Stabiler Bierpreis und aufregende Fahrgeschäfte

3 Min
Die Schützengesellschaft Coburg ehrte bei ihrer Mitgliederversammlung die erfolgreichen Teilnehmer bei den oberfränkischen Bezirksmeisterschaften und bei den bayerischen Meisterschaften. Jungschützen zeigen schon mal die Jungschützenkönigsscheibe. Foto: Martin Koch
Die Schützengesellschaft Coburg ehrte bei ihrer Mitgliederversammlung die erfolgreichen Teilnehmer bei den oberfränkischen Bezirksmeisterschaften und bei den bayerischen Meisterschaften. Jungschützen zeigen schon mal die Jungschützenkönigsscheibe. Foto: Martin Koch

Mit ihrer Mitgliederversammlung hat die Schützengesellschaft 1354 Coburg den Endspurt zum mittlerweile 418. Coburger Vogelschießen eingeläutet.

Mit ihrer Mitgliederversammlung am Mittwoch im Schützencasino im Weichengereuth hat die Schützengesellschaft 1354 Coburg den Endspurt zum mittlerweile 418. Coburger Vogelschießen eingeläutet. Das Coburger Schützen- und Volksfest wird am Freitag, 28. Juli, um 20 Uhr mit dem Bieranstich im Festzelt auf dem Ketschenanger eröffnet. Dies gab Oberschützenmeister Hans-Herbert Hartan bekannt.

Woher der Name? Der Königswettbewerb der Jungschützen wird in diesem Jahr wieder mit einem Vogelschuss ausgetragen. Dabei muss kein Federvieh sein Leben lassen. Der Vogel ist eine Holz-Adlerscheibe von Michael Ebert. Der Künstler hat nach dem Vorbild des bislang letzten Holzvogels aus dem Jahr 1949 die aktuelle Scheibe angefertigt. Darauf müssen die Jungschützen mit einer Armbrust schießen.

Eine spannende Frage bei der letzten Mitgliederversammlung bezieht sich ja immer auf den Bierpreis. "Wir haben in diesem Jahr den Bierpreis nicht erhöht", sagte Oberschützenmeister Hartan. Es bleibt also bei 7,50 Euro für die Maß Festbier aus den beiden am Vogelschießen beteiligten oberfränkischen Brauereien. Damit ist das Bier in Coburg gut 25 Prozent billiger als auf dem Oktoberfest.

Hans-Herbert Hartan gab zudem bekannt, dass der Vertrag mit dem Festwirt Armin Reichelt um weitere drei Jahre verlängert worden sei. Neu auf dem Festplatz ist ein Broiler-Brater, Gerd-Heinrich Grebner aus Küps. Dessen "Flammerei" liefert nicht nur Brathähnchen und Haxen, auch Rippla und Backschinken stehen auf der Speisekarte.


"Da ist für jeden Magennerv etwas dabei"

Gut 65 Geschäfte, vom Bratwurststand und der Losbude bis hin zum Riesenrad und zum Autoskooter, sorgen für einen spannenden Rummelplatz. "Da ist für jeden Magennerv etwas dabei", versprach Hartan. Platzmeister Stefan Schober gab weitere Einzelheiten bekannt. Fast 48 Meter hoch ist etwa der Schaukelgigant "Artistico", der erstmals in Coburg ist. Beim "LaserTec" schwingen mit einer Geschwindigkeit von bis zu 100 Kilometern Gondeln durch die Lüfte. Sie erzeugen das Gefühl eines freien Falls. Auf dem Ketschenanger präsentiert sich das Fahrgeschäft "Top Spin". "Das ist eine Nummer, die nicht auf jeden Festplatz kommt", klärte der Platzmeister auf. Natürlich gebe es auch die bekannten Kinderfahrgeschäfte.

Der große Tag des Vogelschießens ist Sonntag, 30. Juli. Er beginnt mit dem Festgottesdienst um 9.30 Uhr im Festzelt mit Schaustellerpfarrer Johannes Bräuchle. In schwäbischer Mundart sei die Predigt von Pfarrer Bräuchle schon akustisch ein Genuss, versprach Hans-Herbert Hartan.

An den Festgottesdienst schließt sich um 10.45 Uhr der Schützenauszug mit befreundeten Vereinen und Musikapellen an. Dabei holt die Schützengesellschaft ihre Traditionsfahne aus dem Jahr 1715 im Rathaus ab. Am Montag, 31. Juli, gibt es im Festzelt (Einlass um 12 Uhr) den "Nachmittag der Generationen". Am Montagabend laden die Schützen zum Abend der Coburger Vereine ein. Am Dienstag, 1. August, stehen der Festplatzrundgang der Schützen und später der Kleingärtnertag auf dem Programm.

Einen Kinder- und Familientag mit ermäßigten Preisen gibt es am Mittwoch, 2. August, von 14 bis 17 Uhr. Im Festzelt tritt dann der Kinderzauberer Markus auf. Das Vogelschießen endet am Sonntagabend, 6. August, mit Königsproklamation, Siegerehrungen und Schützeneinzug. Das Volksfest-Armbrustschießen findet jeweils ab 18 Uhr in der alten Angerturnhalle statt. Der Gewinner wird zum Volks-Schützenkönig proklamiert.


Schützen müssen Halle wechseln

Die Coburger Schützen machen sich Gedanken über die baulichen Veränderungen rund um den Ketschenanger. Bei der Mitgliederversammlung am Mittwoch war das ein Thema. Die Bundesligamannschaft der Schützengesellschaft Coburg wird in die Sporthalle der Pestalozzischule umziehen müssen. Die bisherige "Angerveste", die Sporthalle am Ketschenanger, werde ja zur Ersatzspielstätte für das Landestheater Coburg umgebaut, sagte Oberschützenmeister Hans-Herbert Hartan und bedauerte die geringere Zuschauerkapazität in der Pestalozzihalle. Ebenso gebe es dort nur wenige Parkplätze. Die neue Sporthalle an der Ecke Bamberger Straße/Karchestraße habe keine Zuschauertribüne. Die HUK-Coburg Arena entfalle auch als Alternative. "Den technischen Aufwand zahlt uns keiner", sagte Hartan.
Von den Veränderungen am Ketschenanger werde auch das Armbrust-Volksfestschießen in der alten Turnhalle betroffen sein, lautete ein weiterer Hinweis.


Sportliche Erfolge bei Wettbewerben in Bezirk und Land sind beachtlich

Oberschützenmeister Hans-Herbert Hartan sowie die beiden Schützenmeister Stefan Stahl und Friedrich Kulse ehrten bei der Mitgliedersammlung zahlreiche Vereinsmitglieder für ihre sportlichen Erfolge. Bei den oberfränkischen Bezirksmeisterschaften gab es für die Coburger Schützen in den Einzelwettbewerben 16 Goldmedaillen, elf Silbermedaillen und neun Bronzemedaillen. In den Einzelwettbewerben errangen Helmut Stubenrauch, Kerstin Schmidt, Horst Schreuer und Arpad von Schalscha-Ehrenfeld die ersten Plätze. Zweite Plätze gab es für Olaf Blasberg, Armin Pütz, Oliver Hartan, Carsten Präger, Jonas Schmailzl, Dieter Schmidt, Horst Schreuer, Katharina Stang und Helmut Stubenrauch. Einzel-Bronzemedaillen gewannen Holger Carl, Maximilian Florschütz, Robert Kahlau, Matthias Klar, Harry Langheinrich, Armin Pütz, Diether Schmidt und Kerstin Schmidt.

Bei den Mannschaftswettbewerben im Bezirk gewannen Coburger Schützen fünfmal Gold, viermal Silber und dreimal Bronze. Beteiligt waren bei den 1. Plätzen: Helmut Stubenrauch, Carsten Präger, Wolfgang Zeuß, Martin Gottfried, Oliver Hartan, Martin Scheler, Armin Pütz und Georg Schlenzig und Kerstin Schmidt. An den Bayerischen Meisterschaften nahmen bisher 27 Schützen aus Coburg teil. Helmut Stubenrauch gewann in den Einzeldisziplinen vier Goldmedaillen und zweimal Silber. Arpad von Schalscha-Ehrenfeld landete jeweils einmal auf Platz eins, auf Platz zwei und auf Platz drei. Einmal Silber gab es für Georg Schlenzig und einmal Bronze für Kerstin Schmidt.

Bei den Mannschaftswettbewerben in der Landesmeisterschaft gab es für die Coburger Schießsportler (vorläufig) Gold für Carsten Präger, Armin Pütz und Helmut Stubenrauch in der Disziplin Unterhebel B.