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Volksfeststimmung beim Traumspiel in Coburg


Autor: Christoph Böger

Coburg, Sonntag, 20. August 2017

Am Sonntag fand das Traumspiel in Coburg statt. 10500 Zuschauer waren gekommen um das Spiel zwischen dem Fan-Club "Red Residenz" und dem FC Bayern zu sehen.
Volksfeststimmung beim Traumspiel in Coburg. Foto: Hagen Lehmann/Timo Geldner/Christopher Böger


Eine mit über 10 500 Zuschauern ausverkaufte Dr.-Stocke-Anlage, Volksfeststimmung mit der größten "La Ola"-Welle Oberfrankens, sehr torreiche 90 Minuten vor emotionalen, enthusiastischen und wohltuend friedlichen Fans sowie sympathischen, alles andere als arrogante Bayern-Profis. Das bot das "Traumspiel" in der Vestestadt mit dem Deutschen Rekordmeister, der am Ende mit 8:1 (3:0) gegen das sich achtbar schlagende Team des gastgebenden Fan-Clubs "Red Residenz" gewann.

Für die Bayern war es das zu erwartende, lockere Schaulaufen nach dem erfolgreichen Bundesligastart zwei Tage zuvor gegen Bayer Leverkusen (3:1). Es gab neben vielen begeisterten Momenten auch schlechte Nachrichten für die vielen großen und kleinen Fans: Dass mit Neuer, Boateng, Martínez, Tolisso, Thiago, Bernat, Rafinha, Lewandowski, Rodríguez, Ribery und Robben einige Stars fehlten, sorgte zwar bei dem einen oder anderen für ein wenig Ernüchterung und Enttäuschung, der ausgelassenen Stimmung tat das aber keinen Abbruch. Außerdem war von vornherein klar, dass die verletzten und angeschlagenen Spieler fehlen würden.

Dennoch waren noch viele Stars dabei, wie Renato Sanches, Mats Hummels, Joshua Kimmich, Kingsley Coman, oder natürlich Thomas Müller. Zum Publikumsliebling in Coburg avancierte nach seiner Einwechslung zur Pause ausgerechnet Arturo Vidal, von dem Bayern-Stadionsprecher Stefan Lehmann wissen wollte, welchen Beruf eigentlich sein Frisör hat!
Vom Namen her eher weniger prominent waren die eingesetzten Spieler Marco Friedl, Niklas Dorsch oder Miloš Pantović. Mit diesen Ergänzungsspielern konnten nur die FCB-Insider etwas anfangen. Der sympathische österreichische Nationalkicker David Alaba gab schon zur Pause bereitwillig viele Autogramme und stand für Selfies gerne bereit. Natürlich wurde auch der italienische Startrainer Carlo Ancelotti von den Fans erst frenetisch begrüßt und auch mit viel Applaus nach dem Spiel verabschiedet.

Für jeden einzelnen der tapferen Lokalmatadoren, die im Red Residenz-Team ihren Mann standen, war das Traumspiel trotz der einkalkulierten "Klatsche" natürlich das bisher bewegendste Spiel ihrer Karriere. Beim größten Fußballfest, das jemals in Coburg stattfand, durften Jungs aus dem Fanclub und aus etlichen Klubs aus dem Landkreis gegen die großen Bayern ran.


Jeder zeigt sich von seiner besten Seite

Diese bunt zusammengewürfelte "Auswahl", die sich in den letzten vier Monaten intensiv mit vielen Trainingseinheiten und attraktiven Teambuilding-Maßnahmen vorbereitet hatte, erhielt ebenfalls für einige gelungene Aktionen viel Beifall, und hatte sogar selbst die eine oder andere gute Möglichkeit.

Auch sonst präsentierte sich die Stadt Coburg rund um das "Traumspiel" von seiner besten Seite. Bei optimalen Fußball-Temperaturen sorgten mehrere Musikbands und eine Samba-Gruppe für ein gelungenes Rahmenprogramm. Natürlich durften dabei die Bayern-Hymne und der FC-Bayern-Song "Stern des Südens" bei jedem Torerfolg nicht fehlen. Tänzerisch sorgte die Tanzsportgruppe Coburger Mohr und Cheerleader für tolle Hingucker. Ein großer Tag war es auch für rund 40 Buben und Mädchen. Die jungen Nachwuchskicker durften nämlich als Eskorte die Mannschaften aufs Feld begleiten. Rund 100 akkreditierte Journalisten sorgten zudem für einen nie dagewesenen Medien-Hype.

Dazu der charismatische "Bayern-Boss" Uli Hoeneß und der neue Sportliche Leiter Hasan Salihamidzic sowie Karl-Heinz Rummenigge auf der Bayern-Bank oder auf der Tribüne, ein zufriedener Coburger Oberbürgermeister Norbert Tessmer und natürlich ein megastolzer Norbert Scholz, der mit seinem unglaublichen Engagement während der letzten beiden Jahren maßgeblichen Anteil an diesem unvergesslichen Event hatte.