Toledo soll Coburgs neue Partnerstadt in den USA werden

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Der Städtepartnerschaftsbeauftragte Jürgen Heeb erläutert, warum die 300 000 Einwohner zählende Stadt im US-Bundesstaat Ohio so interessant ist.

"Eine Städtepartnerschaft ist eine Partnerschaft zwischen Städten verschiedener Länder, mit dem Ziel, sich kulturell und wirtschaftlich auszutauschen und sich gegenseitig zu informieren und zu tolerieren." - Diesen Grundgedanken hatte Jürgen Heeb an den Anfang seiner Ausführungen gestellt, als er in der Stadtratssitzung über das Projekt Toledo informierte.

Jürgen Heeb ist der Städtepartnerschaftsbeauftragte des Coburger Stadtrats und hat sich unter anderem ein Ziel gesetzt: eine funktionierende Partnerschaft mit einer Stadt in den USA.

Mit Coburgs langjähriger US-Partnerstadt Garden City war das nicht mehr möglich. Das Verhältnis war erkaltet, zum 31. März 2017 wurde die Partnerschaft offiziell beendet. Nachdem der Stadtrat die deutsch-amerikanische Freundschaft aber gerade in der heutigen Zeit für sehr wichtig hält, war Jürgen Heeb beauftragt worden, Kontakte mit der Stadt Toledo auszuloten.

Warum Toledo? In der Nähe der 300.000 Einwohner zählenden Stadt hat der Coburger Automobilzulieferer Brose ein Werk. Der Standort "Brose New Boston" ist rund 40 Kilometer von Toledo entfernt. Toledo verfügt mehrere Bildungseinrichtungen wie etwa die "University of Toledo", die "Medical University of Ohio" sowie eine große High School. Ebenso befindet sich in Toledo das Toledo Museum of Art. Der Zoo von Toledo wurde jüngst unter die Top 15 der schönsten Zoos in Nordamerika gewählt. Der botanische Garten "Toledo Botanical Garden" ist über 20 Hektar groß. Aufgrund seiner langen, mit Glas verbundenen Geschichte wird Toledo auch als "Glass City" bezeichnet.

Auch interessant: Der glasfaserverstärkte Kunststoff wurde in Toledo erfunden. Die Firma Jeep stellt seit 1941 in Toledo Automobile her.

Toledo hat bereits mehrere Partnerstädte: etwa Rosen in Polen, Toyohashi in Japan, den Namensbruder Toledo in Spanien oder auch das deutsche Delmenhorst. An einer weiteren Partnerschaft mit Coburg besteht durchaus Interesse, wie Jürgen Heeb bei ersten Besuchen festgestellt hat. So hatte er bereits Gespräche mit dem Bürgermeister sowie auch vielen deutschsprachigen Bürgern von Toledo. Eine Delegation aus Toledo hat auch schon Coburg besucht; ein spannendes Ausflugsziel für die Gruppe aus "Glass-City" war natürlich das Glasmuseum in der Rosenau bei Rödental.

Jürgen Heeb zog ein erstes Fazit: "Seitens Toledo besteht ein starkes Interesse, eine Partnerschaft mit Coburg zu starten." Zunächst solle nun in eine Phase der "Städtefreundschaft" eingestiegen werden. Wenn dann nach etwa einem Jahr weitere positive Erfahrungen vorliegen, soll der offizielle Akt zu einer Städtepartnerschaft vollzogen werden. Diese Wartezeit hat auch den Hintergrund, dass in Toledo in diesem Jahr noch Bürgermeisterwahlen anstehen, und dass deren Ausgang noch abgewartet werden soll.