Mit 100 000 Euro fördert die Stadt seit 2010 jedes Jahr das Sambafestival. Doch das könnte sich ändern - und damit wäre das Festival in Gefahr, sagen die Verantwortlichen der Veranstaltungsfirma Sambaco.
Mit 100 000 Euro fördert die Stadt seit 2010 jedes Jahr das Sambafestival. Dieser Vertrag mit der Veranstalterfirma Sambaco solle gekündigt werden, fordert die CSB-Stadtratsfraktion. Die Kündigungsfrist endet am 30. Juni - knapp zwei Wochen vor dem Sambafestival, das in diesem Jahr vom 8. bis 10. Juli stattfindet.
Der Vertrag wurde 2010 geschlossen und läuft jeweils über drei Jahre. Er verlängert sich um weitere drei Jahre, wenn er nicht rechtzeitig gekündigt wird. "Angesichts der aktuellen Maßnahmen der Stadt Coburg zur Haushaltskonsolidierung ist auch eine zukünftige finanzielle Beteiligung am Sambafest durch die Stadt Coburg dem Grunde und der Höhe nach zu prüfen", heißt es in dem Antrag zur nächsten Stadtratssitzung, den der Fraktionsvorsitzende Christian Müller am Dienstag veröffentlicht hat. Es gelte, zu verhindern, dass der bisherige Zuschussbetrag für drei weitere Jahre festgeschrieben werde, schreibt Müller.
Von den 100000 Euro Zuschuss fließen laut Sambaco-Pressesprecher Andi Ebert etwa 50000 sofort wieder an die Stadt zurück: Als Gebühren für Straßenreinigung, Miete fürs Kongresshaus, Nutzung der Schulturnhallen als Übernachtungslager für Sambagruppen. "Die anderen 50000 Euro sind ein Werbekostenzuschuss", sagt Ebert. Denn schließlich profitiere die Stadt sowohl beim Image als auch beim Tourismus vom Sambafestival.
Ebert verweist auf Erhebungen, wonach das Sambafestival rund vier Millionen Euro in die Kassen der Coburger Gastronomie spüle. "80 Prozent der Umsätze gehen an uns vorbei, aber wir haben 100 Prozent der Kosten", sagt Rolf Beyersdorf, Geschäftsführer von Sambaco und von Anfang an dabei. Zum 25. Mal wird das Festival in diesem Jahr veranstaltet; Sambaco lebt von den Eintrittsgeldern und den Gebühren für die Marktstände im inneren Festivalbereich. Viele Besucher sparen sich aber die Karte und bleiben im äußeren Bereich, wo ebenfalls die Musik spielt.
"Jeder Euro, den das Ticket mehr kostet, ist ein Problem", sagt Beyersdorf. Festivals wie das Nürnberger Bardentreffen oder"Bamberg zaubert" kosten gar keinen Eintritt; dort übernehmen die Städte das Risiko. "Coburg wirbt mit Samba", sagt Andi Ebert. "Es ist ein Imagefaktor für die Stadt. Das muss man sich auch was kosten lassen, wenn man das möchte."
Allein mit den Eintrittsgeldern sei das Festival nicht zu finanzieren - zumindest nicht bei schlechtem Wetter, betont Ebert. "Ohne den städtischen Zuschuss kann das Sambafest, so wie es jetzt ist, nicht existieren."
Bis 1998 förderte die HUK-Coburg Versicherungsgruppe als Sponsor das Festival. "Um den städtischen Zuschuss haben wir zehn Jahre gekämpft", sagt Rolf Beyersdorf. Angesichts des Imagegewinns für die Stadt und der Umsätze sei dieser Zuschuss "nur fair".
Es darf bezweifelt werden, dass das Samba-Festival für Coburg in irgend einer Form vorteilhaft ist. Man sollte also nicht nur solche Behauptungen in den Raum stellen sondern einfach beweisen, das das Sambafestival einen Gewinn darstellt und Coburg attraktiver macht. Ein Werbeeffekt, der Besucher nach dem Festival zu anderer Zeit nach Coburg lockt ist jedenfalls nicht erkennbar. Eher das Gegenteil, denn wer die Kulturdenkmäler unserer schönen Stadt genießen will der wird durch eine derartige Veranstaltung zur besten Urlaubszeit eher abgestoßen und will wohl kaum wiederkommen,
Aber das ist nur die eine Seite - auf der anderen werden aus Haushaltsgründen beispielsweise Zuwendungen für Vereine und die Jugendarbeit gekürzt sowie Grünanlagen zurückgebaut und pflegeleicht gestaltet. Schon das alleine muss als Begründung für den Wegfall derartiger Zuschüsse ausreichen.
Ein Privatveranstalter muss gewinnorientiert arbeiten. Das soll er gerne tun aber nicht zu Lasten der Steuerzahler. Es wird deshalb höchste Zeit, dass die Stadt das Sponsoring einstellt und das Festival außerdem auf einen Veranstaltungsrahmen gestutzt wird, der auch für andere Events gilt und für den nicht die gesamte Innenstadt an mehreren Tagen gesperrt wird und nicht frei zugänglich ist.
denn schon.
in gleicher weise sollte man einmal die offen ausgewiesenen oder in irgendeiner haushaltsstelle versteckten zuwendungen/kostenübernahmen unter die lupe nehmen, als da wären z. b. schlossplatzfest, ofra, frühlingsfest, schützenfest, aber auch andere, deren hohe fixkosten überdacht werden könnten: kongresshaus als "bedarfs-"veranstaltungsstätte mit bedarfsgastronomie, die touristinformation mit riesenpersonalaufwand (wofür?), den ratskeller sowie alle anderen durch die süc bezuschussten maßnahmen (mehr oder weniger auf geheiß des obm), wohnbau, wifög.
...hätten Coburger Autoren, die schon diese Zeit bearbeitet haben, für deutlich weniger als 250.000 Euro - und auch noch schneller - leisten können. Aber warum auf die eigenen Bürger, die sich auskennen, zurückgreifen - man hats ja.
dann bleibt ja endlich etwas für die kleinen Vereine in Coburg übrig - die ansonsten immer mit NICHTS abgefunden werden!
Sagt doch schon alles, oder? Ein privatwirtschaftliches Unternehmen, am Leben gehalten mit Steuergeldern. Wenn sich das Konzept nach 25 Jahren noch immer nicht von selbst trägt, dann sollte dieses überdacht werden.