Mit eindeutiger Mehrheit wählten 168 stimmberechtigte Mitglieder der 15 Coburger Bereitschaften den 22-Jährigen Marcel Thein an ihre Spitze.
Marcel Thein ist der neue Kreisbereitschaftsleiter des BRK-Kreisverbandes Coburg. Der 22-Jährige, der in Grub am Forst lebt, steht den 15 Bereitschaften in Stadt und Landkreis vor. Die Wahl stieß auf eine sehr große Resonanz: 168 Mitglieder der Bereitschaften stimmten ab, doppelt so viele wie beim letzten Mal.
Zwei Bewerber gab es für dieses Amt, das acht Jahre lang Udo Hoppe innehatte. Der 37 Jahre alte Michael Stelzner aus Neustadt unterlag gegen Thein, der 104 Stimmen für sich verbuchen konnte.
Mit nur einer Enthaltung wurde der 37 Jahre Daniel Völler aus Hassenberg, der als Stellvertreter sehr erfahren ist, erneut zum stellvertretenden Kreisbereitschaftsleiter gewählt.
Viel zu vergleichen
Beide Kandidaten um die Führungsposition stellten sich sehr ausführlich vor. Stelzner ging auf die Mittelbeschaffung und auf die Mitgliederwerbung ein. Außerdem wollte er die Aus- und Fortbildung forcieren, die zusammen mit mehreren Bereitschaften stattfinden sollte. Weitere Punkte war die Alarmierung und die Einsatzplanung der Bereitschaften sowie die Neustrukturierung der Schnelleinsatzgruppen. Außerdem wollte Stelzner einen Seniorenbeauftragten einführen und die Struktur innerhalb der Kreisbereitschaft ändern.
Schnell in Führungsaufgaben
Der neue Kreisbereitschaftsleiter Marcel Thein, der seine Laufbahn bei der BRK Bereitschaft in Grub am Forst begann hat und in die BRK-Bereitschaft Froschgrund wechselte, hat in beiden Bereitschaften kurz nach seinem Eintritt Führungsaufgaben übernommen und Ausbildungslager mitorganisiert. Er ist Kreisbereitschaftsjugendwart und in der Unterstützungsgruppe Sanitätseinsatzleitung engagiert. Außerdem hat Marcel Thein viele Aufgaben vom Erste-Hilfe-Ausbilder bis hin zum Sanitätsausbilder übernommen.
Thein, der vor allem das Netzwerk des Kreisverbands mit den anderen Hilfsorganisationen und Institutionen stärken will, hat sein Hobby zum Beruf gemacht und eine Ausbildung zum Notfallsanitäter im Kreisverband Coburg angetreten, die er in Kürze abschließt. Außerdem macht er im Kreisverband die Öffentlichkeitsarbeit in den sozialen Netzwerken.
Der neue Kreisbereitschaftsleiter möchte die Aus- und Fortbildung forcieren, neue Mitglieder gewinnen und die vorhandenen motivieren. "Wir müssen unseren Kreisverband nicht schön machen. Er ist schon schön", stellte er fest.
Schlagkräftige Truppe
Gemeinsam mit dem Hauptamt und Ehrenamt sei der Kreisverband Coburg sehr schlagkräftig. Er ging bei seiner Zielformulierung auf die Grundsätze des Roten Kreuzes ein. Außerdem will er die Öffentlichkeitsarbeit im Kreisverband stärken.
Krein Umzug geplant
Bei den Fragen der Mitglieder ging es um die Zusammenarbeit von Haupt- und Ehrenamt sowie um den Rettungsdienst, das Jugendrotkreuz und die Bereitschaftsjugend. Außerdem war ein wichtiger Punkt, ob Thein nach seiner Ausbildung in Coburg bleiben werde. "Ich bin in Coburg angekommen, das ist meine Heimat", antwortete er darauf.
Der bisherige Kreisbereitschaftsleiter Udo Hoppe blickte vor der Wahl auf seine 16-jährige Tätigkeit zurück, davon acht Jahre an der Spitze. Die vergangenen drei Jahre waren durch die Flüchtlingskrise gekennzeichnet und hätten, sagte Udo Hoppe, "so manche schlaflose Nacht beschert". Doch die Dankbarkeit der Flüchtlinge habe das wieder wettgemacht.
Zahlreiche Dankesworte standen am Schluss seines ausführlichen Berichts. Die Mitglieder würdigten die Leistungen Hoppes mit stehenden Ovationen, was den scheidenden Kreisbereitschaftsleiter sichtlich sehr rührte.
Der Vorsitzende des Kreisverbands Coburg, Siegfried Wölki, dankte den Aktiven für die Arbeit. Das Bayerische Rote Kreuz sei eine vielseitige und zugleich einzigartige Organisation, mit einem hauptamtlichen und ehrenamtlichen Bereich. Dabei spiele das Ehrenamt eine wichtige Rolle, so Wölki.
Große Fußstapfen
Die Bereitschaften seien die größte Gruppe in den Rot-Kreuz-Gemeinschaften. Wölki lobte im Besonderen die Leistungen Hoppes. Er habe immer dessen Engagement und seine ruhige vermittelnde Art bewundert.
"Ich weiß, dass ich in große Fußstampfen trete", betonte Thein nach der Wahl.