grund bislang nicht möglich. "Bei unseren Kollegen vom Fachkommissariat der Kriminalpolizei Coburg ist bislang noch kein Hinweis eingegangen", konstatiert der Sprecher des Präsidiums.

Die Polizei bittet daher mit Blick auf das versuchte Tötungsdelikt erneut um entsprechende Rückmeldungen aus der Bevölkerung. Wer hat zur Tatzeit am Sonntag gegen 12.25 Uhr verdächtige Personen gesehen oder verdächtige Wahrnehmungen gemacht? Die beiden Tatverdächtigen werden laut Angaben des Polizeipräsidiums wie folgt beschrieben: 

Täter 1:

  • 165 bis 170 Zentimeter groß
  • Schlanke Figur
  • Dreitagebart
  • Er trug ein blaues Sweatshirt mit Aufschrift und eine blaue Jogginghose
  • Dunkle Hautfarbe, dunkles Haar, an den Seiten abrasiert

Täter 2:

  • 165 bis 170 Zentimeter groß
  • Er trug ein weißes T-Shirt, eine schwarze Jacke und schwarze Turnschuhe mit weißen Sohlen
  • Dunkle Hautfarbe, dunkles und längeres, gewelltes Haar

Mögliche Zeugen werden gebeten, sich unter der Telefonnummer 09561/645-0 mit der Kripo Coburg in Verbindung zu setzen.

Erstmeldung vom 15.05.2023: Täter lauerten ihm vor der Haustür auf - Mann bei Überfall lebensgefährlich verletzt

Am Sonntag (14. Mai 2023) überraschten zwei unbekannte Männer gegen 12.25 Uhr einen 38-Jährigen in der Coburger Hutstraße. An seiner Wohnadresse verletzten die beiden Täter ihr Opfer mit einer Stichwaffe lebensgefährlich und rannten in Richtung Frankenbrücke davon. Für den 38-Jährigen war eine sofortige Notoperation erforderlich. Mittlerweile ist der Mann außer Lebensgefahr

Die Kriminalpolizei Coburg ermittelt nun wegen eines versuchten Tötungsdeliktes und sucht nach den Tätern.