Verschönerung von Ober- und Unterelldorf geht voran

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Die einzelnen Pläne für die Dorferneuerungsmaßnahmen in Oberelldorf stellte Projektleiter Michael Ullwer am Mittwoch Bürgermeister Martin Mittag (Bildmitte) und interessierten Bürgern vor. Foto: Bettina Knauth
Die einzelnen Pläne für die Dorferneuerungsmaßnahmen in Oberelldorf stellte Projektleiter Michael Ullwer am Mittwoch Bürgermeister Martin Mittag (Bildmitte) und interessierten Bürgern vor. Foto: Bettina Knauth
Plan für die Dorferneuerung Oberelldorf Foto: Bettina Knauth
Plan für die Dorferneuerung Oberelldorf Foto: Bettina Knauth
 
Auch hinter dem Friedhof soll neu gestaltet werden. Foto: Bettina Knauth
Auch hinter dem Friedhof soll neu gestaltet werden. Foto: Bettina Knauth
 
Foto: Bettina Knauth
Foto: Bettina Knauth
 

Die Dorferneuerung der Seßlacher Stadtteile Oberelldorf und Unterelldorf kommt voran. Während in Unterelldorf die Bauarbeiten nahezu abgeschlossen sind, liegt die Planung der nächsten für Oberelldorf vorgesehenen Maßnahmen nun fest.

In Unterelldorf stehen lediglich noch Pflanzarbeiten an. Am Mittwoch stellte Projektleiter Michael Ullwer vom Amt für Ländliche Entwicklung Oberfranken bei einem Termin vor Ort die Pläne vor.

Nachdem der Landkreis Coburg bereits die Kreisstraße durch den Ortskern hat sanieren lassen, wird als Teil der Dorferneuerung derzeit die Schulgasse ausgebaut. Hier soll eine bessere Anbindung an den Parkplatz zum Friedhof und der Kirche geschaffen werden. "Wir haben Rasenverbundsteinpflaster verlegt, um der Wasserproblematik ein Ende zu setzen", erläuterte Michael Ullwer. Vor Beginn der Bauarbeiten waren bei Starkregen Wassermassen den Hügel hinuntergeschossen, nun soll durch die neuen Steine das Wasser besser versickern. In der Mitte der Gasse wurde ein vollgepflasterter Streifen verlegt, damit die Gasse zum Beispiel mit Kinderwagen oder Rollatoren leichter begehbar ist. Der Parkplatz am Friedhof und der Bolzplatz werden ebenfalls neu gestaltet. Die Kosten für diesen Bauabschnitt schätzt Ullwer auf 100 000 Euro.

Neuer Kanal zur Alster

Auch im Lindenweg gegenüber bereitet der Wasserablauf Probleme, diese Gasse soll ebenfalls neu gestaltet werden. Weil hier wohl ein neuer Kanal zur Alster benötigt wird, müsse vor Beginn der Bauarbeiten hier zunächst noch eine wasserrechtliche Genehmigung eingeholt werden, erläuterte Ullwer. Für den alten Kanal, der über Privatgrund laufe, lohne sich die Sanierung nicht mehr. Hier sind 40 000 Euro veranschlagt.

Vor dem Dorfgemeinschaftshaus soll das jetzige Schulbus-Wartehäuschen durch einen Pavillon ersetzt werden. Michaela Autsch vom Vorstand der Teilnehmergemeinschaft Oberelldorf-Unterelldorf hofft, dass hier auch einmal wieder ein Linienbus halten wird. Derzeit wird im Ortskern nicht mal der Schulbus benötigt, weil alle Schüler in der Siedlung wohnen. Der zukünftige Pavillon soll den Bürgern vor allem bei Festen, wie dem beliebten Backhausfest am 1. Mai, die Möglichkeit zum draußen feiern bieten. Hinter dem Gemeinschaftshaus wird ein Spielplatz entstehen. Vom Treffpunkt der Oberelldorfer bis zum Backhaus sind entlang der Dorfstraße neue Parkmöglichkeiten, unterbrochen von Grünflächen, geplant. Insgesamt werden sich die Kosten hier auf rund 220 000 Euro belaufen.

Völlig neu gestaltet werden muss das Umfeld der Kirche. Die marode Treppe, so erläutert Ullwer, solle zur Straße hin gedreht und erneuert werden.

Um einen barrierefreieren Zugang zur Kirche zur ermöglichen, wird der Gehweg neu gestaltet. "Das war den Leuten vor Ort sehr wichtig", berichtet der Vorsitzende des Vorstandes der Teilnehmergemeinschaft.
Gleichzeitig dämpft Ullwer Erwartungen, dass so ein behindertengerechter und völlig barrierefreier Weg entstehen wird: "Dafür ist das Gelände zu steil." Den Hügel, auf dem die Kirche steht, könne er schlecht abtragen. Kinderwagen oder Rollstühle würden jedoch zukünftig leichter hinaufzuschieben sein.

Hinter dem Friedhof werden Obstbäume gepflanzt. Pflöcke markieren bereits die zukünftigen Standorte und die Sorten, die unter der Leitung von "Pflanzmeisterin" Michaela Autsch ausgewählt wurden. Die jetzt noch kahle Fläche soll ebenfalls mit Rasenverbund steinpflaster begrünt werden. Für alle Pflanzungen wird es eine Sammelausschreibung geben. "In Unterelldorf sieht man schon sehr gut, was die Pflanzung ausmacht", sagte Ullwer. Bei deren Pflege seien allerdings die Bürger gefordert, machte er deutlich: "Intensive Pflege kann die Stadt sich nicht leisten." Mit rund 100 000 Euro schlägt die Umgestaltung des Kirchenumfelds zu Buche.

Pflaster kommt unter die Wertstoffcontainer

Am Ortsausgang Richtung Lechenroth, wo früher eine Maschinenhalle stand, soll der Platz unter den Wertstoffcontainern gepflastert werden. Weiter sieht die Planung die Eingrünung des Umfelds vor. Die Wende- und Parkfläche werde dort erhalten bleiben, informierte Ullwer, der hier mit Kosten von rund 50 000 Euro rechnet.

Alle von der Teilnehmergemeinschaft für Oberelldorf geplanten und vom Projektleiter präsentierten Maßnahmen ergeben ein Bauvolumen von rund 510 000 Euro. Die gesamte Dorferneuerung in den Ortsteilen Ober- und Unterelldorf wird mit circa 1,8 Millionen Euro veranschlagt, von denen bis zu 65 Prozent durch Fördermittel der EU, des Bundes und des Freistaats gedeckt sind. Den Rest muss die Stadt Seßlach tragen. Wenn die Entwurfsplanung endgültig steht, wird Ullwer die bautechnische und finanzielle Genehmigung aller Maßnahmen einreichen. Über den Zeitplan mag er noch nicht spekulieren.

Auch privat sollte einiges verbessert werden

Der Vorstand der Teilnehmergemeinschaft weist auf die Möglichkeit für die Bürger hin, ebenfalls Förderung zu beantragen: "Was nutzt es, wenn die öffentlichen Flächen schick aussehen, aber die Privatleute am Rand nicht mitziehen?" Helmut Neudecker sah das ähnlich, er sprach vom "Herdentrieb". Der Oberelldorfer hat Mittel für die Gestaltung seines Hofraums und eine neue Treppe gestellt. "Wir wollen noch ein paar Jahre hier verbringen, da lohnt sich das noch", meinte Neudecker. Wie er freute sich Autsch, "dass sich im Ort was tut". Viel sei bereits in beiden Stadtteilen erreicht, betonte Bürgermeister Martin Mittag (CSU), der die Dorferneuerung "auf den Zielgeraden" sieht. Wo es verschiedene Meinungen gab, habe man einen guten Konsens gefunden. Häufig hätten sich Synergien ergeben, sodass andere notwendige Arbeiten miterledigt wurden. "Die Bürger können auch auf ihre Stadt stolz sein", sagte der Rathauschef.